zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 24/2021 » Kultur
Titelcover der archivierten Ausgabe 24/2021 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

»Die Nachfolge Christi«,
das meistgelesene und gedruckte Buch neben der Bibel (Inc.IV.112)


Apostolische Reise
nach Marseille 2023

Apostolische Reise nach Marseille
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Marseille



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Kultur
Erster Schritt für ein neues Museum: Ausstellung der Torlonia-Antiken auf dem Kapitol

Eine Fülle von Meisterwerken

Eine Fülle von Meisterwerken
Ausstellung Villa Caffarelli, erster Saal: Rekonstruktion der Büstengalerie des »Museo Torlonia« mit Bronzestatue des Germanicus (1. Jh. n. Chr.); Foto: Oliver Astrologo, ©Fondazione Torlonia, Electa, Bvlgari.
In der Folge eines Abkommens aus dem Jahr 2016 zwischen der Familie und Stiftung Torlonia und dem italienischen Kulturministerium wird erstmals ein großer Teil, 92 von 620 (!) antiken Skulpturen aus Privatbesitz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu renovierte Stararchitekt David Chipperfield (Museumsinsel Berlin) das Erdgeschoss der den Kapitolinischen Museen zugehörigen Villa Caffarelli.

Von Brigitte Kuhn-Forte


Es handelt sich um nichts weniger als die wichtigste private Antikensammlung der Welt; nicht nur des Umfangs wegen, sondern aufgrund des hohen qualitativen Niveaus und weil ein guter Teil aus prestigeträchtigen Sammlungen Roms stammt, die vom 18. Jahrhundert bis in die Renaissance zurückreichen. »Eine Sammlung der Sammlungen« nennt es Salvatore Settis, mit Carlo Gasparri Kurator dieser international bedeutenden Ausstellung. Ziel des Abkommens ist ein neues, öffentliches »Museo Torlonia«, ein staatlicher Sitz für die Privatsammlung, die vor 1876 durch Fürst Alessandro Torlonia (1800-1886) als Museum in Trastevere vor der Porta Settiminiana konstituiert wurde. Bereits um 1859 hatte er das Gebäude angemietet, 1864 gekauft. Im Gespräch als neuer Sitz für das Museum ist die Villa Rivaldi (1536) nahe dem Kolosseum. Zuvor wäre das Problem der Restaurierung der »übrigen« 528 Skulpturen zu lösen, nachdem die jetzigen Exponate in zweijähriger Arbeit (Sponsor der Juwelier Bulgari) gereinigt wurden, wobei zahlreiche neue Erkenntnisse zutage kamen.

Adlige Privatsammlung

Der Begründer der Sammlung war Alessandros Vater, der unermesslich reiche Bankier Giovanni Raimondo (1754-1829), Sohn eines eingewanderten Kammerdieners aus der Auvergne (†1785), der es bereits zu einer Geldverleihanstalt gebracht hatte. Giovanni Torlonia erlebte einen kometenhaften wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg, zu dem seine deutsche Ehefrau Anna Maria Schultheiss entscheidend beitrug, ihre Feste im 1807 erworbenen Familienpalast an der Piazza Venezia wurden sogar von Stendhal gewürdigt. In den unruhigen napoleonischen Zeiten kaufte Giovanni riesige Latifundien, Villen und Paläste, unter anderem 1797 den Feudalbesitz Roma Vecchia zwischen der Via Appia und der Via Tuscolana, verbunden mit dem Titel eines Marchese, im selben Jahr die Villa an der Via Nomentana (heute Museum). Die Residenzen wurden von berühmten Künstlern wie Giuseppe Valadier, Canova und Thorwaldsen ausgestattet.

