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Dokumentation
Vespergottesdienst im Petersdom am Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung

Das gemeinsame Haus und die Verantwortung gegenüber den Schwächeren

Homilie des Predigers des Päpstlichen Hauses, P. Raniero Cantalamessa OFMCap, am 1. September im Petersdom
Das gemeinsame Haus und die Verantwortung gegenüber den Schwächeren
Papst Franziskus zelebrierte am 1. September, am Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, eine Vesper.
»O Mensch, wieso schätzt du dich selbst so gering, wo du für Gott doch so kostbar warst? Warum entäußerst du, der du von Gott so sehr geehrt wirst, dich unverständig deiner Ehre? Warum erforscht du, woher du stammst, und nicht, für welches Ziel du erschaffen wurdest?« (Petrus Chrysologus, Predigten, 148; PL 52, 596).

Diese Worte, die wir soeben gehört haben, stammen vom heiligen Petrus Chrysologus, der im 5. Jahrhundert, also vor über 1500 Jahren, Bischof von Ravenna war. Seitdem hat sich der Grund, warum der Mensch sich selbst geringschätzt, geändert, die Tatsache hat sich jedoch nicht geändert. Zur Zeit von Chrysologus lag der Grund darin, dass der Mensch »von der Erde stammt«, dass er Staub ist und zum Staub zurückkehrt (vgl. Gen 3,19). Heute besteht der Grund für die Geringschätzung darin, dass der Mensch in der grenzenlosen Weite des Universums ein Nichts ist.

Wissenschaftler und Nichtgläubige liegen heutzutage im Wettstreit darüber, wer im Hinblick auf die Behauptung, dass der Mensch im Universum völlig belanglos und bedeutungslos sei, noch weiter vorangeht. »Der Alte Bund ist zerbrochen«, schrieb Jacques Monod, »der Mensch weiß endlich, dass er in der teilnahmslosen Unermesslichkeit des Universums allein ist, aus dem er zufällig hervortrat. Nicht nur sein Los, auch seine Pflicht steht nirgendwo geschrieben« (Zufall und Notwendigkeit. Philosophische Fragen der modernen Biologie, München 1975, S. 157). Und Peter Atkins sagt: »Ich habe mich immer für bedeutungslos gehalten. Je mehr ich die Dimensionen des Universums kennenlerne, desto mehr werde ich mir bewusst, wie bedeutungslos ich wirklich bin … Wir sind nur ein Häufchen Lehm auf einem Planeten, der zur Sonne gehört« (zitiert nach Russell Stannard, Science and Wonders: Conversations about Science and Belief, London 1996, S. 7).

Ich möchte mich jedoch nicht bei dieser pessimistischen Sichtweise oder bei ihrem Einfluss auf das Verständnis der Ökologie und ihrer Prioritäten aufhalten. Dionysius Areopagita sprach im 6. nachchristlichen Jahrhundert folgende große Wahrheit aus: »Man braucht die Meinungen der anderen nicht zu widerlegen, und man braucht sich auch nicht schriftlich gegen eine Meinung oder eine Religion zu äußern, die einem nicht gut erscheint. Man muss sich nur zugunsten der Wahrheit äußern und nicht gegen die anderen« (Scolii zu Dionysius Areopagita, PG 4,536; vgl. Dionysius Areopagita, Briefe, VI; PG 3,1077). Man darf diesen Grundsatz nicht verabsolutieren, denn manchmal kann es notwendig sein, falsche und gefährliche Lehren zu widerlegen. Aber die positive Darlegung der Wahrheit bewirkt auf jeden Fall mehr als die Widerlegung des gegenteiligen Irrtums.

Anschließend zeigt die Predigt von Petrus Chrysologus den Grund auf, warum der Mensch sich selbst nicht geringschätzen darf: »Wurde das ganze Gebäude dieser Welt, das deine Augen betrachten, denn nicht für dich erschaffen? Für dich wurde die Nacht geregelt, für dich der Tag bestimmt, für dich wurde der Himmel erleuchtet vom Glanz der Sonne, des Mondes und der Sterne. Für dich ist die Erde übersät mit Blumen, Wäldern und Früchten. Für dich wurde die wunderbare, schöne Familie der Tiere erschaffen, die die Luft, die Felder und das Wasser bevölkern, damit nicht trostlose Einsamkeit die Freude der neuerschaffenen Welt trübt.« Der Autor bestätigt nur die biblische Idee von der Herrschaft des Menschen über den Kosmos, die Psalm 8 nicht weniger poetisch zum Ausdruck brachte als der Bischof von Ravenna. Der heilige Paulus vollendet diese Sicht und verweist auf den Platz, den die Person Christi ihr einnimmt: »Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch; ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott« (1 Kor 3,22-23). Wir stehen einer »Humanökologie« oder einer »humanistischen Ökologie« gegenüber: also einer Ökologie, die kein Selbstzweck ist, sondern dem Menschen dient – natürlich nicht nur dem heutigen Menschen, sondern auch dem der Zukunft. [...]
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