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Dokumentation
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am Hochfest Mariä Empfängnis, 8. Dezember

Die Schönheit des Herzens Marias

Die Schönheit des Herzens Marias
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Das Evangelium der heutigen Liturgie, Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, führt uns in ihr Haus in Nazaret, wo sie die Verkündigung des Engels empfängt (vgl. Lk 1,26-38). In den eigenen vier Wänden offenbart sich der Mensch besser als anderswo. Und genau in dieser häuslichen Intimität schenkt uns das Evangelium ein Detail, das die Schönheit des Herzens Marias offenbart.

Der Engel nennt sie »voll der Gnade«. Wenn sie voll der Gnade ist, heißt das, dass die Gottesmutter frei vom Bösen ist, sie ist ohne Sünde, unbefleckt. Nun, bei dieser Anrede »erschrickt« Maria, wie es im Text heißt (Lk 1,29). Sie ist nicht nur überrascht, sondern auch erschüttert. Großartige Grüße, Ehrungen und Komplimente zu erhalten führt manchmal zu der Gefahr, anmaßend und überheblich zu werden. Rufen wir uns in Erinnerung, dass Jesus denen gegenüber alles andere als sanft ist, die auf die Plätze gehen, um gegrüßt und bewundert zu werden und die gesehen werden wollen (vgl. Lk 20,46). Maria hingegen stellt sich nicht in den Mittelpunkt, sondern ist beunruhigt; statt Freude zu empfinden, ist sie erstaunt. Der Gruß des Engels scheint größer zu sein als sie. Warum? Weil sie sich innerlich klein fühlt, und diese Kleinheit, diese Demut zieht Gottes Blick an.

Innerhalb der Mauern des Hauses von Nazaret sehen wir also eine wunderbare Eigenschaft. Wie ist Marias Herz beschaffen? Nachdem sie das allergrößte Kompliment erhalten hat, ist sie verstört, weil sie etwas an sich gerichtet hört, das sie sich selbst nicht zuschreibt. Maria schreibt sich in der Tat keine Vorrechte zu, sie erhebt keinen Anspruch, sie schreibt nichts ihrem eigenen Verdienst zu. Sie ist nicht selbstgefällig, sie überhöht sich nicht selbst. Denn in ihrer Demut weiß sie, dass sie alles von Gott erhält. Sie ist also frei von sich selbst, ganz Gott und den anderen zugewandt. Maria, die Unbefleckte Empfängnis, hat keine Augen für sich selbst. Das ist die wahre Demut: nicht auf sich selbst schauen, sondern auf Gott und die anderen.

Erinnern wir uns daran, dass diese Vollkommenheit Marias, die voll der Gnade ist, vom Engel innerhalb der Mauern ihres Hauses verkündet wird: nicht auf dem wichtigsten Platz von Nazaret, sondern dort, im Verborgenen, in der allergrößten Demut. In diesem kleinen Haus in Nazaret schlug das größte Herz, das je ein Geschöpf gehabt hat. Liebe Brüder und Schwestern, das ist eine außergewöhnliche Botschaft für uns! Denn sie sagt uns, dass der Herr, um Wunder zu wirken, keiner großen Mittel noch unserer erhabensten Fähigkeiten bedarf, sondern unserer Demut, unseres offenen Blickes für ihn, der auch offen ist für andere. Mit dieser Verkündigung hat Gott in den ärmlichen Mauern eines kleinen Hauses die Geschichte verändert. Auch heute will er in unserem Alltag Großes mit uns tun: in der Familie, am Arbeitsplatz, in unserem täglichen Umfeld. Mehr noch als in den großen Ereignissen der Geschichte liebt es die Gnade Gottes, gerade da zu wirken. Aber ich frage mich, glauben wir das? Oder denken wir, dass die Heiligkeit eine Utopie sei, etwas für Eingeweihte, eine fromme Illusion, die mit dem normalen Leben unvereinbar ist?

Bitten wir die Gottesmutter um eine Gnade: dass sie uns von der irreführenden Vorstellung befreien möge, dass das Evangelium eine Sache sei und das Leben eine andere; dass sie den Enthusiasmus für das Ideal der Heiligkeit in uns entfachen möge, bei dem es nicht um Heilige und Heiligenbildchen geht, sondern darum, jeden Tag demütig und freudig das zu leben, was uns widerfährt, so wie die Gottesmutter, frei von uns selbst, den Blick auf Gott und den Nächsten gerichtet, dem wir begegnen. Bitte, lasst uns nicht den Mut verlieren: der Herr hat uns allen einen guten Stoff gegeben, um die Heiligkeit in unser tägliches Leben einzuweben! Und wenn wir vom Zweifel befallen werden, es nicht zu schaffen, oder die Traurigkeit, unzulänglich zu sein, dann wollen wir uns von den »barmherzigen Augen« der Muttergottes anschauen lassen, denn keiner, der sie um Hilfe gebeten hat, ist jemals im Stich gelassen worden! [...]
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