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archivierte
Ausgabe 23/2016
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| Antike »Domus« in der Ewigen Stadt |
Unvergessliche Reise durch die Zeit |
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| Blick in die Thermen der Domus. |
Nur einen Katzensprung entfernt von der verkehrsreichen Piazza Venezia und dem Trajans-Forum lädt eine multimedial aufgewertete archäologische Stätte zum Besuch ein: Die römischen »Domus« des Palazzo Valentini. Es ist in der Tat eine »phantastische Unterwelttour«.
Von Bernhard Hülsebusch
»Montag, den 23. Juli, bestieg ich abends die Trajanische Säule, um des unschätzbaren Anblicks zu genießen. Von dort oben herab, bei untergehender Sonne, nimmt sich das Coliseum herrlich aus, das Kapitol ganz nahe, der Palatin dahinter, die Stadt, die sich anschließt.« So beschrieb Johann Wolfgang von Goethe eines seiner Erlebnisse des Jahres 1787, bei seinem zweiten römischen Aufenthalt. Der deutsche Dichterfürst konnte nicht ahnen, dass man heute – fast 230 Jahre später – unweit jener Siegessäule des Kaisers Trajan (89-117 n. Chr.) tief unter dem jetzigen, höher liegenden Erdboden die relativ gut erhaltenen Reste von vornehmen Häusern der Antike bewundern kann: Die römischen »Domus« des Palazzo Valentini.
Das Besondere dabei? Anders als in den meisten archäologischen Stätten Italiens ist hier, unter der Verwaltungsbehörde der früheren Provinz Rom, ein Museum modernster Art entstanden. Und zwar durch eine »multimediale Rekonstruktion«, die Piero Angela vornahm, der landesweit bekannte prominenteste Wissenschaftsjournalist des italienischen Fernsehsenders RAI. Konkret besagt dies, dass der Besucher eben nicht nur die ausgegrabenen Mauerreste samt anderen archäologischen Funden sieht, sondern durch Videos, Fotos und Grafiken virtuell auch die »fehlenden« Reste. Auf diese Weise kann er sich ein Bild machen, wie diese Gebäude einst insgesamt aussahen und wie sich das Leben dort abspielte.
Prächtige Patrizierhäuser
In einer von der Provinz Rom 2009 herausgegebenen Broschüre, vor allem aber über die bei Besuchen eingeschaltete Lautsprecheranlage erläutert Piero Angela: Durch die Grabungen habe man die Reste zweier Patrizierhäuser aus der Zeit zwischen dem 2. und dem 4. nachchristlichen Jahrhundert entdeckt. »Häuser, die offenbar mächtigen Familien jener Epoche – vielleicht Senatoren – gehörten, mit Mosaiken, dekorierten Wänden, polychromen Fußböden und anderen Funden.«
Nach der Restaurierung, so der Journalist weiter, habe man ihn beauftragt, den Ausgrabungsort durch mediale Techniken aufzuwerten, was mit Hilfe eines Expertenteams denn auch geschehen sei. »Folglich erlebt der Besucher nun, wie an dieser Stätte komplette Mauern, ganze Räume, Säulenhallen sowie Thermen samt Schwimmbad und Sauna ›wiederentstehen‹, ferner schöne Salons, Küchen und Einrichtungen. Der Besucher kann somit eine virtuelle Reise in zwei große ›Domus‹ des antiken Rom machen.« Am Ende des Rundgangs könne er sich so fühlen, »als stände er mitten im urbanen Kontext des antiken Rom«. [...]
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