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Aus dem Vatikan
Generalaudienz in der »Aula Paolo VI« am 5. Januar

Ohne Kinder wird die Gesellschaft unmenschlicher

Ohne Kinder wird die Gesellschaft unmenschlicher
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Heute werden wir über den heiligen Josef als Vater Jesu nachdenken. Die Evangelisten Matthäus und Lukas stellen ihn als Nährvater Jesu und nicht als seinen biologischen Vater dar. Matthäus bringt dies zum Ausdruck, indem er das Verb »zeugen« vermeidet, das im Stammbaum für alle Vorfahren Jesu gebraucht wurde. Vielmehr bezeichnet er ihn als den »Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus genannt wird« (1,16). Lukas bestätigt das, indem er von Jesus sagt: »Er galt als Sohn Josefs« (3,23). Dieser erschien also als sein Vater.

Um Josefs Nährvaterschaft oder Vaterschaft vor dem Gesetz zu verstehen, muss man sich vor Augen halten, dass die Institution der Adoption im Alten Orient sehr verbreitet war, mehr als in unseren Tagen. Man denke an das in Israel sehr gebräuchliche »Levirat«, das im Deuteronomium so formuliert wird: »Wenn zwei Brüder zusammenwohnen und der eine von ihnen stirbt und keinen Sohn hat, soll die Frau des Verstorbenen nicht die Frau eines fremden Mannes außerhalb der Familie werden. Ihr Schwager soll sich ihrer annehmen, sie heiraten und die Schwagerehe mit ihr vollziehen. Der erste Sohn, den sie gebiert, soll den Namen des verstorbenen Bruders weiterführen. So soll dessen Name in Israel nicht erlöschen« (25,5-6). Mit anderen Worten: Der leibliche Vater dieses Sohnes ist der Schwager, aber der Vater vor dem Gesetz bleibt der Verstorbene, der dem Neugeborenen alle Erbrechte überträgt. Dieses Gesetz hatte ein zweifaches Ziel: dem Verstorbenen Nachkommenschaft und den Erhalt des Besitzes zu gewähren.

Den Namen geben

Als offizieller Vater Jesu übt Josef das Recht aus, dem Sohn einen Namen zu geben, wodurch er ihn rechtlich anerkennt. Rechtlich ist er der Vater, aber nicht der Zeugung nach; er hat ihn nicht gezeugt.

In der Antike war der Name die Zusammenfassung der Identität eines Menschen. Den Namen zu ändern bedeutete, sich selbst zu verändern, wie im Fall des Abram, dessen Namen Gott in »Abraham« verwandelt, was »Vater der Menge« bedeutet, denn, so heißt es im Buch Genesis, »zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt« (17,5). Das gilt auch für Jakob, der »Israel« genannt wird, was »Gottesstreiter« bedeutet, denn er hat mit Gott gestritten, um ihn zu zwingen, ihm seinen Segen zu geben (vgl. Gen 32,29; 35,10).

Jemandem oder etwas den Namen zu geben bedeutet jedoch vor allem, die eigene Autorität über das, was benannt wurde, zu bestätigen, wie Adam es tat, als er allen Tieren einen Namen gab (vgl. Gen 2,19-20). Josef weiß, dass für den Sohn Marias von Gott ein Name vorbereitet wurde – der wahre Vater Jesu, Gott, gibt Jesus den Namen –, der Name »Jesus«. Er bedeutet »der Herr rettet«, wie der Engel ihm erklärt: »denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen« (Mt 1,21). Dieser besondere Aspekt der Gestalt des Josef gestattet uns heute, über die Vaterschaft und über die Mutterschaft nachzudenken. Und ich glaube, dass das sehr wichtig ist: heute über die Vaterschaft nachzudenken. Denn wir leben bekanntlich in einer Zeit der Verwaisung. Es ist merkwürdig: unsere Zivilisation ist etwas verwaist, und man spürt es, dieses Verwaist-Sein. Die Gestalt des heiligen Josef möge uns helfen zu verstehen, wie man das Gefühl der Verwaisung, das uns heute viel Schaden zufügt, überwindet. [...]
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