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Kirche in der Welt
Massenvergewaltigungen von Frauen und Kindern

Verbrechen gegen die Menschenrechte

Verbrechen gegen die Menschenrechte
Eine verzweifelte afrikanische Frau.
Von Anna Foa

Das Gebiet der Großen Seen in Ost- bzw. Zentralafrika lebt seit circa zwanzig Jahren im Kriegszustand, der sich seit 2008 im Osten Kivus noch verschärft hat. Die Gegner, die sich aus politischen aber auch wirtschaftlichen Gründen bekämpfen, und zwar der Kontrolle über die Bodenschätze Ostkongos wegen, sind auf der einen Seite die Truppen des stehenden Heeres, auf der anderen nicht von der Regierung kontrollierte philoruandische und ugandische Milizen. Wenngleich das Gebiet um die Hauptstadt Kinshasa im Westen des Landes von der Regierung kontrolliert wird, so ist diese Kontrolle doch im Rest des Landes schwach. Die Präsenz eines großen Truppenkontingents der UNO, der sogenannten MONUC [United Nations Organization Mission in the Democratic Republic of Congo], hat keine wesentlichen Ergebnisse gebracht.

Einen wichtigen Aspekt dieses Krieges stellen die Massaker an der Zivilbevölkerung mit Massenvergewaltigungen von Frauen und Kindern dar. Es handelt sich hierbei keineswegs nur um episodenhaft auftretende Gewaltakte, sondern um systematisch eingesetzte Gewalt, die dazu führt, dass die sozialen Bindungen der Gemeinschaft zerstört werden. Daran haben nicht nur die Rebellenmilizen bzw. die Milizen der Regierungsgegner Schuld, sondern (UNO-Berichten zufolge) auch die Soldaten des regulären Heeres und selbst die Truppen der UNO-Mission MONUC, die theoretisch entsandt wurden, um die Bevölkerung zu schützen. Die Beteiligung der UNO-Soldaten an den Vergewaltigungen – die nicht nur auf dieses Gebiet beschränkt ist – wurde in den vergangenen Jahren mehrfach angeprangert, allerdings ohne dass dies ernste Folgen nach sich gezogen hätte.

Wir haben uns mit zwei Kapuziner-Fratres getroffen, um über diese Phänomene zu sprechen: dem Kenianer Benedict Ayodi, Leiter des Büros für Gerechtigkeit, Frieden und Umweltfragen, der sich besonders an der Front der Versöhnung engagiert, und dem Angolaner Joaquim Josè Hangalo, Vikar der Bruderschaft. Wir haben uns im Dialog mit ihnen und bei der Auseinandersetzung mit ihren vor Ort gesammelten Erfahrungen darum bemüht herauszufinden, worin die spezifische Besonderheit des Phänomens der Vergewaltigungen besteht, ohne es mit den für Kriege typischen Gewaltakten zu verwechseln und ohne dabei die Tatsache außer Acht zu lassen, dass der Kontext, in dem sich diese Gewalttaten ereignen, der Krieg ist. »In diesen Krieg sind seit mindestens zehn Jahren sechs oder sieben Länder verwickelt, Uganda, Ruanda, Burundi, Südsudan und Kongo, kurz: das Gebiet der Großen Seen«, erläutert Ayodi. »Das letzte Massaker, jenes von Beni, hat in einer Region in der Nähe der Großen Seen stattgefunden. Der Konflikt der Großen Seen ist mittlerweile ein schon lange andauernder Konflikt, mit Massakern, die die Zivilbevölkerung, Frauen und Kinder treffen. Es handelt sich praktisch um einen Völkermord, mit dem sich die internationalen Medien kaum einmal befassen und der Anlass zu großer Sorge gibt, weil er außer den Auswirkungen vor Ort auch die Beziehungen zwischen den Staaten destabilisiert«, sagt uns Joaquim Hangalo. »Die internationalen Einrichtungen – vor allem die Medien – haben viele Fakten vergessen, die Afrika betreffen. Sie haben den Kongo vergessen, und erst nachdem der Papst über die unlängst in Beni erfolgten Massaker gesprochen hatte, haben auch die Medien darüber berichtet. Wir hören Nachrichten über Syrien, über den Irak, aber nicht über Afrika. Man sollte den internationalen Einrichtungen die Tatsache unterbreiten, dass hier die Menschen, die Armen, leiden. Wir müssen mehr dafür tun, diesen Menschen zu helfen und ihnen in ihrem Leiden zur Seite stehen«, sagt Hayodi.

In diesem allgemeinen Kontext gibt es ein gravierendes und dringliches Problem, nämlich das der Massenvergewaltigungen von Frauen und Kindern, auf die dann oft noch die Ermordung der Opfer folgt. »Zwischen 2009 und 2014 haben wir von 200.000 dieser Fälle, vielleicht auch mehr, erfahren, was uns den Ernst des Problems vor Augen führt. Den Milizen, aber auch den Regierungstruppen wird vorgeworfen, in diese Vergewaltigungen verwickelt gewesen zu sein, die sich als Kriegswaffe und als Verfahren zur Erniedrigung des Gegners erweisen. Und auch im Zusammenhang mit den jüngsten Massakern in Beni sind sehr viele Fälle von Vergewaltigungen von Frauen und Kindern gemeldet worden«, sagt Ayodi. »Sogar die noch ganz kleinen Mädchen werden vergewaltigt. Und dann gibt es auch das Problem der Kindersoldaten, die als Soldaten in die Milizen aufgenommen werden. Diese Kinder werden missbraucht, ihnen wird Gewalt jeder erdenklichen Art angetan. Die Kinder leiden ebenso wie die Frauen.« [...]
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