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Details aus einem Briefwechsel zwischen dem Präfekten der Vatikanischen Bibliothek, P. Franz Ehrle SJ, und Papst Pius X.

Warum der Papst den Kauf der Chigi-Bibliothek ablehnte

Warum der Papst den Kauf der Chigi-Bibliothek ablehnte
P. Franz Ehrle SJ, geboren am 17. Oktober 1845 in Isny im Allgäu, trat mit 16 Jahren in den Jesuitenorden ein. Nach Studium und pastoralem Wirken ging er 1880 nach Rom, um wissenschaftlich tätig zu sein. Er war von 1895 bis 1914 Präfekt der von ihm modernisierten Vatikanischen Apostolischen Bibliothek. Im Jahr 1922 erhob ihn Papst Pius XI. in den Kardinalsstand. Von 1929 bis zu seinem Tod 1934 war er Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche.
Im Januar 1923 gelangte die Bibliothek der Adels - familie Chigi in die Vatikanische Bibliothek. Es handelt sich um die wertvolle, 3500 Handschriften und 30.000 Druckwerke umfassende Bibliothek jener Adelsfamilie Chigi, aus der Papst Alexander VII. (1655– 67) und vier Kardinäle hervorgingen. Papst Pius XI. erhielt die »Biblioteca Chigiana « von Benito Mussolini in einer unvorhersehbaren und sicher nicht uneigennützigen Geste als Geschenk. Der Heilige Stuhl hatte sich schon seit geraumer Zeit bemüht, diese »Papst- und Kardinalsbibliothek « wiederzubekommen. Neun Jahre vor der Schenkung, am 10. Januar 1914, versuchte der damalige Präfekt der Apostolischen Vatikanischen Bibliothek, Pater Franz Ehrle SJ, mit einem langen, auf gute Argumente gestützten Brief, Papst Pius X. zum Kauf zu überreden. Und Ehrle erhielt umgehend eine Antwort. Der Briefwechsel wurde von Alejandro M. Dieguez und Sergio Pagano in einem Buch über Aspekte des Pontifikats von Pius X. nach Dokumenten aus seinem Privatarchiv herausgegeben (Le carte del »sacro tavolo«, II., Città del Vaticano 2006, Collectanea Archivi Vaticani, 60:2, SS. 599–603). Wir übernehmen nachfolgend den Schlußteil eines einschlägigen Artikels, der im 72. Band der »Strenna dei Romanisti« erschienen ist.

Von Paolo Vian

Vian Der Brief von Pater Ehrle – präzise und dringlich, detailliert in den Einzelheiten, aber zugleich von weitläufigem Zuschnitt in den Angaben aller Vorteile des Ankaufs – ist ein Meisterwerk. Denn er ist eine brillante, wirksame, eindrucksvolle Lektion in Geschichte, Bibliothekswissenschaft, guter Verwaltung. Alle Gründe, die für das große »Opfer« des Ankaufs der Chigi-Bibliothek sprechen, werden außergewöhnlich klar und überzeugend untersucht – das heißt die Motive für ein »doppelt schmerzhaftes« Opfer, weil es zu einem Zeitpunkt wirtschaftlicher Einschränkungen vorgeschlagen wird und weil es auf den Erwerb einer Sache abzielt, die dem Heiligen Stuhl eigentlich schon gehört. Auch in sprachlicher Hinsicht handelt es sich, abgesehen von kleineren Fehlern und Satzbrüchen, um einen perfekten Brief; im handschriftlichen Originalentwurf kann man Verbesserungen erkennen, vorgenommen von »italienischer Hand« mit Bleistift.

»Die wahren und ewigen Interessen der heiligen Kirche«

Aber, wenn man genau hinsieht, hat der Brief doch einen Fehler, der aus seinen dem Autor mehr oder weniger bewußten Absichten herrührt: Der Jesuit Ehrle – der soweit geht, dem Papst das Aufgeben einer jahrhundertealten Tradition vorzuwerfen – möchte Pius X. eine Lehre erteilen; er möchte ihn darüber belehren, was die Situation ( mit der erpresserischen Forderung der Zeit: »periculum in mora!«) rät und aufzwingt. Er möchte darlegen, was opportun und was nicht opportun ist, wie es ganz offen aus dem Schlußsatz hervorgeht, in dem vom Gebet die Rede ist, mit dem Anliegen, Gott solle dem Papst zeigen, »was in dieser Angelegenheit die wahren und ewigen Interessen der heiligen Kirche erfordern«. Was dies für Interessen sind, weiß der Jesuit, und er zeigt, daß er es weiß – ohne jeden Schatten eines Zweifels. [...]
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