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Schätze in der
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Kirche in der Welt
Ein Blick in die Geschichte: Pius VII. und Pius IX.

Impfstoff für alle, Impfstoff für die Armen

Impfstoff für alle, Impfstoff für die Armen
Edwar Jenner bei der Impfung von James Phipps, Lithographie von Gaston Mélingue, um 1894
Ein Blick auf die Geschichte des Papsttums hilft uns, die Worte und Gesten von Papst Franziskus zu verstehen – weshalb er dazu aufruft, Impfstoffe allen Menschen zugänglich zu machen. Franziskus ging mit konkretem Beispiel voran und ließ Impfungen für Obdachlose im Vatikan ermöglichen.

Von Andrea Tornielli

Es war das Jahr 1822: Edward Jenner, der Begründer der modernen Immunisierung durch den Pockenimpfstoff, lebte noch, als im damaligen Kirchenstaat unter Pius VII. eine massive Impfkampagne durchgeführt wurde. Diese Initiative des damaligen Papstes wurde stark gefördert und minutiös vorbereitet durch ein Dekret, das von Kardinalstaatssekretär Ercole Consalvi unterzeichnet wurde. Dass zwischen der katholischen Kirche und der Vorsorge zur Vermeidung von Epidemien und Pandemien eine uralte Allianz besteht, lässt sich leicht durch einen Blick in die Geschichte aufzeigen.

Damit kann man auch besser einordnen, was Papst Franziskus über Impfstoffe gegen Covid-19 sagte und weshalb er eine breite Impfkampagne angesetzt hat, in der er den Zugang für Arme und Obdachlose zu Impfstoffen fördert. Begleitet vom päpstlichen Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski hat er die Menschen, die sich in der Vorhalle der Audienzhalle aufreihten, persönlich als Bischof von Rom begrüßt und sogar mit einem kleinen Essensgeschenk »beglückt«. Solche Gesten sind in der Tat kein Novum.

Das Dekret von Consalvi

Zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts war die rasante Ausbreitung der Pockenepidemie in Europa alarmierend. In Mittelitalien gab es einen Höhepunkt im Jahr 1820. Der damalige Papst hatte nicht tatenlos zugesehen. Der Kardinalstaatssekretär von Pius VII. bereitete mit der gesetzlichen Maßnahme vom 20. Juni 1822, die kürzlich von Marco Rapetti Arrigoni auf breviarium.eu kommentiert wurde, die Impfkampagne vor, nachdem der Papst »die Pockenimpfung in seinen Staaten angeordnet hatte«. Es ist interessant, am Anfang des Dokuments diese aktuellen Worte zu lesen, die den Pocken gewidmet sind, die »den Menschen böswillig an der Schwelle zwischen Leben und Tod bedrohen […] und unter der menschlichen Spezies wüten, um sie fast zu vernichten. Dieser sehr traurige Gedanke ist immer noch lebendig, und durch die wiederholten Massaker der Krankheit sollten alle Menschen dazu gebracht werden, mit lebhaftester Begeisterung und gleicher Dankbarkeit die Impfung zu praktizieren, als einfache wie wirksame Methode, um die giftige Kraft der Krankheit zu bändigen«.

Impfkampagne und Pflichten für Ärzte


Der sogenannte »Testo Unico Vaccinale«, der vor zwei Jahrhunderten im Kirchenstaat verkündet wurde, definiert den Impfstoff als ein Geschenk Gottes, »ein solch energisches Mittel, das die göttliche Vorsehung der väterlichen Liebe zur Verfügung gestellt hat«, »um die Nachkommenschaft zu retten«. Doch schon damals verhinderten Vorurteile die Rettung von Menschen leben.

Auf Anordnung von Papst Pius VII. wurde daher eine Zentrale Impfkommission »zur Verbreitung der Impfung im gesamten Territorium des Kirchenstaates« geschaffen, die für die Überwachung der Arbeit der Ärzte »zur ordnungsgemäßen Durchführung der Impfung« zuständig war und Regeln »zur ständigen Aufbewahrung eines Depots des Impfvirus sowohl in Rom, als auch in allen Provinzkommissionen des Staates« festlegte. Außerdem wurde ein Rat für Impfungen mit beratender Funktion eingerichtet, dessen Mitglieder aus den Professoren der medizinischen Fakultäten der Universitäten Rom und Bologna ausgewählt wurden. In jeder Gesandtschaft wurden provinzielle Impfkommissionen eingerichtet, die von der Zentralkommission abhängig waren und mit Weisungs- und Aufsichtsbefugnissen ausgestattet waren, um eine ausreichende Verfügbarkeit von Impfstoffen zu gewährleisten, »damit sie kostenlos an alle Ärzte und Chirurgen verteilt werden können, die sie benötigen«. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Kindern gewidmet, und das Dekret sah eine Impfkampagne in Waisenhäusern vor. Ärzte mussten Experten im Impfen sein oder werden, und es gab keine Möglichkeit des Widerstands oder der Unerfahrenheit, bis zu dem Punkt, dass es, um im Kirchenstaat zu praktizieren, unerlässlich war, zu bescheinigen, dass sie in der Lage waren, nach Jenners Methode zu impfen. [...]
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