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Kirche in der Welt
Der Weg der Beziehungen zu Anglikanern und Methodisten

Wachsendes gegenseitiges Vertrauen

Wachsendes gegenseitiges Vertrauen
Am 24. März 1966 unterzeichneten Papst Paul VI. und der damalige Erzbischof von Canterbury, Michael Ramsey, eine gemeinsame Erklärung.
Von Anthony Currer,
Mitarbeiter im Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen


Am 1. Dezember 1960 reiste Reverend Geoffrey Fisher von Jerusalem nach Rom und wurde am folgenden Vormittag in Privataudienz beim Heiligen Vater Papst Johannes XXIII. empfangen. Es war der erste Besuch eines Erzbischofs von Canterbury bei einem Papst seit der Zeit von Erzbischof Arundel im Jahr 1397. Es war auch der erste Besuch seiner Art: der Besuch eines Oberhaupts einer christlichen Gemeinschaft, mit der das neue Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen (SFEC) in Kontakt stand, bei einem Papst. Die Tragweite dieser Kontakte ist kaum zu ermessen. Der erste Sekretär des SFEC, Msgr. Willebrands, war Erzbischof Fisher auf einer Versammlung des Zentralkomitees des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im August 1959 in Saint Andrews in Schottland begegnet. Wenig später äußerte Papst Johannes XXIII. den Wunsch, den Erzbischof zu treffen. Es wird daher angenommen, dass Willebrands und Fisher den Plan für diese Begegnung während der Versammlung des ÖRK erarbeitet hatten. Die Nutzung der Versammlungen dieser Körperschaft zur Anknüpfung bilateraler Beziehungen wurde nicht gerne gesehen; folglich stritt Fisher vehement ab, dass der Besuch etwas anderes gewesen sei als die Frucht seiner eigenen Initiative.

Trotz der Begegnung zwischen Willebrands und Fisher kannte niemand im Sekretariat den Anglikanismus oder den Erzbischof genauer. Als Vorbereitung auf den Besuch kontaktierte das Sekretariat daher den britischen Jesuiten Bernard Leeming, der an der Päpstlichen Universität »Gregoriana« gelehrt hatte, inzwischen aber bereits nach Oxford zurückgekehrt war. Leeming schrieb drei Mal und gab seinen Kommentar und sein Urteil über Fisher und über die Anglikanische Gemeinschaft ab. In jener ersten Phase verzeichnete der Lernprozess des Sekretariats eine steile Aufwärtskurve.

Skeptiker und Visionäre

Lambeth Palace kündigte die Reise des Erzbischofs am 3. November an: Er würde nach Istanbul reisen, um den Ökumenischen Patriarchen zu besuchen, dann nach Jerusalem und schließlich nach Rom, wo er mit Papst Johannes XXIII. zusammentreffen würde. Die Nachricht wurde von einigen – sowohl Anglikanern als auch Katholiken – mit Begeisterung, von vielen anderen dagegen mit Misstrauen aufgenommen. Einige Anglikaner und andere britische Christen, die einer mehr evangelikalen oder protestantischen Strömung angehörten, lehnten den Besuch ab, da sie fürchteten, dass der Erzbischof sich einem Kompromiss beugen würde.

Am Tag seiner Ankunft in Rom feierte Fisher einen Vespergottesdienst in der anglikanischen »All Saints Church«. In der Predigt stellte er mit leicht kritischem Unterton die monarchische Leitung der katholischen Kirche durch den Papst der kollegialen Struktur des Anglikanismus gegenüber. Das war ein politischer Schachzug Fishers, um die Ängste seiner eigenen Gemeinschaft zu mildern. Als ihm auf einer Pressekonferenz Fragen bezüglich der Kritiken gestellt wurden, die sein Besuch provoziert hatte, forderte er jene, die diese Kritiken vorgebracht hatten, auf, seine Predigt zu lesen und sich seiner Treue zum Anglikanismus zu vergewissern.

Auch unter den Katholiken machte sich starke Besorgnis breit. Kardinalstaatssekretär Tardini, der sich gegen den Besuch ausgesprochen hatte, war entschlossen, das Presseecho so gering wie möglich zu halten. Kein Vertreter des Vatikans begab sich nach Ciampino, um Erzbischof Fisher bei seiner Ankunft zu begrüßen. Er wurde vielmehr von Sir Peter Scarlett empfangen, dem britischen Gesandten beim Heiligen Stuhl, der ihm Tardinis Bedingungen für den Besuch mitteilte: Es dürfe keine Fotos geben; Fisher dürfe nicht das Sekretariat besuchen; es dürfe keine Pressemitteilung geben; und kein Vatikanbeamter dürfe zum Ehrenempfang für Fisher in die Residenz des britischen Gesandten eingeladen werden.

Trotz der Unsicherheit auf beiden Seiten wurde Fisher von Papst Johannes XXIII. freundlich empfangen, und die beiden christlichen Oberhäupter sprachen über eine Stunde lang miteinander. Später gab Fisher einige Einzelheiten aus dem Gespräch preis. Er dankte dem Papst für die Errichtung des neuen Sekretariats zur Förderung der Einheit der Christen, und Papst Johannes antwortete, dass Fisher am selben Nachmittag mit Kardinal Bea zusammentreffen würde, womit er Tardinis Weisungen offen widersprach. Diese Begegnung, an der auch Msgr. Willebrands und Rev. John Swatterthwaite, Generalsekretär des Rates für die Außenbeziehungen der Church of England, teilnahmen, bot Gelegenheit, über die Beziehungen zwischen den beiden Gemeinschaften und über das Vorgehen zur Ernennung der Beobachter beim bevorstehenden Vatikanischen Konzil zu sprechen. [...]
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