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Kultur
Kunstausstellung im »Braccio di Carlo Magno« am Petersplatz

Pilgerfahrt der russischen Malerei

Von Christa Langen-Peduto

»Schönheit schafft Brücken, nähert verschiedene Kulturen einander und macht alle zu Brüdern und Schwestern«, so beschreibt Direktorin Barbara Jatta von den Vatikanischen Museen die »glückliche Zusammenarbeit« in der Kunst zwischen dem Vatikan und Russland. Sie besteht seit zwei Jahren. 2016 waren 42 Meisterwerke der Pinakothek im Kirchenstaat nach Moskau geschickt worden. »Roma aeterna« hieß die Ausstellung. Online-Tickets waren binnen kürzester Zeit vergriffen. Bei mehr als 20 Grad Kälte standen die Menschen geduldig Schlange vor der Kasse, um Raphael, Caravaggio und Bellini bestaunen zu können.

Jetzt hat Moskau sich revanchiert. 54 Werke vor allem aus der Tretjakow-Galerie sind bis zum 16. Februar 2019 im »Braccio di Carlo Magno« am Petersplatz ausgestellt – und gratis zu besichtigen. »Pilgerfahrt der russischen Malerei« heißt die außergewöhnlich schöne Schau in dem renovierten Ausstellungsbau, zustande gekommen auch in Zusammenarbeit mit dem russischen Kulturministerium. Auch Papst Franziskus besuchte sie. Sie ist nach einem besonderen Konzept zusammengestellt, nicht chronologisch, sondern in Gegenüberstellung von alten und jüngeren Werken. Die meisten haben für diese Schau im Vatikan erstmals Russland verlassen, und alle sind eigens restauriert worden. Und es sind nicht nur Ikonen. Die nach Rom »gepilgerten« Kunstwerke reichen vom 15. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert, vom Ikonenmaler Dionisij (1440-1510) bis zum Avantgardisten Malewitsch (1878-1935). Aus Sicht der Kuratoren sind sie gedacht als »kulturelle und geistliche Botschaft der russischen Kunst im Herzen der christlichen Welt des Westens«. 
Herrliche Ikonen

Auf den ersten Blick verwirrt die Zusammenstellung der Schau etwas. Da hängt die herrliche Ikone »Das jüngste Gericht« aus dem 16. Jahrhundert neben dem »Schwarzen Quadrat« von Kasimir Malewitsch aus dem Jahr 1929. Iwan Kramskois »Christus in der Wüste« (1872), auch Titelbild des Katalogs, ist kombiniert mit einer Holzstatue. Alexander Iwanows Gemälde zum Matthäus-Evangelium »Die Offenbarung des Christus gegenüber den Menschen« (1837-1857) hängt neben Ikonen aus dem 16. Jahrhundert. Diese wiederum stehen im Dialog mit der gegenüber hängenden »Heiligen Dreifaltigkeit« (1484-85) von Paisij. Doch nach und nach wird der innere Zusammenhang verständlich. Die Werke sind zwar unterschiedlich, folgen jedoch in allen Zeitabschnitten denselben kulturellen und spirituellen Grundregeln. Das ist die Botschaft. Optisch gut deutlich wird das in der Gegenüberstellung des Gemäldes »Der Heilige Georg und der Drache« aus dem 16. Jahrhundert mit der Ölleinwand von Kusma Petrow-Wodkin »Das rote Pferd badend« (1912). Beide Reiter und beide Pferde auf den Bildern, zwischen deren Entstehung über 300 Jahre Distanz liegen, haben dieselbe Haltung und dieselbe Pose.

Es gibt also einen roten Faden, der sie verbindet. Aber es ist einer, der wiederholt abriss und dann wieder zusammengefügt wurde. Das erklärt im Katalog anschaulich ein Essay der Moskauerin Olga Sedakowa (69), Poetin und Universitätsprofessorin, die erst seit 1990 in ihrer Heimat gedruckt werden darf. Mehrere Male habe die russische Geschichte ihre eigene Vergangenheit verleugnet. Jedesmal habe es geheißen, »von jetzt an haben wir ein neues Land und ein neues Volk«. Insofern sei auch die »Pilgerfahrt der russischen Malerei« immer wieder brüsk unterbrochen worden. Mehrere Phasen zählt sie auf. Zunächst die Zeit vor Zar Peter dem Großen (1672 bis 1725) mit der Ikonenmalerei. Ihr folgten die Zar-Reformen in Richtung Westen. Kunst und Kultur wurden erneuert. Das Land, das keine eigene Renaissance erlebt hat, glitt gleich ins Zeitalter der Aufklärung hinüber. Von der Vergangenheit wollte man nichts mehr wissen, kunstvolle Ikonen wurden gar übermalt. Im 19. Jahrhundert wieder eine neue Epoche, mit der berühmten russischen Literatur der großen Romane im Mittelpunkt, aber auch in der Malerei sichtbar. Und erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Ikonenmalerei wiederentdeckt und von zeitgenössischen Malern aktualisiert. [...]
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