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Kultur
Ausstellung im Quirinalspalast mit etruskischen Bronzestatuen aus San Casciano dei Bagni

Aus dem Schlamm geborgene antike Gottheiten

Aus dem Schlamm geborgene antike Gottheiten
Von Brigitte Kuhn-Forte

Die therapeutische Wirkung heißer Thermalquellen auf Körper und Geist war bereits in der Antike gut bekannt, sie standen unter dem besonderen Schutz der Götter. Im südlichen Etrurien, der heutigen Provinz Siena in der Toskana gab und gibt es in der vulkanischen Landschaft um den Monte Amiata bei Chiusi/ Chianciano (»ager clusinus«; der im 6. und 5. Jh. v. Chr. mächtige etruskische Stadtstaat Clevsins) hunderte Thermalquellen, welche die Römer »fontes Clusinae« oder »balnea Clusina« nannten und schätzten. So fand sich dort Ende des 1. Jh. v. Chr. unter den »Kurgästen« der Dichter Horaz.

Während bei den Römern neben dem gesundheitlichen der angenehme, erholsame Aspekt im Vordergrund stand, war es in der vorangegangenen etruskischen Zivilisation der religiöse: die Etrusker verehrten heilkräftige Quellen als heilige Stätten, da es ihrer Auffassung nach die Götter waren, welche den kranken Pilgern über die wunderbaren Wasser ihre Gunst zeigten. Hier entwickelten sich Kulte und Riten, wurden Heiligtümer errichtet. Am Ursprung des Kultes stand die Quelle selbst, die von den Etruskern als Gottheit »Fleres Havens«, ab dem 2./1. Jahrhundert v. Chr. von den Römern als »Fons« (lateinisch: Quelle) verehrt wurde.

Sensationelle Fundstücke

Allein im Flusstal bei San Casciano dei Bagni gibt es 42 heiße Quellen zwischen 27 und 43 Grad. Zu Füßen des am Hang des Monte Cetona gelegenen mittelalterlichen Dorfes wurden nach der etruskischen und römischen Epoche auch im Mittelalter und in der Renaissance unter den Medici vor allem zwei Quellen namens »Doccia della Testa« und »Bagno Grande« mit mehreren Becken benutzt. Hier wurde noch im Cinquecento die lebensgroße Marmorstatue einer kauernden Venus (2. Jh. n. Chr.) gefunden. Die Quelle »Bagno Grande« ist mit 2,16 Millionen Liter Thermalwasser (41,5°) pro Tag die reichste und kräftigste. 1585 kam dort ein Asklepius und Hygieia geweihter Altar zutage, mit lateinischer Dankinschrift eines Ephaestas für die erhörten Gebete zur Heilung seiner Angehörigen, Hinweis auf die Nutzung der Thermalquelle in der Antike. In der Folge verlor sich jedoch die Erinnerung an deren antike Ursprünge.

In San Casciano liegt ein ebenso seltener wie verdienstvoller Fall vor, wo eine kleine Gemeinde (1.500 Einwohner, das historische Zentrum nur 720) im Bewusstsein ihrer Jahrtausende alten Vergangenheit selbst die Initiative zu konsistenten kulturellen Initiativen ergreift und auch finanziert. Bereits 1993 ersuchte der damalige Bürgermeister für das Gebiet um die heißen Quellen um Landschaftsschutz mit Bauverbot. 2016 gab die Gemeinde im Hinblick auf eine Ausgrabungskampagne eine archäologische Landkarte des Areals »Bagno Grande« in Auftrag. Als man bei Sondierungen in einem verwilderten privaten Garten südlich der öffentlichen Thermalbecken römische Säulenfragmente entdeckte, kaufte die Gemeinde mit eigenen Mitteln das Grundstück und begann 2019 mit Lizenz des Denkmalamtes die Ausgrabung, an der sich fortgeschrittene Archäologiestudenten von elf Universitäten beteiligten, unter anderem Florenz, Perugia, Rom, Mailand, Zypern, Buffalo, die internationale Studentenschaft der Ausländer-Universität Siena. 2020 bis 2021 entdeckte man zwei Steinaltäre an einem länglichen Becken aus Travertin-Blöcken und machte darin die ers ten Bronze-Funde: ein sitzendes nacktes Kleinkind mit umgehängter Bulle, ein römisches rundes Amulett; eine Reihe von Wickelkindern, der Beweis, dass es sich nicht um eine normale Thermenanlage, sondern um einen sakralen Bereich mit Weihegaben handelte, so bei den Babys wohl die Bitte um Fruchtbarkeit. [...]
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