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Kultur
100 Jahre »Garbatella« in Rom

Ein faszinierendes Viertel der Ewigen Stadt

Ein faszinierendes Viertel der Ewigen Stadt
Fotografische Impressionen aus dem Stadtviertel Garbatella, das durch seine ländlich rustikale Atmosphäre mitten im Trubel der Großstadt besticht.
Von Christa Langen-Peduto

Hundert Jahre ist in der Ewigen Stadt Rom, 753 v. Chr. gegründet, eigentlich gar kein Alter. Und doch gibt es im Viertel Garbatella im Ostiense-Bereich allerhand zu feiern. Am 18. Februar 1920 legte der italienische König Viktor Emanuel III. den Grundstein. Danach wurden zunächst im sozialen Wohnungsbau 44 Häuser im Stil englischer Gartenstädte in Ocker- und Rosatönen gebaut, sogenannte »lotti«, kleine Gruppen von höchstens dreistöckigen Gebäuden mit Gesimsen, Bögen, Sprenggiebeln, Nischen und Muschelschalen, Treppen und Treppchen dazwischen. Das alles – ersonnen von einer Gruppe junger Architekten – im sogenannten römischen Barocchetto-Stil, genannt auch der »arme Barock«. Also keine Verwendung von Marmor, sondern von Ziegelsteinen und Baukalk. Auch viel Grünes dazwischen, Innenhöfe sowie Gemüsegärtchen wurden angelegt, ab und zu auch Pinien und Palmen gepflanzt.

Rund um das Gründungsdatum im letzten Februar gab es schöne Jubiläumsfeste, die eigentlich das ganze Jahr über hätten fortgesetzt werden sollen. Doch dann kam die Corona-Krise mit ihren Einschränkungen und machte einen Strich durch diese Rechnung. Jetzt wird, bei anhaltendem Versammlungsverbot und obligatorischem sozialem Abstand, eher wehmütig zurückgedacht und das Bestmögliche aus der neuen Lage gemacht. Doch die Faszination dauert an.

Menschliche Atmosphäre

»Das ist immer noch ein Viertel, in dem sich alle kennen und auf der Straße miteinander plaudern«, schwärmt Sara, die dort erst kürzlich hingezogen ist. Das gibt es in der Drei-Millionen-Hauptstadt Rom, wo die meisten höchstens noch ihren Flurnachbarn soeben grüßen, sonst kaum noch. Ganz wörtlich ist Sara zwar nicht zu nehmen. Immerhin wohnen dort auf drei Quadratkilometern Fläche heutzutage 44.600 Einwohner, die sich natürlich unmöglich alle persönlich kennen können. Aber Sara charakterisiert so die besondere menschlich warme Atmosphäre der Garbatella. Dazu muss die Baugeschichte und Bauweise des in den Ostiense-Stadtteil eingebetteten Viertels in Erinnerung gerufen werden, die das Wohlfühl-Klima zweifellos langfristig beeinflusst hat.

Viktor Emanuel glaubte damals, den Grundstein gelegt zu haben für ein Hafenarbeiterviertel: Ein Kanal sollte parallel zum Tiber von der Mündung in Ostia aus angelegt und darauf Handelsschiffe bis zu einem noch zu bauenden Hafen unweit der Garbatella geleitet werden. Das blieb ein unverwirklichtes Projekt. Doch das ist der Grund, warum die meisten Straßen der Garbatella nach großen Persönlichkeiten der Marine benannt wurden. 190 Familien zogen zwischen 1920 und 1921 in die ersten Häuser rund um die Piazza Benedetto Brin ein, benannt nach einem Turiner Schiffsbauingenieur, General und Minister vom Ende des 19. Jahrhundert. Sie trafen sich unten im Gärtchen, ackerten selbst herum, pflegten beste Nachbarschaftshilfe. Auf Waschbrettern im Innenhof wuschen Frauen die Wäsche, man saß auch auf Mäuerchen und klönte. Oder stillte sein Baby im Innenhof …

Danach kam der Faschismus mit Mussolini, der zwar auch eine soziale Ader zeigte, doch bei Bauprojekten eher an Macht- und Ruhmsymbole dachte. Die nächsten »lotti« waren sogenannte »schnelle Häuser«, architektonisch weniger ausgefeilt, aber noch stilgerecht. Ab 1923 wurden sie viel höher hochgezogen und immer mehr zur Umsiedlung von Römern aus anderen Teilen der Stadt bestimmt, auch von Barackenbewohnern. Mussolini baute die großartige Prachtstraße Via dei Fori Imperiali zum Kolosseum hin, auch die Straßenachse Via della Conciliazione zum Petersdom. Die alten Häuser dort wurden abgerissen, die meisten Anwohner in die Garbatella verlegt. Jene waren waschechte Römer, »il popolo romano« also, und das bestimmt bis heute das humane Klima des Viertels. In vielen Häusern wohnen seit Generationen dieselben Familien mit ihren Kindern und Kindeskindern. Selten, dass mal jemand wegzieht. Natürlich gibt es längst jede Menge origineller Lokale. Bars für Fußballclubs, Restaurants mit typisch römischen Gerichten, Pizza-Lokale und Pubs für die Jugend. Familien aus anderen Stadtteilen treffen sich dort zum Sonntagsmenü. [...]
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