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Kultur
Der Kanonenkugelbrunnen vor der Villa Medici und die Gärten des Lucullus

Unübertreffliche Schlichtheit und Eleganz

Unübertreffliche Schlichtheit und Eleganz
Blick auf die reichdekorierte Gartenfassade der Villa Medici.
Zu den schönsten Spaziergängen mit einem wunderbaren Panorama über die Ewige Stadt gehört der vom Obelisken vor dem Gotteshaus Trinità dei Monti zur Aussichtsterrasse am Pincio. Rechter Hand zunächst eine einfache, doch historische Mauer, dann die Villa Medici und später der Park der Villa Borghese begleiten den Wanderer. An der linken Seite hingegen gibt es stets eine herrliche Vedute über die Urbs. Etwa auf halbem Weg trifft man auf den in seiner essenziellen und lapidaren Form ausdrucksstarken Kanonenkugelbrunnen vor der Villa Medici.

Von Silvia Montanari


Stolz und hoch ragt mit ihrer stadtseitigen, allerdings noch etwas mittelalterlich und fast bedrohlich scheinenden Fassade die Villa Medici empor – die Gartenansicht wirkt mit ihren vielen antiken Reliefs und Statuen hingegen heiter und ist bereits der Renaissance verpflichtet. Die Villa Medici empfängt den Besucher mit einem in seiner Schlichtheit kaum zu übertreffenden Brunnen: eine weite Granitschale, in deren Mitte aus dem Scheitel einer kleinen Kugel Wasser quillt.

Der Überlieferung nach soll es sich um eine Kanonenkugel von der Engelsburg handeln. Keine geringere als Königin Christine von Schweden (1626-1689) soll sie von der Engelsburg in Richtung Villa Medici abgefeuert haben: angeblich aus Übermut, oder einfach im Scherz.

Weite Granitschale


Kardinal Ferdinando de’ Medici (1549-1609, seit 1562 Kardinal und ab 1587 Großherzog der Toskana) hatte den Brunnen bei seinem Baumeister Annibale Lippi (gest. 1581) bestellt. Dieser verwendete eine große Granitschale, die Ferdinando de’ Medici entweder bei den Kanonikern von S. Pietro in Vincoli – in der Nähe lagen die Trajansthermen – oder von den Coelestinern von S. Salvatore in Lauro beim Tiber erworben hatte. Einleuchtender scheint die Variante, dass der Purpurträger sie von den Laterankanonikern von S. Pietro in Vincoli bekam und sie aus den Thermen des Trajan hergebracht und vor seiner Residenz wiederverwendet wurde. Zunächst entsprang das Wasser aus einer kleinen Steinlilie, dem Wappensymbol der Medici, in der Mitte der Schale.

Der Kardinal war von Sixtus V. (Felice Peretti, 1585-1590) zum Oberintendanten für die Instandsetzung der nach dem Papst »Acqua Felice« genannten Wasserleitung ernannt worden. Wegen der falschen Berechnungen seines Ingenieurs Matteo Bartolani kam es zwischen dem Papst und dem Kardinal zu berechtigten Streitigkeiten. Denn infolge der falschen Kalkulation des Gefälles floss das Wasser nicht in Richtung Rom, sondern zurück (!). Der Kardinal hielt jedoch trotz allem zu seinem Techniker. Nachdem Giovanni Fontana, der Bruder von Domenico (Leibarchitekt von Sixtus V.) die Leitung übernommen hatte und die Acqua Felice 1586 fertiggestellt worden war, bekam Kardinal Ferdinando de’ Medici dennoch die versprochene Wassermenge für den öffentlichen Brunnen vor seiner Villa. Auch einige Fontänen und andere Wasseranlagen im Park seiner Residenz werden von der Acqua Felice gespeist.

Die Villa Medici mit dem Kanonenkugelbrunnen liegt auf dem Gebiet des Pincio-Hügels, wo sich einst die weiten »Horti Luculliani«, die Gärten des Lucullus mit seiner prächtigen Villa, erstreckten. Seit 1803 beherbergt sie die Académie de France à Rome (Französische Akademie in Rom), die zahlreiche berühmte französische Künstler im Rahmen ihres Rom-Stipendiums in ihren Räumen beherbergt hat. Das 1666 von König Ludwig XIV. gegründete Studienzentrum für Maler, Bildhauer und Architekten hatte seinen Sitz anfänglich im Palazzo Capranica und zog im Laufe der Jahrhunderte häufig um. Napoleon bestimmte 1803 die Villa Medici als endgültigen Sitz. Die Künstler (talentierte Schüler der Pariser Kunstakademie / Académie des Beaux-Arts) wurden in jährlich ausgetragenen Wettbewerben ermittelt und konnten dann im Rahmen des begehrten, »Prix de Rome« genannten Stipendiums einige Jahre in Rom verbringen und die Reste des antiken Rom und der anderen Kunstdenkmäler der Ewigen Stadt studieren [...]
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