Die Grundstückskäufe beschleunigten die Nobilitierung, 1814 schließlich erhielt Giovanni den Fürsten-Titel »Principe di Civitella Cesi«. Er befasste sich mit Kunst- und Antikenhandel und erwarb ganze Sammlungen en bloc, so 1800 auf einer Versteigerung den gesamten Inhalt des Ateliers von Bartolomeo Cavaceppi, Antikenrestauratorr und -händler (†1799), über 1000 antike Skulpturen (zahlreiche wertvolle aus früheren Sammlungen) und dekorative Elemente. Viele davon wurden zur Ausschmückung der riesigen Familienresidenz an der Piazza Venezia verwendet, welche mit zwei Arkadenhöfen, Terrassen, Prunkstiege, fünf Sälen und einer vierflügeligen Galerie genug Platz bot (sie wurde 1901 zum Bau des Vittoriano demoliert).

1809 überließ der verschuldete Fürst Vincenzo Giustiniani dem Bankier die berühmte Sammlung seines gleichnamigen Ahnen (†1637) als Garantie für ein Darlehen von 36.000 Scudi; in einem Vertrag von 816 werden 267 antike Skulpturen genannt. Sie gingen allerdings erst 1859 nach einem langen Rechtsstreit definitiv in den Besitz der Torlonia über. Sohn Alessandro erwarb 1866 die Villa Albani, wo Kardinal Alessandro Albani (†1779) und sein Antiquar Winckelmann, Begründer der modernen Kunstund Altertumswissenschaft, gewirkt hatten. Aus dem trotz der Dezimierung durch die französische Beschlagnahmung 1798 noch beträchtlichen Antikenbestand wurden circa 50 Skulpturen, vor allem Brunnenschalen und Porträts, ins Museum in Trastevere übertragen. Alessandro Torlonia führte die Ankäufe seines Vaters von Immobilien und Latifundien weiter; letztere bildeten zugleich fruchtbarstes Gelände für Ausgrabungen und wertvolle Funde: neben Roma Vecchia der trajanische Hafen und Kaiserpalast von Portus bei Ostia (Kauf 1856), das etruskische Vulci, im Gebiet der Sabina. Alessandro kaufte auch Skulpturen, die bei der fiebrigen Bautätigkeit in der neuen Hauptstadt zutage kamen. So erreichte das 1881-83 auf 77 Säle erweiterte Museo Torlonia die immense Anzahl von 620 Antiken.

In einem überzeugend ausgearbeiteten Konzept will die Ausstellung als eine nach rückwärts orientierte Erzählung der diversen Episoden der Sammlung verstanden sein, ausgehend vom Museo Torlonia – das Museum als selbstständige didaktisch-wissenschaftliche Einrichtung, nach Gattungen geordnet, ein wichtiger Schritt im Vergleich zu den adeligen Privatsammlungen als Dekoration von Villen und Palästen. Dazu gehört ab 1876 auch die Ausgabe von Katalogen durch die beiden Kuratoren Pietro Ercole und Carlo Ludovico Visconti, welche 1884-85 in einer sensationellen Neuerung gipfelte, einer Prachtausgabe in folio mit Fotografien (»fototipia«) sämtlicher Skulpturen, welche unter anderem Archäologischen Universitätsinstituten überreicht wurde, um der Forschung zu dienen. Die zweite Sektion der Ausstellung zeigt Funde von Ausgrabungen der Familie im 19. Jahrhundert. Es folgen die Ankäufe aus den großen Sammlungen des 18. Jahrhunderts (Albani und Cavaceppi); als Höhepunkt die Antiken des Marchese Giustiniani, die größte private Sammlung des Seicento; schließlich Skulpturen aus Sammlungen der Renaissance, unter anderem der Kardinäle Giuliano Cesarini (†1510), Pio da Carpi und Cesi, welche am jetzigen Largo Argentina, beziehungsweise auf dem Quirinal und bei St. Peter wunderbare Antikengärten besaßen. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!


Jahresinhaltsverzeichnis 2022

Bestellen Sie das Jahresinhaltsverzeichnis 2022 als gedruckte Version in Original-Zeitungsgröße



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum