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Kirche in der Welt
Zusammenfassung der Enzyklika Fratelli tutti

Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft

Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft
Franziskus, »dieser Heilige der geschwisterlichen Liebe, der Einfachheit und Fröhlichkeit, der mich zur Abfassung der Enzyklika »Laudato si’« anregte, motiviert mich abermals, diese neue Enzyklika der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft zu widmen. In der Tat wusste sich der heilige Franziskus, der sich als Bruder der Sonne, des Meeres und des Windes verstand, noch viel tiefer eins mit denen, die wie er von menschlichem Fleisch waren. Er säte überall Frieden aus und ging seinen Weg neben den Armen, den Verlassenen, den Kranken, den Ausgestoßenen und den Geringsten« (Fratelli tutti, 2).
Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft – das ist der Weg, den der Papst aufzeigt, um eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt aufzubauen, mit dem Einsatz aller: der Völker und der Institutionen. Deutlich bekräftigt er sein Nein zum Krieg und zu einer Globalisierung der Gleichgültigkeit.

Von Isabella Piro


Mit welchen großen Idealen, aber auch auf welchem konkreten Weg lässt sich eine gerechtere und geschwisterlichere Welt aufbauen, was die privaten, die sozialen, aber auch die politischen und die internationalen Beziehungen betrifft? Das ist die Frage, auf die »Fratelli tutti« zu antworten versucht. Der Papst stuft sie selbst als »Sozialenzyklika« ein (6). Sie entlehnt ihren Titel den Ermahnungen des heiligen Franz von Assisi, der sich mit diesen Worten »an alle Brüder und Schwestern« wandte, »um ihnen eine dem Evangelium gemäße Lebensweise darzulegen« (1). Es geht dem päpstlichen Lehrschreiben darum, das weltweite Verlangen nach Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft zu fördern. Im Hintergrund steht die Corona-Pandemie, die, wie Franziskus formuliert, »unerwartet ausbrach, als ich dieses Schreiben verfasste« (7). Der globale Gesundheitsnotstand hat einmal mehr gezeigt, dass niemand sich allein rettet und dass jetzt wirklich die Stunde gekommen ist, um »von einer einzigen Menschheit zu träumen« (8), in der wir »alle Geschwister« sind.

Die Schatten einer abgeschotteten Welt


Die Schatten einer abgeschotteten Welt« – so heißt das erste der insgesamt acht Kapitel, in dem das Dokument sich mit den negativen Seiten unserer Epoche beschäftigt. Da geht es um Manipulation und Entstellung von Begriffen wie Demokratie, Freiheit oder Gerechtigkeit; um Egoismus und Desinteresse am Gemeinwohl; um das Vorherrschen einer Logik des Marktes, die auf Profit aus ist und vermeintlich unnütze Menschen an den Rand drängt; um Arbeitslosigkeit, Rassismus, Armut; um rechtliche Ungleichheit, Sklaverei, Menschenhandel, Zwangsabtreibungen und Organhandel (10-24). Der Papst unterstreicht, dass diese globalen Probleme auch ein globales Handeln erforderlich machen, und wendet sich gegen eine »Kultur der Mauern«, die zu einer Blüte des organisierten Verbrechens, zu Angst und Einsamkeit führen (27-28).

Ein Fremder auf dem Weg


All diesen Schatten stellt die Enzyklika dann aber ein leuchtendes Beispiel entgegen: das des barmherzigen Samariters, mit dem sich das zweite Kapitel (»Ein Fremder auf dem Weg«) beschäftigt. Der Papst arbeitet heraus, dass in einer kranken Gesellschaft, die dem Schmerz den Rücken kehrt und sich um die Schwachen und Verletzlichen nicht kümmert (64-65), wir alle dazu aufgerufen sind, uns um unsere Nächsten zu kümmern (81) und dabei Vorurteile und Privatinteressen beiseite zu lassen. Wir alle sind, wie Franziskus betont, mitverantwortlich für den Aufbau einer Gesellschaft, die alle Hilfsbedürftigen zu integrieren und zu unterstützen versteht (77). Die Liebe baut Brücken, und »wir sind für die Liebe geschaffen« (88), schreibt der Papst, um vor allem die Christen dazu zu ermutigen, Christus in jedem ausgeschlossenen Menschen zu erkennen (85).

Eine offene Welt denken und schaffen

Der Gedanke, dass Liebe »eine universale Dimension« (83) haben sollte, wird im dritten Kapitel (»Eine offene Welt denken und schaffen«) weiterentwickelt. Franziskus ruft uns dazu auf, aus uns herauszugehen, »um eine vollere Existenz in einem anderen zu finden« (88), und uns für andere zu öffnen, so dass eine »universale Gemeinschaft« denkbar wird. Das menschliche Leben wird, wie die Enzyklika formuliert, in spiritueller Hinsicht daran gemessen, ob uns die Liebe dazu antreibt, das Beste für die anderen zu suchen (92-93). Weil der Sinn für Solidarität und Geschwisterlichkeit im Raum der Familie entsteht, sind Familien mit ihrer »vorrangigen und unabdingbaren Erziehungsaufgabe« (114) besonders zu schützen und zu respektieren. Niemandem kann das Recht auf ein Leben in Würde verweigert werden, fährt der Papst fort, und weil Rechte keine Grenzen kennen, darf keiner ausgeschlossen werden, ganz egal wo er herkommt (121). Darum ruft Franziskus nach einer »Ethik der internationalen Beziehungen« (126) und erinnert daran, dass kein Land sich gegen Fremde abschotten oder Fremden, die bedürftig sind, Hilfe verweigern darf. Das Recht auf Privatbesitz nennt er dem Prinzip der »universellen Bestimmung der geschaffenen Güter« nachgeordnet (120). Auch in Sachen Auslandsschulden wird die Enzyklika deutlich: Natürlich müssten diese Schulden prinzipiell bezahlt werden, doch dürfe das nicht Wachstum und Erhalt der ärmeren Länder gefährden (126). [...]
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