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Aus dem Vatikan
Heilige Messe zum 4. Welttag der Armen

Die Armen stehen in der Mitte des Evangeliums

Predigt von Papst Franziskus am 15. November
Die Armen stehen in der Mitte des Evangeliums
Der Gottesdienst anlässlich des Welttags der Armen fand am Kathedra-Altar des Petersdoms statt. Aufgrund der Corona-Pandemie waren nur rund 100 Gäste zugelassen, darunter auch eine Gruppe Obdachloser, die von der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio betreut werden. Das Mittagessen mit den Armen, zu dem Franziskus in den Vorjahren nach der Messe Hunderte Personen in die vatikanische Audienzhalle geladen hatte, musste entfallen. Stattdessen wurden vor der vatikanischen Audienzhalle Lebensmittelpakete an die Betroffenen verteilt.
Das Gleichnis, das wir gehört haben, hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende, welche den Anfang, die Mitte und das Ende unseres Lebens erhellen.

Der Anfang. Alles beginnt mit einem großen Vermögen: Der Herr behält seine Reichtümer nicht für sich selbst, sondern gibt sie den Dienern, dem einen gibt er fünf, dem anderen zwei und wieder einem anderen ein Talent, »jedem nach seinen Fähigkeiten« (Mt 25,15). Man hat errechnet, dass ein einziges Talent einem Lohn von etwa zwanzig Jahren Arbeit entsprach: Es war ein überreiches Vermögen, das damals für ein ganzes Leben ausreichte. Das also ist der Anfang: Auch für uns begann alles mit der Gnade Gottes, – alles beginnt immer mit der Gnade, nicht mit unseren Leistungen – mit der Gnade Gottes, die der Vater ist und so viel Vermögen in unsere Hände gelegt hat, indem er jedem von uns unterschiedliche Talente anvertraut hat. Wir sind Träger eines großen Reichtums, der nicht davon abhängt, wie viel wir haben, sondern davon, was wir sind: von dem Leben, das wir empfangen haben, von dem Guten, das in uns ist, von der unüberwindlichen Schönheit, die Gott uns verliehen hat. Denn wir sind als sein Bild geschaffen, jeder von uns ist in seinen Augen kostbar, jeder von uns ist einzigartig und unersetzlich in der Geschichte! So schaut uns Gott an, so empfindet er uns.

Keine Treue ohne Risiko

Wie wichtig ist es doch, sich daran zu erinnern. Wenn wir unser Leben betrachten, sehen wir allzu oft nur das, was uns fehlt, und wir beklagen uns über das, was uns fehlt. Dann erliegen wir der Versuchung des »Schön wär’s! …«: Schön wär’s, wenn ich diesen Job hätte, wenn ich dieses Haus besäße, wenn ich Geld und Erfolg hätte, wenn ich dieses Problem nicht hätte, wenn ich bessere Menschen um mich herum hätte! … Doch die Illusion des »Schön wär’s« hindert uns daran, das Gute zu sehen, und lässt uns die Talente vergessen, die wir haben. Ja, jenes Talent hast du nicht, aber dieses, und das »Schön wär’s« führt dazu, dass wir dieses vergessen. Aber Gott hat sie uns anvertraut, weil er jeden von uns kennt und weiß, wozu wir fähig sind; er vertraut uns, trotz unserer Schwächen. Er vertraut auch jenem Diener, der das Talent dann verstecken wird: Gott hofft, dass auch er, trotz seiner Ängste, das, was er erhalten hat, gut nutzen wird. Kurz gesagt, der Herr bittet uns, die Gegenwart zu nutzen und dabei nicht der Vergangenheit nachzutrauern, sondern aktiv seine Rückkehr zu erwarten. Jene Misanthropie, die wie Zynismus, wie ein schwarzer Humor die Seele vergiftet und sie immer zurückschauen lässt, immer auf die anderen, doch nie auf die eigenen Hände, auf die Möglichkeiten zu arbeiten, die der Herr uns gegeben hat, auf unsere Gelegenheiten …, und auch auf unsere Armseligkeit.

Damit sind wir in der Mitte des Gleichnisses angelangt. Hier geht es um das, was die Diener tun, das heißt um ihren Dienst. Mit diesem Dienst ist auch unser Tun gemeint, das, was unsere Talente fruchtbar macht und dem Leben einen Sinn gibt: Tatsächlich vertut einer sein Leben, wenn er nicht lebt, um zu dienen. Das müssen wir wiederholen und uns oft vorsagen: Der vertut sein Leben, wenn er nicht lebt, um zu dienen. Wir sollten das meditieren: Der vertut sein Leben, wenn er nicht lebt, um zu dienen. Aber wie sieht dieser Dienst aus? Im Evangelium werden diejenigen als gute Diener bezeichnet, die etwas riskieren. Sie sind nicht vorsichtig und zurückhaltend, sie bewahren nicht auf, was sie erhalten haben, sondern sie setzen es ein. Denn ein Gut, das nicht investiert wird, geht verloren, und die Bedeutung unseres Lebens hängt nicht davon ab, wie viel wir beiseitelegen, sondern davon, wie viel Frucht wir bringen. Wie viele Menschen verbringen ihr Leben nur damit, Besitz anzuhäufen. Sie sind darauf bedacht, dass es ihnen gut geht, anstatt dass sie Gutes tun. Aber wie leer ist solch ein Leben, das Bedürfnissen nachjagt, ohne auf die Bedürftigen zu schauen! Wenn wir über Gaben verfügen, dann nur darum, dass wir eine Gabe für die anderen sind. Und hier, Brüder und Schwestern, stellen wir uns die Frage: Befriedige ich nur das Bedürfnis des Anderen, oder schaue ich ihn an, der ein Bedürfnis hat? Der bedürftig ist? Ist meine Hand so [er streckt sie aus] oder so [er zieht sie zurück]? [...]
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