zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Doppelausgabe 30-31/2019 » Kultur
Titelcover der archivierten Ausgabe 30/2019 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

»Die Nachfolge Christi«,
das meistgelesene und gedruckte Buch neben der Bibel (Inc.IV.112)


Apostolische Reise
nach Marseille 2023

Apostolische Reise nach Marseille
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Marseille



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Kultur

Eindrucksvolle Präsenz in der Ewigen Stadt

Eindrucksvolle Präsenz in der Ewigen Stadt
Die Waldenserkirche an der Piazza Cavour
Seit 105 Jahren erhebt sich unweit des Vatikans majestätisch die Waldenserkirche an der Piazza Cavour. Sie soll vor allem demonstrieren, dass in der »Hauptstadt« des katholischen Glaubens noch eine andere, lange verfolgte Glaubensgemeinschaft selbstbewusst präsent ist.

Von Bernhard Hülsebusch

Man schrieb das Jahr 1910, als Papst Pius X. eine – ihn schockierende – Nachricht erhielt: In nächster Nähe, praktisch vor seiner Haustür, wollten die evangelischen Waldenser ein Gotteshaus errichten, noch dazu mit einer theologischen Fakultät. Unmöglich, eine Provokation! Folglich intervenierte der (später heiliggesprochene) Pontifex beim damaligen Bürgermeister Roms, Ernesto Nathan, er solle den Bau verhindern. Doch sein Drängen fruchtete nichts, wie Professor Paolo Ricca, Doyen der italienischen Waldenser- Theologen, erläutert: »Die einzige Auflage, die wir damals erfüllen mussten, war die, unser Gotteshaus ›Tempel‹ zu nennen. So sollten wir uns von der katholischen Kirche unterscheiden. Nun, wir hatten mit dieser Bezeichnung kein Problem. Viel wichtiger war uns das symbolische Vis-à-vis unseres Sakralbaus mit dem Petersdom.« Wie es mit der Beschriftung des Tempels in der komplizierten Endphase der Bauarbeiten 1913/14 genau lief, können wir nicht mehr rekonstruieren. Tatsache ist jedoch, dass schon seit langem über dem Hauptportal »Chiesa Valdese« steht. Darüber das Wappen dieser Glaubensgemeinschaft – eine brennende Kerze auf einem von sieben Sternen umgebenen Leuchter und die dem Johannesevangelium entnommene Umschrift »Lux lucet in tenebris« (Das Licht leuchtet in der Finsternis).

Bewegte Geschichte


Die Waldenser können auf eine rund 800- jährige, bewegte und überwiegend leidvolle Geschichte zurückblicken. Sie begann mit dem Ly - oner Kaufmann Petrus Valdes (etwa 1140-1218), nach dem sie benannt ist. Er verschenkte all seine Habe und prangerte als Wanderprediger die Dekadenz der Kirche seiner Zeit an, forderte evangeliumsgemäße Armut und plädierte für eine direkte Beziehung zu Gott – ohne Amtskirche und Papst. Die Folge: Als Häretiker verfolgt, mussten Valdes’ Anhänger Frankreich verlassen. Sie zogen sich unter anderem in das Pellice-Tal in Piemont zurück. Mit Luthers Reformation wandelten sich die Waldenser von einer auf Laienprediger gestützten Gläubigenschar zu einer Religionsgemeinschaft mit einer guten Organisation, wie sie im Wesentlichen noch heute besteht. Die Reformation, betont der Pastor und Historiker Claudio Pasquet, »befreite die Waldenser aus ihrem Dasein im Verborgenen. Sie bauten sich Kirchen, verbreiteten ihr Credo und publizierten ihre Schriften. Aber das führte natürlich zum Zusammenstoß mit der katholischen Kirche und den ihr ergebenen Fürsten.« So kam es zur grausamen Verfolgung der angeblichen Ketzer. 1655 ließ der Herzog von Piemont fast 2.000 Waldenser ermorden.

Erst im Zuge der italienischen Einheitsbewegung und generell liberaler Tendenzen konnten sich die Waldenser freier bewegen. 1848 erhielten sie im Königreich Sardinien-Piemont volle Bürgerrechte. Und dasselbe geschah nach 1870 im ganzen Land, im neuen Königreich Italien. Ein historisches Kuriosum: Die ersten Waldenser in Rom waren im Gefolge des piemontesischen Heeres Ende September 1870 durch die aufgebrochene Porta Pia in die neue Hauptstadt gekommen – als »Kolporteure«, Bibelverkäufer, mit einem Wagen voller religiöser Schriften, den ein Hund zog. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!


Jahresinhaltsverzeichnis 2022

Bestellen Sie das Jahresinhaltsverzeichnis 2022 als gedruckte Version in Original-Zeitungsgröße



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum