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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 19. September

Wer der Erste sein will, muss dienen

Wer der Erste sein will, muss dienen
Beim sonntäglichen Angelusgebet auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus zum Dienst am anderen aufgerufen. »Je mehr wir dienen, desto mehr spüren wir die Gegenwart Gottes, vor allem, wenn wir denen dienen, die uns den Gefallen nicht erwidern können«, so der Papst.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Das Evangelium der heutigen Liturgie (Mk 9,30-37) berichtet, dass die Jünger Jesu auf dem Weg nach Jerusalem darüber stritten, wer »der Größte unter ihnen« sei (V. 34). Da richtete Jesus ein machtvolles Wort an sie, das auch für uns Heutige gilt: »Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein« (V. 35). Wenn du der Erste sein willst, dann musst du dich hinten anstellen, der Letzte sein und allen dienen. Mit diesem lapidaren Satz leitet der Herr eine Umwälzung ein: Er kehrt die Kriterien um, die bestimmen, was wirklich zählt. Der Wert eines Menschen hängt nicht mehr von der Rolle ab, die er spielt, vom Erfolg, den er hat, von der Arbeit, die er ausübt, vom Geld auf der Bank. Nein, nein, davon hängt er nicht ab! Seine Größe und sein Erfolg werden in den Augen Gottes mit einem anderen Maßstab gemessen: Sie werden am Dienst gemessen. Nicht an dem, was man hat, sondern an dem, was man gibt. Willst du der Erste sein? Diene! Das ist der Weg.

Heute scheint das Wort »Dienst« ein wenig aus der Mode gekommen zu sein, verschlissen durch den Gebrauch. Aber im Evangelium hat es eine präzise und konkrete Bedeutung. Dienen ist keine höfliche Floskel: Es bedeutet so viel wie es Jesus gleichtun, der in einer knappen Zusammenfassung seines Lebens sagte, er sei gekommen, »nicht um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen« (Mk 10,45). Das ist es, was der Herr gesagt hat. Wenn wir Jesus also nachfolgen wollen, dann müssen wir den Weg gehen, den er selbst vorgegeben hat, den Weg des Dienens. Unsere Treue zum Herrn hängt von unserer Bereitschaft zum Dienen ab. Und das, so wissen wir, kostet, denn es »schmeckt nach Kreuz«. Aber während unsere Fürsorge und Hilfsbereitschaft den anderen gegenüber zunehmen, werden wir innerlich freier, Jesus immer ähnlicher. Je mehr wir dienen, desto mehr spüren wir die Gegenwart Gottes, vor allem, wenn wir denen dienen, die uns den Gefallen nicht erwidern können, den Armen, deren Schwierigkeiten und Nöte wir uns mit zärtlichem Mitleid annehmen: Und da entdecken wir, dass wir auch unsererseits von Gott geliebt und angenommen werden. Gerade um dies zu verdeutlichen, vollzieht Jesus, nachdem er vom Primat des Dienens gesprochen hat, eine Geste. Wir haben gesehen, dass die Gesten Jesu stärker sind als die Worte, deren er sich bedient. Und worin besteht die Geste? Er nimmt ein Kind und stellt es in die Mitte der Jünger, in die Mitte, an den wichtigsten Platz (vgl. V. 36). Im Evangelium symbolisiert das Kind nicht so sehr die Unschuld als vielmehr die Kleinheit. Weil die Kleinen, wie die Kinder, von den anderen, von den Großen, abhängen, müssen sie Empfänger sein. Jesus umarmt dieses Kind und sagt, dass jeder, der einen Kleinen, ein Kind, aufnimmt, Ihn aufnimmt (vgl. V. 37).

Zunächst einmal geht es darum, wem man dienen soll: denen, die empfangen müssen und nichts zurückgeben können. Denen dienen, die die Notwendigkeit haben, zu empfangen und die nichts zurückgeben können. Dadurch, dass wir diejenigen aufnehmen, die am Rande stehen und vernachlässigt werden, nehmen wir Jesus auf, denn er ist gerade dort. Und in einem kleinen Menschen, in einem armen Menschen, dem wir dienen, empfangen auch wir die zärtliche Umarmung Gottes.

Liebe Brüder und Schwestern, wir wollen uns, herausgefordert durch das Evangelium, einige Fragen stellen: Kümmere ich, der ich in der Nachfolge Jesu stehe, mich um die, die am meisten vernachlässigt werden? Oder suche ich, wie die Jünger an jenem Tag, nach persönlicher Befriedigung? Verstehe ich das Leben als einen Wettbewerb, bei dem es darum geht, auf Kosten anderer Platz für mich selbst zu schaffen, oder glaube ich, dass Leistung zu erbringen dienen heißt? Und ganz konkret: Widme ich meine Zeit einem »Kleinen«, einem Menschen, der nicht über die Mittel verfügt, sich zu revanchieren? Kümmere ich mich um jemanden, der mir nichts zurückgeben kann, oder nur um meine Verwandten und Freunde? Das sind Fragen, die wir uns selbst stellen können. [...]
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