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Kirche in der Welt
Im Gespräch mit Kardinal Gianfranco Ravasi

Eine Wunde, aber nicht das Ende

Eine Wunde, aber nicht das Ende
Ein Blick zurück auf Notre-Dame vor dem Brand: Die gotische Kathedrale gehört zu den Wahrzeichen von Paris. Jährlich wird sie von 12 bis 14 Millionen Menschen besucht.
Die Kathedrale ist wie ein Lebewesen: sie verletzt sich, wird verwundet, aber sie ersteht immer wieder zu neuem Leben. Das ist die Botschaft, die Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rats für die Kultur, in diesem Interview mit dem »Osservatore Romano« vermitteln möchte.

Von Nicola Gori

Die Kathedrale Notre-Dame hat eine schwere Wunde erlitten. Was bedeutet das für Sie?

Kardinal Ravasi: Die Anfänge der Kathedrale Notre-Dame reichen in die frühe Gotik zurück. Ihre Geschichte ist wie die eines Menschen, der in seinem Leben dem Leid begegnet, Verwundungen erleidet. Zuweilen scheint sie an der Schwelle des Todes zu stehen, aber letztendlich ersteht sie neu und lebt wieder. Ich fühle mich Notre-Dame verbunden, wie alle, die oft in Paris waren. Ich möchte an zwei Begebenheiten erinnern.

Die erste ereignete sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als ein junger Mann an Weihnachten nachmittags die Kathedrale betrat. Es wurde gerade die feierliche Vesper mit gregorianischem Choral gesungen. Wir wissen, dass die Gotik tendenziell eine musikalische Einheit und einen einzigen Gesang voraussetzt: eben die Gregorianik. Seiner Natur nach ist er dazu geschaffen, aufzusteigen und ein Echo zu haben. Es ist ein monodischer, das heißt einstimmiger Gesang, der aufsteigt und sich verliert. Nun, jener junge Mann wird tief getroffen. In jenem Augenblick, so wird er später sagen, hat sich sein Leben geändert und er konnte die Richtung nicht mehr umkehren. Es handelt sich um Paul Claudel, einen der größten französischen Dichter. Von jenem Augenblick an wird er, der zutiefst antichristlich war, zu einem Sänger des Glaubens und der Schönheit. In den Kathedralen kann man eine geheimnisvolle, spirituelle Erfahrung machen, ein Bewusstsein der Transzendenz, was auch vom Nicht-Glaubenden wahrgenommen wird.

Und die zweite Begebenheit, von der Sie eben sprachen?

Kardinal Ravasi: Die zweite Erinnerung ist etwas, was ich persönlich erlebt habe, und bezieht sich auf die Einrichtung, die ich leite, den Päpstlichen Rat für die Kultur. Im Jahr 2011 waren wir in Paris aus Anlass des ersten »Vorhofs der Heiden«, einem Dialog zwischen Glaubenden und Nicht-Glaubenden. Wir waren an der Sorbonne, der Académie française, bei der UNESCO. Der Abschluss fand auf dem Platz vor der Kathedrale statt, dem sogenannten »Parvis«, wo uns die Botschaft von Papst Benedikt XVI. erreichte. Es gab ein Konzert zu einem Text über Ijob. Wir hatten beschlossen, danach die jungen Menschen in das Innere der Kathedrale einzuladen, um dort die Reflexion über die angesprochenen Themen fortzusetzen. Am Eingang bildeten sich zwei Schlangen, eine mit den Gläubigen und die andere mit den Nicht-Glaubenden. Zunächst war die erste länger. Aber dann habe ich gesehen, dass immer mehr nicht-gläubige Jugendliche in die Kathedrale strömten. Auch wenn sie keinen Glauben hatten, gingen sie in der Stille umher und erlebten die Kathedrale als lebendiges Wesen.

Was ist also die universale Bedeutung einer Kathedrale?

Kardinal Ravasi: Die Kathedrale war und ist das Herz in der Konzeption der Polis, des Bauplans der Stadt. In gewisser Hinsicht ging das Leben von dort aus, verzweigte sich und strömte dorthin, auf einen Punkt, zurück: eine zentrifugale und eine zentripetale Bewegung. Ein weiterer Aspekt, den ich unterstreichen möchte, ist, dass der Gläubige dort nicht nur den eigenen Glauben fand, die großen Symbole des eigenen Glaubensbekenntnisses, sondern auch Großartigkeit, Schönheit. [...]
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