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Die Dankbarkeit der alten Menschen für die von Gott empfangenen Gaben

Die Dankbarkeit der alten Menschen für die von Gott empfangenen Gaben

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Wir haben den einfachen und berührenden Bericht über die Heilung der Schwiegermutter des Simon – der noch nicht Petrus genannt wird – in der Version des Markusevangeliums gehört. Die kurze Episode wird mit leichten, aber dennoch eindrucksvollen Abweichungen auch in den anderen beiden synoptischen Evangelien wiedergegeben. »Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett«, schreibt Markus. Wir wissen nicht, ob es sich vielleicht um eine leichte Unpässlichkeit handelte, aber im Alter kann auch ein einfaches Fieber gefährlich sein. Wenn man alt ist, gebietet man nicht mehr über den eigenen Leib. Man muss lernen zu abzuwägen, was man tun und was man nicht tun soll. Die physische Kraft nimmt ab und verlässt uns, auch wenn unser Herz nicht aufhört zu wünschen. Man muss daher lernen, den Wunsch zu läutern: Geduld haben; abwägen, was man vom Leib und vom Leben verlangen kann. Als alte Menschen können wir nicht dasselbe tun, was wir als junge Menschen getan haben: Der Leib hat einen anderen Rhythmus, und wir müssen auf den Leib hören und Grenzen akzeptieren. Wir alle haben sie. Auch ich muss jetzt am Stock gehen.

Belastung durch Krankheit

Die Krankheit belastet den alten Menschen auf andere und neue Weise, als wenn man jung oder erwachsen ist. Sie ist wie ein harter Schlag, der auf eine bereits schwierige Zeit niedergeht. Die Krankheit des alten Menschen scheint den Tod zu beschleunigen oder jedenfalls jene Lebenszeit zu verkürzen, die wir bereits als kurz betrachten. Der Zweifel schleicht sich ein, dass wir uns nicht wieder erholen werden, dass »dies das letzte Mal sein wird, dass ich krank werde…« und so weiter: Diese Gedanken kommen… Es gelingt nicht, von der Hoffnung auf eine Zukunft zu träumen, die nunmehr inexistent erscheint. Ein berühmter italienischer Schriftsteller, Italo Calvino, bemerkte die Bitterkeit der alten Menschen, die unter dem Verlust der Dinge von einst mehr leiden als sie das Kommen neuer Dinge genießen. Aber die Szene aus dem Evangelium, die wir gehört haben, hilft uns zu hoffen und bietet uns bereits eine erste Lehre: Jesus besucht jene alte kranke Frau nicht allein, er geht zusammen mit den Jüngern zu ihr. Und das gibt uns etwas zu denken.

Es ist die christliche Gemeinschaft, die für die alten Menschen Sorge tragen muss: Verwandte und Freunde, aber auch die Gemeinschaft. Die alten Menschen müssen von vielen besucht werden, gemeinsam und oft. Nie dürfen wir diese drei Zeilen des Evangeliums vergessen. Vor allem heute, da die Zahl der alten Menschen beachtlich gestiegen ist, auch im Verhältnis zu den jungen Menschen. Weil wir uns in diesem demografischen Winter befinden, werden weniger Kinder geboren, und es gibt viele alte und wenige junge Menschen. Wir müssen die Verantwortung spüren, die alten Menschen zu besuchen, die oft allein sind, und sie mit unserem Gebet vor den Herrn bringen. Jesus selbst wird uns lehren, wie wir sie lieben sollen. »Eine Gesellschaft nimmt das Leben wirklich an, wenn sie anerkennt, dass es auch im Alter, mit einer Behinderung, in schwerer Krankheit wertvoll ist und ebenso dann, wenn es verlöscht« (Botschaft an die Päpstliche Akademie für das Leben, 19. Februar 2014). Das Leben ist immer kostbar. Als Jesus die alte kranke Frau sieht, fasst er sie an der Hand und heilt sie. Dieselbe Geste vollbringt er, um jene junge Frau, die gestorben war, wieder zum Leben zu erwecken: Er fasst sie an der Hand und richtet sie auf, er heilt sie und stellt sie wieder auf die Füße. Mit dieser zärtlichen Liebesgeste erteilt Jesus den Jüngern die erste Lektion: Das Heil wird verkündigt oder besser mitgeteilt durch die Aufmerksamkeit gegenüber jenem kranken Menschen; und der Glaube jener Frau erstrahlt in der Dankbarkeit für die Zärtlichkeit Gottes, der sich über sie gebeugt hat.

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