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Kirche in der Welt
Interview mit Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson

Wir müssen an die Zeit nach Covid-19 denken

Wir müssen an die Zeit nach Covid-19 denken
Kurienkardinal Peter Turkson besuchte Anfang April die römische Gemelli-Klinik und übermittelte dem Personal sowie den Patienten die Grüße des Papstes. Dabei überreichte der Leiter des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen mehrere von Franziskus gesegnete Rosenkränze. »Ich bringe Ihnen die Umarmung des Papstes«, so der Kardinal. »Sie sind nicht allein im Kampf gegen das Coronavirus.«
Die Kirche steht in der ganzen Welt an vorderster Front, um die Folgen des Coronavirus zu bewältigen. Nicht nur im Gesundheitswesen besteht Bedarf, sondern notwendig sind auch kurz- und langfristige wirtschaftliche und soziale Projekte. Während weiterhin Impfstoffe und Behandlungsmöglichkeiten getestet werden, um Covid-19 zu bekämpfen, sprechen die Schätzungen des Internationalen Währungsfonds für 2020 von einem weltweiten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 3%. Der Rückgang wäre schlimmer als jener der »Great Depression«, der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren. Angesichts dieses Szenariums unterstreicht Kardinal Turkson: » Es besteht die Gefahr, dass einer Krise die nächste folgt und dann weitere, in einem Prozess, in dem wir gezwungen sind, langsam und schmerzlich zu lernen, uns um unser gemeinsames Haus zu kümmern, wie Papst Franziskus es in der Enzyklika Laudato si’ so prophetisch lehrt.« Im Dikasterium wurden fünf Arbeitsgruppen eingerichtet, um den Notstand in Angriff zu nehmen und an die Zukunft zu denken.

Von Massimiliano Menichetti

Eminenz, der Papst hat Sie mehrfach in Audienz empfangen, um über die Corona-Krise zu sprechen. Welche Sorge hat er zum Ausdruck gebracht?

Der Papst hat seine Sorge über die gegenwärtige Zeit zum Ausdruck gebracht, über die von Covid-19 verursachte weltweite Krise und über die dramatischen Szenarien, die sich am Horizont abzeichnen. Er hat uns gesagt, dass wir keine Zeit verlieren sollen, uns unverzüglich an die Arbeit zu machen, weil wir das zuständige Dikasterium sind. Wir müssen sofort handeln. Und wir müssen unverzüglich an das Danach denken.

Welcher Auftrag ist Ihrem Dikasterium übertragen worden und worin besteht seine Mission?

Der Heilige Vater hat uns zwei Hauptaufgaben übertragen. Die erste betrifft das Heute: Die Notwendigkeit, unverzüglich und unmittelbar das konkrete Zeichen der Unterstützung von Seiten des Heiligen Vaters und der Kirche zu geben. Wir müssen in der augenblicklichen Notlage unseren Beitrag anbieten. Es geht zunächst um Hilfsaktionen für die Ortskirchen, um Menschenleben zu retten, um den Ärmsten zu helfen. Der zweite Auftrag betrifft das Danach, die Zukunft, es betrifft die Veränderungen. Der Papst ist überzeugt, dass wir vor einem Epochenwandel stehen, und er denkt nach über das, was nach dem Notstand kommen wird, über die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie, über das, was wir zu bewältigen haben werden und vor allem über die Art und Weise, wie die Kirche sich der Welt, die angesichts dieses unerwarteten Ereignisses verwirrt scheint, als sicherer Bezugspunkt anbieten kann. Zur Ausarbeitung eines diesbezüglichen Denkkonzepts beizutragen, das ist unsere zweite Aufgabe. Der Papst hat uns um Konkretheit und Kreativität gebeten, einen wissenschaftlichen Ansatz und Phantasie, universales Denken und die Fähigkeit, die lokalen Bedürfnisse zu verstehen.

Wie nehmen Sie das in Angriff?

Wir haben fünf Arbeitsgruppen gebildet, die bereits aktiv sind. Wir haben bereits zwei Arbeitstreffen mit dem Papst gehabt. Wir haben eine Koordinierungsstelle geschaffen, um die Initiativen abzustimmen, die einmal das Handeln heute betreffen und dann die Vorbereitung der Zukunft. Unser Dienst umfasst Aktion und Nachdenken. Unverzügliches konkretes Handeln ist notwendig, und das tun wir. Und man muss über das Heute hinausblicken, eine Route für den schwierigen Weg entwerfen, der vor uns liegt. Wenn wir nicht an das Morgen denken, werden wir wieder unvorbereitet sein. Heute zu handeln und an das Morgen zu denken sind keine Alternativen. Wir stehen nicht vor einem »aut aut«, sondern es geht um ein »et et«. Unser Team hat bereits die Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat in die Wege geleitet, mit dem Dikasterium für die Kommunikation, mit Caritas Internationalis, mit den Päpstlichen Akademien für die Wissenschaften und für das Leben, mit dem Päpstlichen Wohltätigkeitsdienst, mit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und mit der Vatikanapotheke. Mit unserem Team ist eine in gewisser Hinsicht neue Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Dikasterien und Büros des Heiligen Stuhls entstanden. Nach Art einer Taskforce. Eine flexible Vorgehensweise, die die Einheit und Reaktionsfähigkeit der Kirche bezeugt.

Wie setzt sich die Kommission zusammen, die innerhalb des Dikasteriums geschaffen wurde, und was sind ihre Interventionsbereiche? Sind auch Persönlichkeiten oder Organisationen außerhalb des Heiligen Stuhls beteiligt?

Die Kommission setzt sich aus fünf Arbeitsgruppen zusammen.

Die erste Gruppe arbeitet bereits im Bereich der Notlage. Sie kooperiert mit Caritas Internationalis. Sie hat Mechanismen des Hörens für die Ortskirchen in die Wege geleitet, um die realen Bedürfnisse zu erkennen und die Entwicklung von wirksamen und angemessenen Antworten zu unterstützen. Sie hat die Nuntien und die Bischofskonferenzen gebeten, die gesundheitlichen und humanitären Probleme zu melden, die sofortiges Handeln notwendig machen. Eine umfassende Perspektive ist notwendig. Man darf niemanden vergessen: die Gefangenen, die schutzlosen gesellschaftlichen Gruppen. Man muss sich austauschen über bewährte Vorgehensweisen.

Die zweite Gruppe hat die Aufgabe, in der Nacht Ausschau zu halten wie ein Wächter, um das Morgenrot zu erkennen. Und um dies zu tun, ist es notwendig, die besten Köpfe im Bereich von Ökologie, Wirtschaft, Gesundheit und sozialer Sicherheit zu vereinen. Der konkrete Ansatz der Wissenschaft ist ebenso notwendig wie Prophetie und Kreativität. Man muss noch weiter gehen. Diese Gruppe wird eng mit der Päpstlichen Akademie für das Leben, mit der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und mit der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften zusammenarbeiten.

Die dritte Gruppe hat die Aufgabe, unsere Arbeit zu kommunizieren und durch die Kommunikation ein neues Bewusstsein zu schaffen, durch die Kommunikation zu einem erneuerten Engagement aufzurufen. Eine Sektion der Webseite von »Human Development« wird der Kommunikation unseres Teams gewidmet sein.

Die vierte Gruppe wird vom Staatssekretariat koordiniert und wird sich mit den Möglichkeiten für Initiativen in Bezug auf die Beziehungen mit den Staaten oder die multilateralen Beziehungen befassen. Auch hier sind konkrete Aktion und prophetischer Weitblick notwendig.

Die fünfte Gruppe wird den Auftrag haben, sich in transparenter Weise um Fundraising und Finanzierung zu kümmern, wobei sie eine positive Dynamik des Reichtums unterstützt.

Wir machen gerade die ersten Schritte. Wir wissen, dass es sehr viel zu tun gibt. Wir werden uns mit aller Energie, zu der wir fähig sind, einsetzen. Wir beziehen auch Institutionen ein, die traditionell mit dem Dikasterium zusammengearbeitet haben und weiterhin mitarbeiten, darunter zum Beispiel die Georgetown University, die Universität Potsdam, die Katholische Universität vom Heiligsten Herzen in Mailand, das World Resources Institute und viele andere.

Die ganze Kirche engagiert sich in dieser Notlage stark: Caritas, Orden, Gemeinden, katholische Institutionen und Bewegungen… Das gesamte Netzwerk der Nächstenliebe und Solidarität der Kirche wurde mobilisiert. Welche Beziehung besteht zu diesen Wirklichkeiten? [...]
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