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Aus dem Vatikan
Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 29. August

Ein Glaube, der das Herz erreicht

Ein Glaube, der das Herz erreicht
»Im Tagesevangelium warnt Jesus vor einer Religiosität des Scheins, die äußerlich gut aussieht, aber die Reinigung des Herzens vernachlässigt. Jesus will keine Äußerlichkeiten, er will das Wesen des Glaubens wieder ins Zentrum rücken, er will einen Glauben, der das Herz erreicht.«
(Tweet von Papst Franziskus)
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Das Evangelium der heutigen Liturgie zeigt einige Schriftgelehrte und Pharisäer, die sich über die Haltung Jesu wundern. Sie sind empört, weil seine Jünger essen, ohne vorher die traditionellen rituellen Waschungen vorzunehmen. Sie denken sich: »Dieses Verhalten widerspricht der religiösen Praxis« (vgl. Mk 7,2-5).

Auch wir könnten uns fragen: Warum halten sich Jesus und seine Jünger nicht an diese Traditionen? Schließlich sind das keine schlechten Dinge, sondern gute rituelle Gewohnheiten, wie das einfache Waschen vor dem Essen. Warum schenkt Jesus ihnen keine Beachtung? Weil es für ihn wichtig ist, den Glauben wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Wir sehen das immer wieder im Evangelium: den Glauben wieder in den Mittelpunkt stellen. Und um ein Risiko zu vermeiden, das für diese Schriftgelehrten ebenso besteht wie für uns: äußerliche Formalitäten einzuhalten und dabei das Herz des Glaubens in den Hintergrund zu rücken. Zu oft »schminken« auch wir uns unsere Seele. Die äußere Formalität und nicht das Herz des Glaubens: das ist ein Risiko. Es ist die Gefahr einer Schein-Religiosität: nach außen hin gut zu sein scheinen, während man es unterlässt, das Herz zu reinigen. Es gibt immer die Versuchung, Gott mit einer äußeren Verehrung »zufriedenzustellen«, doch Jesus gibt sich mit dieser Verehrung nicht zufrieden. Jesus will keine Äußerlichkeiten, er will einen Glauben, der das Herz erreicht.

Denn unmittelbar danach ruft er die Menge wieder zu sich, um eine große Wahrheit auszusprechen: »Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen« (V. 15). Stattdessen wird das Böse »von innen, aus dem Herzen« (V. 21) geboren. Diese Worte sind revolutionär, denn gemäß der damaligen Mentalität glaubte man, dass bestimmte Speisen oder äußere Kontakte unrein machen. Jesus kehrt die Perspektive um: nicht das, was von außen kommt, ist schlecht, sondern das, was von innen heraus entsteht.

Liebe Brüder und Schwestern, das betrifft auch uns. Wir denken oft, dass das Böse vor allem von außen kommt: vom Verhalten der anderen, von denen, die schlecht über uns denken, von der Gesellschaft. Wie oft geben wir anderen, der Gesellschaft, der Welt, die Schuld an allem, was uns widerfährt! Schuld sind immer die »anderen«: schuld sind die Menschen, die Regierenden, das Pech und so weiter. Es scheint, dass die Probleme immer von außen kommen. Und wir verbringen unsere Zeit mit Schuldzuweisungen; aber Zeit damit zu verbringen, andere zu beschuldigen, ist Zeitverschwendung. Man wird zornig, bissig und hält Gott aus seinem Herzen fern. Wie die Menschen im Evangelium, die sich beschweren, sich empören, polemisieren und Jesus nicht annehmen. Man kann nicht wirklich religiös sein, wenn man sich beklagt: Klagen vergiftet einen, es führt zu Ärger, Groll und Traurigkeit, zur Traurigkeit des Herzens, die Gott die Tür verschließt.

Bitten wir den Herrn heute, uns davon zu befreien, anderen die Schuld zu geben. Wie die Kinder: »Nein, ich war es nicht! Es ist der andere, es ist der andere …« Bitten wir im Gebet um die Gnade, keine Zeit damit zu verschwenden, die Welt mit Klagen zu verschmutzen, denn das ist nicht christlich. Vielmehr lädt Jesus uns ein, das Leben und die Welt von unserem Herzen ausgehend zu betrachten. Wenn wir nach innen schauen, werden wir fast alles finden, was wir draußen hassen. Und wenn wir Gott aufrichtig bitten, unsere Herzen zu läutern, dann werden wir beginnen, die Welt sauberer zu machen. Denn es gibt einen unfehlbaren Weg, das Böse zu überwinden: Man muss es zunächst in sich selbst besiegen. [...]
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