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Pasquino – der steinerne Spötter Roms

Pasquino – der steinerne Spötter Roms
Pasquino ist die bekannteste sprechende Statue Roms.
Bei der Rückseite des Palazzo Braschi im historischen Zentrum Roms findet sich eine Statue, ein antiker Torso: Pasquino, der berühmteste Spötter der Ewigen Stadt.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts hatte Kardinal Oliviero Caraffa den Palast des Conte Francesco Orsini an der Piazza Navona erworben. Der kunstsinnige Purpurträger wollte diesen Palast, der heute den Namen des Adelsgeschlechts der Braschi trägt, sowie dessen nähere Umgebung neu gestalten. Angrenzende kleinere Häuser wurden abgerissen, Wege und Plätze verlegt. Im Sommer des Jahres 1501 fand man bei den Arbeiten einen Torso. Der Kardinal mutmaßte in ihm ein antikes Kunstwerk und ließ ihn auf ein Postament vor seinem Palazzo stellen.

Freimütig und wortgewandt

Michelangelo glaubte, in der Statue Menelaos zu erkennen, der den sterbenden Patroklos stützt – oder auch Ajax mit dem Leichnam des Achilles. Ein anderer Baumeister des Papstes meinte, dass es sich um eine Darstellung Alexander des Großen handle. Andere hielten die Figur für Herkules, der Geryon erwürgt. Heute scheint sich die Vermutung Michelangelos zu bestätigen: Bei dem Statuenfragment dürfte es sich um eine Kopie der Bronzeskulptur des Menelaos handeln, die um das Jahr 240 v. Chr. von dem Bildhauer Antigonas geschaffen wurde. Die Statue wird vermutlich der Ausschmückung des von Kaiser Domitian erbauten Circus Agonalis gedient haben.

Dem Torso wurde auch bald ein Name gegeben: Pasquino. Pasquino muss ein Römer gewesen sein, der freimütig und wortgewandt die Geschehnisse in der Ewigen Stadt zu kommentieren verstand. Wer aber Pasquino konkret war, darüber wurde und wird gestritten. Teofilio Folengo benennt ihn in seinem »Baldus« als den Wirt einer vielbesuchten römischen Osteria; der Humanist Celio Curione behauptete, es habe sich um einen Barbier gehandelt, und Giacomo Mazzocchi hat in ihm einen Schulmeister vermutet. Für Reinhard Raffalt war Pasquino »ein Schneider mit einer unglaublich losen Zunge, der überdies die Gabe hatte, seine Botschaften in die Form geschliffener Epigramme zu kleiden«.

Der Brauch, an die Statue Spottverse zu heften, geht auf die Prozession zurück, die am Fest des heiligen Markus am Pasquino vorbeizog. »An diesem Tage pflegten die Priester von S. Lorenzo in Damaso auf einem steinernen Sitz in der Nähe jener Figur eine Zeitlang auszuruhen, und weil dieser Sitz zu solchem Zweck mit Teppichen bedeckt wurde, entstand die Sitte, die verstümmelte Statue selbst auszuschmücken. Maler vergnügten sich damit, ihr das Gesicht zu färben und ihr Gewänder anzuziehen, während Literaten Epigramme an ihr Fußgestell hefteten. Der Torso nahm je nach den Veranlassungen der Zeit die wunderlichsten Formen an … Im Jahre 1509 redete er in der Gestalt des Janus und trug nicht weniger als dreitausend Epigramme an sich; im folgenden stellte er Herkules dar, welcher die Hydra erwürgt, und zahllose Verse verherrlichten am Tage S. Marco Papst Julius II. als Bezwinger des venetianischen Löwen. So entstand in Rom eine lateinische Epigrammenliteratur, welche bisweilen, namentlich in späteren Zeiten, von so beißendem Witze war, dass er selbst das Gelächter antiker Satiriker erregt haben würde« (Ferdinand Gregorovius). [...]
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