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Aus dem Vatikan
Generalaudienz im Damasus-Hof am 2. September

Solidarität als Ausweg aus der Pandemie

Solidarität als Ausweg aus der Pandemie
Zu Beginn der Generalaudienz ist Papst Franziskus zu Fuß durch den Mittelgang des Areals mit Sitzplätzen gegangen. Mehrfach sprach er mit einzelnen Gläubigen, wahrte aber die vorgeschriebene Distanz. Die letzte Generalaudienz von Franziskus mit Gläubigen vor Ort hatte am 26. Februar stattgefunden. Als Italien Anfang März wegen der Corona-Pandemie ein allgemeines Versammlungsverbot erließ, gab es monatelang statt Pilger- und Touristenströmen auf dem Petersplatz Videoansprachen aus der Privatbibliothek des Apostolischen Palastes.
Vatikanstadt. Erstmals seit gut einem halben Jahr hat Papst Franziskus seine wöchentliche Generalaudienz wieder in Anwesenheit von Gläubigen gehalten. Das Treffen fand nicht wie sonst auf dem Petersplatz statt, sondern im Damasus-Hof, dem Innenhof des Apostolischen Palastes. Vor rund 750 Gläubigen setzte Franziskus seine Anfang August begonnene Katechesereihe zu den Folgen der Corona-Pandemie fort. Er sagte:

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Nach vielen Monaten nehmen wir unsere Begegnung von Angesicht zu Angesicht wieder auf, und nicht von Bildschirm zu Bildschirm. Von Angesicht zu Angesicht. Das ist schön! Die gegenwärtige Pandemie hat unsere gegenseitige Abhängigkeit deutlich gemacht: Wir sind alle miteinander verbunden, die einen mit den anderen, sowohl im Schlechten als auch im Guten. Um besser aus dieser Krise herauszukommen, müssen wir dies also gemeinsam angehen. Gemeinsam, nicht alleine, gemeinsam. Alleine nicht, denn das geht nicht! Entweder macht man es gemeinsam, oder man macht es nicht. Wir müssen es gemeinsam tun, alle zusammen, in Solidarität. Dieses Wort möchte ich heute hervorheben: Solidarität.

Als Menschheitsfamilie haben wir unseren gemeinsamen Ursprung in Gott; wir bewohnen ein gemeinsames Haus – den Planeten, unseren »Garten« –, die Erde, auf die Gott uns gestellt hat; und wir haben eine gemeinsame Bestimmung in Christus. Aber wenn wir das alles vergessen, dann wird unsere gegenseitige Abhängigkeit zur Abhängigkeit einiger von anderen – wir verlieren die Harmonie der gegenseitigen Abhängigkeit in der Solidarität – und vermehrt Ungleichheit und Ausgrenzung; das Sozialgefüge wird geschwächt, und die Umwelt wird geschädigt. Es ist immer dasselbe Muster.

Neue Mentalität

Daher ist das Prinzip der Solidarität heute so nötig wie nie zuvor, wie der heilige Johannes Paul II. gelehrt hat (vgl. Enzyklika Sollicitudo rei sociali, 38-40). In einer vernetzten Welt erfahren wir, was es bedeutet, im selben »globalen Dorf« zu leben. Das ist ein schöner Ausdruck: Die große Welt ist nichts anderes als ein globales Dorf, weil alles miteinander verbunden ist. Wir verwandeln die gegenseitige Abhängigkeit jedoch nicht immer in Solidarität. Es ist ein langer Weg von der gegenseitigen Abhängigkeit zur Solidarität. Die Egoismen – individuelle, nationale, machtpolitischen Egoismen – und ideologische Starrheit nähren im Gegensatz dazu »Strukturen der Sünde« (ebd., 36).

»Das Wort ›Solidarität‹ hat sich ein wenig abgenutzt und wird manchmal falsch interpretiert, doch es bezeichnet viel mehr als einige gelegentliche großherzige Taten. Es erfordert, eine neue Mentalität zu schaffen, die in den Begriffen der Gemeinschaft und des Vorrangs des Lebens aller gegenüber der Aneignung der Güter durch einige wenige denkt« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 188). Das bedeutet Solidarität. Es geht nicht nur darum, den anderen zu helfen – es ist gut, das zu tun, aber es ist mehr –, sondern es geht um Gerechtigkeit (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 1938-1940). Um solidarisch zu sein und Frucht zu tragen, braucht die gegenseitige Abhängigkeit starke Wurzeln im Menschen und in der von Gott geschaffenen Natur. Sie braucht die Achtung der Gesichter und der Erde.

Die Bibel warnt uns von Anfang an. Denken wir an die Erzählung vom Turmbau zu Babel (vgl. Gen 11,1-9), die beschreibt, was geschieht, wenn wir versuchen, bis zum Himmel – unser Ziel – zu gelangen und dabei die Verbindung mit dem Menschen, mit der Schöpfung und mit dem Schöpfer außer Acht lassen. Das soll heißen: Es geschieht immer dann, wenn man immer weiter aufsteigen will, ohne die anderen zu berücksichtigen. Ich allein! Denken wir an den Turm. Wir konstruieren Türme und Wolkenkratzer, aber wir zerstören die Gemeinschaft. Wir vereinen Gebäude und Sprachen, aber wir vernichten den kulturellen Reichtum. Wir wollen Herren über die Erde sein, aber wir zerstören die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht. Ich habe euch in einer anderen Audienz von jenen Fischern in San Benedetto del Tronto erzählt, die in diesem Jahr gekommen sind und zu mir gesagt haben: »Wir haben 24 Tonnen Müll aus dem Meer entfernt, und die Hälfte davon war Plastik.« Denkt nur! Sie haben die Gabe, Fische zu fangen, ja, aber auch, den Müll aufzufischen und ihn zu entfernen, um das Meer zu säubern. Aber diese [Verschmutzung] bedeutet, die Erde zu zerstören, keine Solidarität zu haben mit der Erde, die ein Geschenk ist, und das ökologische Gleichgewicht. [...]
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