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Aus dem Vatikan
Eucharistiefeier im Petersdom aus Anlass des Jubiläums der Strafgefangenen

Jeder Ort unseres Herzens wird von der Liebe Gottes erreicht

Predigt von Papst Franziskus am 6. November
Jeder Ort unseres Herzens wird von der Liebe Gottes erreicht
»In einem jeden von euch den Wunsch nach der wahren Freiheit zu wecken, ist eine Aufgabe, der die Kirche sich nicht entziehen kann«, so die Worte des Papstes an die Strafgefangenen.
Vatikanstadt. Papst Franziskus hat mit Strafgefangenen und ehemaligen Häftlingen eine Messe im Petersdom gefeiert. Dabei bat er um Resozialisierung und nahm Strafgefangene vor Stigmatisierung in Schutz. Mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, der sich verfehlt habe, könne nicht die eigenen Widersprüche vertuschen, sagte er. Am Gottesdienst am Sonntag nahmen auch Familienangehörige, Mitarbeiter von Haftanstalten und Gefängnisseelsorger teil. Anlass war eine internationale Gefangenenwallfahrt nach Rom anlässlich des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit.

Franziskus warnte vor der »Versuchung zu glauben, dass keine Vergebung möglich sei«. Es gebe keinen Ort im Herzen, der nicht von der Liebe Gottes erreicht werden könne. »Wo sich ein Mensch verfehlt hat, zeigt sich die Barmherzigkeit des Vaters noch mehr, um Reue, Vergebung, Versöhnung zu wirken«, sagte der Heilige Vater.

Im Folgenden der Wortlaut seiner Predigt:


Die Botschaft, die das Wort Gottes uns heute sagen will, ist gewiss die der Hoffnung, jener Hoffnung, die nicht enttäuscht.

Einer der sieben Brüder, die von König Antiochus Epiphanes zum Tod verurteilt wurden, sagt: »Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt« (2 Mak 7,14). Diese Worte drücken den Glauben jener Märtyrer aus, die trotz Leiden und Folter die Kraft haben, weiter zu blicken. Einen Glauben, der in Gott den Quell der Hoffnung erkennt und dabei den Wunsch deutlich werden lässt, ein neues Leben zu erlangen.

Ebenso haben wir im Evangelium gehört, wie Jesus mit einer einfachen, aber perfekten Antwort die ganze banale Kasuistik, die ihm die Sadduzäer vorgelegt haben, beseitigt. Seine Aussage: »Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig« (Lk 20,38), offenbart das wahre Antlitz des Vaters, der nur das Leben seiner Kinder wünscht. Die Hoffnung, zu einem neuen Leben wiedergeboren zu werden, ist also das, was wir uns zu Eigen machen sollen, um der Lehre Jesu treu zu sein.

Die Hoffnung ist eine Gabe Gottes. Wir müssen um sie bitten. Sie ist in das Innerste des Herzens eines jeden Menschen eingesenkt, damit sie mit ihrem Licht die Gegenwart erhellen mag, die oft von leid- und schmerzbringenden Situationen getrübt und verdunkelt wird. Wir müssen die Wurzeln unserer Hoffnung immer fester werden lassen, damit sie Frucht bringen können. An erster Stelle gehört dazu die Gewissheit der Gegenwart Gottes und seines Mitleids trotz des Bösen, das wir getan haben. Es gibt keinen Ort unseres Herzens, der nicht von der Liebe Gottes erreicht werden könnte. Wo ein Mensch ist, der etwas falsch gemacht hat, da wird das Erbarmen des Vaters noch gegenwärtiger, um Reue, Vergebung, Versöhnung und Frieden zu wecken.

Heute feiern wir, Brüder und Schwestern, das Jubiläum der Barmherzigkeit für und mit euch Strafgefangenen. Und wir verspüren, dass es notwendig ist, sich mit diesem Ausdruck der Liebe Gottes, der Barmherzigkeit, auseinanderzusetzen. Gewiss hat die fehlende Beachtung des Gesetzes die Verurteilung verdient; und der Freiheitsentzug ist die schwerste Strafform, die man abbüßt, da sie die Person in ihrem innersten Kern trifft. Und doch kann die Hoffnung nicht erlöschen. Denn es ist eine Sache, was wir für das getane Böse verdienen; eine andere Sache jedoch ist der »Atem« der Hoffnung, der von nichts und niemanden erstickt werden kann. Unser Herz hofft immer auf das Gute; da sind wir Schuldner der Barmherzigkeit, mit der Gott uns entgegenkommt, ohne uns je zu verlassen (vgl. Augustinus, Sermo 254,1)

Im Römerbrief spricht der Apostel Paulus von Gott als dem »Gott der Hoffnung« (Röm 15,13). Es ist, als wollte er auch uns sagen: »Gott hofft«; und wie paradox es auch scheinen mag, es ist genau so: Gott hofft! Seine Barmherzigkeit lässt ihn nicht ruhig. Er ist wie der Vater im Gleichnis, der immer auf die Rückkehr des Sohnes, der gefehlt hat, hofft (vgl. Lk 15,11-32). Es gibt für Gott weder Rast noch Ruhe, bis er nicht das verlorengegangene Schaf gefunden hat (vgl. Lk 15,5). Wenn nun Gott hofft, dann kann die Hoffnung niemandem genommen werden, denn sie ist die Kraft, um weiterzugehen; sie ist die Spannung auf die Zukunft hin, um das Leben zu verändern; sie ist ein Ansporn auf das Morgen hin, damit die Liebe, mit der wir trotz allem geliebt werden, zu einem neuen Weg werden kann … Die Hoffnung ist also der innere Beweis für die Kraft des Erbarmens Gottes, der verlangt, nach vorne zu schauen und im Glauben und im Sich-ihm-Überlassen den Reiz des Bösen und der Sünde zu besiegen. [...]
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