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Kirche in der Welt
Mutige Schwestern an der Seite der italienischen Emigranten

Die Kirche als Geburtshelferin für eine neue Kultur jenseits des Ozeans

Die Kirche als Geburtshelferin für eine neue Kultur jenseits des Ozeans
Eine Familie italienischer Immigranten bei ihrer Ankunft in Ellis Island, New York, 1905 (Foto des US-amerikanischen Soziologen und Fotografen Lewis Hine). Die Einwanderer nannten Ellis Island die »Träneninsel«, da sich hier nach einer Befragung und einer medizinischen Untersuchung ihr weiteres Schicksal entschied.
Von Francesco Grignetti

Ende des 19. Jahrhunderts überquerte ein ganzer Strom bedauernswerter Menschen die Weltmeere. Hunderttausende verließen den Alten Kontinent Richtung Amerika, um dort ihr Glück zu suchen. Schätzungen zufolge sollen zwischen 1836 und 1914 dreißig Millionen Europäer nach Nordamerika ausgewandert sein, darunter vier Millionen Italiener. Ebenso viele gingen in Argentinien und Brasilien an Land. Vor allem Ordensfrauen bemühten sich, ihnen auf ihrem Weg beizustehen.

Der erste, den dieser Exodus schockierte, war der Bischof von Piacenza, Giovanni Battista Scalabrini (1839-1905). »In Mailand«, so schrieb er, »wurde ich Zeuge einer Szene, die in meiner Seele tiefe Traurigkeit hinterließ. Ich sah den riesengroßen Saal, die seitlichen Vorhallen und den angrenzenden Platz, die mit drei- bis vierhundert ärmlich gekleideten, in verschiedene Gruppen aufgeteilten Personen überfüllt waren. Ihre von der Sonne gegerbten, von Entbehrung durchfurchten Gesichter ließen die widersprüchlichen Gefühle erkennen, die ihr Herz in jenem Augenblick bewegten.«

Man kann sich den Schock der Trennung sowohl bei den Aufbrechenden und als auch bei den Zurückbleibenden ausmalen. An der Hafenmole von Neapel blieben mitunter arme Frauen zurück, die keinen Pfennig mehr in der Tasche hatten, weil alles, was sie hatten, ins Pfandhaus getragen worden war, um die Überfahrt zu bezahlen. Verzweifelte Frauen, die jedermann auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert waren. Für sie eröffneten vier Salesianerinnen eine Zufluchtsstätte, wo sie an Land zurückgebliebene Emigrantinnen beherbergten, sie zu einer zweiten ärztlichen Untersuchung begleiteten und ihnen dann, wenn alles in Ordnung war, halfen, sich einzuschiffen. 1911 vertraute Schwester Clotilde Lalatta ihrer Ordensoberen an: »Wir haben kaum Zeit für das Gemeinschaftsleben, da wir zu wenige sind für diese Arbeit. An den Tagen, an denen die Dampfer ablegen, heißt es einoder zweimal täglich zum Hafen zu gehen. Zu Hause gilt es zu nähen, zu bügeln, zu putzen, den aufgenommenen Frauen zu helfen und die Tür im Auge zu behalten. Dann die Besorgungen und der Einkauf, die Hausbesuche der Ärzte, die die Frauen behandeln, sowie Leute empfangen, die einen Anspruch darauf haben, das Haus zu sehen.«

Das ist nur ein kleines Beispiel für den Einsatz der Ordensfrauen bei dieser immensen Völkerwanderung. Für viele wurde dies bald zur eigentlichen Herausforderung ihrer missionarischen Tätigkeit. Schwester Grazia Loparco, Historikerin, Dozentin an der Päpstlichen Fakultät für Erziehungswissenschaften Auxilium, bemerkt dazu: »Genau wie andere Ordensgründer fühlte sich Don Bosco herausgefordert durch die Unsicherheit, der sich die Migranten ausgesetzt sahen. In der Tat kümmerten sich die Missionen der Salesianerinnen in Argentinien und Uruguay um italienische Familien, bevor diese das ersehnte Patagonien erreichten und die, wie es hieß, auf dem Ozean ihren Glauben verloren. Viele Ordensgemeinschaften boten nicht nur geistlichen Beistand, soziale und juristische Unterstützung an, sondern waren auch in Erziehung und Schulbildung tätig. 1877 begannen sechs junge Salesianerinnen mit ihren Missionsreisen nach Südamerika und ihrer Arbeit unter den Migrantenfamilien. Unter der Leitung von Don Boscos Nachfolger, Don Michele Rua, erweiterten die Ordensfrauen ihren Aktionsradius: zunächst, wie der männliche Ordenszweig, innerhalb Südamerikas, dann aber auch im Nahen Osten, der Schweiz, Belgien, England und einige Jahre später auch in den Vereinigten Staaten.«

Neuevangelisierung der Immigranten

Den Immigranten zu helfen war eine moralische Pflicht. Der Vatikan war allerdings in Sorge, weil viele bei ihrer Ankunft keine Pfarrgemeinde vorfanden, wo ihre Sprache gesprochen wurde. Stattdessen erwartete sie eine aktiv antiklerikale, sozialistische und freimaurerische Propaganda. Die Immigranten wurden so Ziel einer Neuevangelisierung. Sehr bekannt ist das Engagement von Schwester Franziska Xaviera Cabrini, der ersten amerikanischen Staatsbürgerin, die heiliggesprochen wurde. Sie war 1850 in einer reichen norditalienischen Familie zur Welt gekommen und gründete im Alter von 30 Jahren die Kongregation der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu.

Papst Leo XIII. forderte sie ausdrücklich auf, Nord- und Südamerika zu evangelisieren. 1889 kam Schwester Cabrini nach New York. Es war eine harte Reise gewesen, als Emigrantin unter Emigranten. Aber eine noch viel härtere Wirklichkeit sollte sie erwarten. Der Erzbischof von New York, Michael Augustine Corrigan, war ihr feindlich gesinnt und sagte in harschem Ton zu ihr, dass es für sie in New York nichts zu tun gäbe und dass sie wieder nach Italien zurückkehren solle. So liefen die Dinge zu jener Zeit. [...]
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