zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 4/2023 » Kultur
Titelcover der archivierten Ausgabe 4/2023 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

»Die Nachfolge Christi«,
das meistgelesene und gedruckte Buch neben der Bibel (Inc.IV.112)


Apostolische Reise
nach Marseille 2023

Apostolische Reise nach Marseille
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Marseille



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Kultur
Zur Ausstellung »Rom im Mittelalter« im Palazzo Braschi

Das verlorene Antlitz Roms

Das verlorene Antlitz Roms
Blick in die Ausstellung: Auf der Zeichnung ist die mittelalterliche Ausstattung der Apsis zu sehen, daneben erhaltene Bruchstücke. Die Apsis wurde 1592 beim Neubau des Petersdoms zerstört.
Von Brigitte Kuhn-Forte

»O Roma nobilis, orbis et domina, / Cunctarum urbium excellentissima, / Roseo martyrum sanguine rubea…«: »O edles Rom, Weltenbeherrscherin / und über alle Städte Erhabene, / rosig von Märtyrerblut gerötet / im weißen Lilienschmuck der Jungfrauen glänzend, / wir grüßen dich und preisen dich durch alle Jahrhunderte.«

Dieser Pilgerhymnus, bekannt aus einer Handschrift des 10./11. Jahrhunderts aus der Benediktinerabtei Montecassino, spiegelt die ehrfürchtige Bewunderung der Reisenden wider, wenn sie auf der Via Francigena, der uralten Pilgerstraße, von den Höhen des Monte Mario unter sich die Ewige Stadt erblickten. Neben den antiken Bauwerken erhoben sich in christlicher Zeit monumentale Basiliken, einige durch Mosaike am Außenbau goldglitzernd wie monumentale Juwelenschreine. Hehre Wohntürme adliger Familien strebten in den Himmel wie nirgendwo sonst.

Dies ist nur ein Beispiel für die unermesslichen Verluste, welche das mittelalterliche Rom an urbanistischen, Architektur- und Kunstschätzen hinnehmen musste. Aber aufgrund der Bedeutung der Urbs waren die Erneuerungen hier durchgreifender, somit die Zerstörungen von größerer Tragweite. Man denke nur an den Neubau von St. Peter und den alten Lateranpalast, von dem nur die seit dem 8. Jahrhundert erwähnte Kapelle Sancta Sanctorum für die hochverehrte Salvator-Ikone, die Scala Santa und ein Fragment des Bankettsaales (Triclinium) Leos III. erhalten blieben. Weitere Beispiele sind das Kapitol und der Borgo. Das mittelalterliche Gepräge Roms ist zerstört, vieles verdeckt. Bauliche Eingriffe veränderten auch die sakralen Innenräume, zum Beispiel Borrominis Neuausstattung in St. Johannes im Lateran; viele andere Kirchen wären zu nennen.

Das im allgemeinen nur den Spezialisten bekannte »verlorene Gesicht« der Ewigen Stadt vom 6. bis zum 14. Jahrhundert, bis zum Exil der Päpste in Avignon (1309-1377), in einer einem breiten Publikum verständlichen, umfassenden Ausstellung zu erschließen, hatte sich Marina Righetti, jahrzehntelang Inhaberin des Lehrstuhls für mittelalterliche Kunstgeschichte an der 1303 von Papst Bonifaz VIII. gegründeten Universität »La Sapienza«, zum Ziel gesetzt, unterstützt von ihrer Kollegin Anna Maria D’Achille und zahlreichen Mitarbeitern.

Für die Autorin des schwierigen wissenschaftlichen Projekts – ein Zeitraum von fast tausend Jahren, über 160 wertvolle, aber auch fragile Kunstobjekte vom Mosaik, Fresko bis zur Miniatur und Textilie, von sechzig Leihgebern – ist allein schon die Bezeichnung »Mittelalter« ein »kulturelles Delikt«. Tatsächlich ist das Wort »Medioevo« (mittleres Zeitalter) eine Erfindung italienischer Humanisten des 15. Jahrhunderts und implizierte ein langes, großteils »dunkles« Intervall zwischen zwei »Goldenen Zeitaltern«, dem antiken Rom und der zeitgenössischen aufblühenden Renaissance.

Wenn auch das politische und wirtschaftliche Gewicht der »Ewigen Stadt« sowie ihre Bevölkerungszahl seit der Spätantike abgenommen hatten, blieb Rom doch ein kultureller Brennpunkt in Europa und im gesamten Mittelmeerraum dank seiner Stellung als Zentrum der Christenheit und des Papsttums. Die Ausstellung beleuchtet in neun Sektionen wichtige Aspekte der Kunst und Geschichte Roms über einen langen Zeitraum, beginnend mit den »Romei« genannten Pilgern aus ganz Europa und dem Nahen Osten, was Münzfunde nahe dem Grab Petri bezeugen.

Highlights aus den mittelalterlichen Basiliken


In der zweiten, den großen Basiliken gewidmeten Sektion begegnet man gleich mehreren Highlights, beginnend mit Exponaten aus dem zerstörten Alt-St. Peter. Innozenz III. hatte um 1205 die Erneuerung der altchristlichen Ausstattung in Auftrag gegeben. Zu sehen sind die einzigen zwei Mosaikfragmente aus der 1592 zerstörten Apsis. Aus der Zeit um 1230 stammt das Symbol der Ausstellung, der beeindruckende Kopf des Evangelisten Lukas, dessen dunkle Locken mit Goldsteinchen gehöht sind. Er gehört mit dem Porträt des Auftraggebers Gregor IX. (1227-1241) und einer Maria (Moskau, Puschkin-Museum) zu den einzigen erhaltenen Fragmenten des verlorenen Fassadenmosaiks. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil I wurde überarbeitet
Teil II jetzt neu erschienen

mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!


Jahresinhaltsverzeichnis 2022

Bestellen Sie das Jahresinhaltsverzeichnis 2022 als gedruckte Version in Original-Zeitungsgröße



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum