zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 24/2016 » Dokumentation
Titelcover der archivierten Ausgabe 24/2016 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

»Die Nachfolge Christi«,
das meistgelesene und gedruckte Buch neben der Bibel (Inc.IV.112)


Apostolische Reise
nach Marseille 2023

Apostolische Reise nach Marseille
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Marseille



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Dokumentation
Eucharistiefeier auf dem Petersplatz anlässlich des Jubiläums der Kranken

Niemals die Augen schließen vor der Behinderung

Homilie von Papst Franziskus am 12. Juni
Niemals die Augen schließen vor der Behinderung
Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am Sonntag, 12. Juni, eine fortwährende Diskriminierung von Menschen mit Behinderung angeprangert und ihre Inklusion gefordert. Zu der Messe anlässlich des Heiligen Jahres waren über 20.000 Menschen mit Behinderung sowie Kranke auf den Petersplatz gekommen. Unter den Behinderten befanden sich Tausende Down-Syndrom-Träger mit ihren Betreuern. Die Feier war der Höhepunkt eines mehrtägigen Events in der Ewigen Stadt. Oft herrsche die Einstellung, die Betroffenen seien im »vergoldeten Gehege« oder in »Reservaten der frömmelnden Fürsorge und des Wohlfahrtsstaates« besser aufgehoben, weil sie dort den »Rhythmus des künstlichen Wohlbefindens« nicht störten, so der Papst. Im Folgenden seine Predigt im Wortlaut:

»Ich bin mit Christus gekreuzigt worden; nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir« (Gal 2,19-20). Der Apostel Paulus gebraucht sehr starke Worte, um das Geheimnis des christlichen Lebens auszudrücken: Alles ist in der österlichen Dynamik von Tod und Auferstehung zusammengefasst, die man in der Taufe empfangen hat. Mit dem Eintauchen ins Wasser ist nämlich jeder mit Christus gleichsam gestorben und begraben (vgl. Röm 6,3-4), während er, wenn er wieder daraus auftaucht, das neue Leben im Heiligen Geist zum Ausdruck bringt. Dieser Zustand der Wiedergeburt bezieht das gesamte Leben in all seinen Aspekten ein: Auch Krankheit, Leiden und Tod sind in Christus eingefügt und finden in ihm ihren letzten Sinn. Heute, an dem Tag, der dem Jubiläum derer gewidmet ist, welche die Zeichen der Krankheit und der Behinderung tragen, hat dieses Wort des Lebens in unserer Versammlung eine besondere Resonanz.

In Wirklichkeit sind wir alle früher oder später aufgerufen, uns mit unseren Gebrechlichkeiten und Krankheiten sowie mit denen anderer auseinanderzusetzen, manchmal sogar mit ihnen zu »kollidieren«. Und wie viele verschiedene Gesichter nehmen diese so typisch und dramatisch menschlichen Erfahrungen an! In jedem Fall stellen sie in zugespitzter und drängenderer Weise die Frage nach dem Sinn des Lebens. Es kann sich auch eine zynische Einstellung in unsere Seele einschleichen, als könne alles gelöst werden, indem man es geduldig erträgt oder indem man sich allein auf die eigenen Kräfte verlässt. Im Gegensatz dazu setzt man andere Male sein ganzes Vertrauen auf die Entdeckungen der Wissenschaft und denkt, dass es sicher irgendwo auf der Welt eine Medizin gibt, die imstande ist, die Krankheit zu heilen. Leider ist es nicht so, und selbst wenn es diese Medizin gäbe, wäre sie nur ganz wenigen Menschen zugänglich.

Die von der Sünde verletzte menschliche Natur trägt die Wirklichkeit der Einschränkung in sich eingeschrieben. Wir kennen den Einwand, der vor allem in diesen Zeiten angesichts eines durch starke physische Einschränkungen gezeichneten Lebens erhoben wird. Man meint, ein kranker oder behinderter Mensch könne nicht glücklich sein, weil er nicht imstande ist, den von der Genuss- und Unterhaltungskultur aufoktroyierten Lebensstil zu verwirklichen. In der Zeit, in der eine gewisse Pflege des Körpers zum Massenmythos und daher zum Geschäft geworden ist, muss das, was unvollkommen ist, verschleiert werden, weil es das Glück und die Unbeschwertheit der Privilegierten gefährdet und das herrschende Modell in Schwierigkeiten bringt. Diese Menschen hält man besser im Abseits; man versteckt sie in irgendeinem – vielleicht vergoldeten – »Gehege« oder in den »Reservaten« der frömmelnden Fürsorge und des Wohlfahrtsstaates, damit sie den Rhythmus des künstlichen Wohlbefindens nicht stören. In einigen Fällen wird sogar die Meinung vertreten, es sei besser, sich baldmöglichst von ihnen zu befreien, weil sie in einer Krisenzeit zu einer unhaltbaren wirtschaftlichen Last werden. Doch in welcher Selbsttäuschung lebt in Wirklichkeit der Mensch von heute, wenn er vor Krankheit und Behinderung die Augen schließt! Er versteht nicht den wahren Sinn des Lebens, der auch die Annahme von Leid und Begrenzung verlangt. Die Welt wird nicht besser, wenn sie nur aus augenscheinlich »perfekten« – um nicht zu sagen perfekt aufgemachten – Menschen besteht, sondern wenn die Solidarität unter den Menschen, die gegenseitige Annahme und die Achtung zunehmen. Wie wahr sind die Worte des Apostels Paulus: »Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen« (1 Kor 1,27)! [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!


Jahresinhaltsverzeichnis 2022

Bestellen Sie das Jahresinhaltsverzeichnis 2022 als gedruckte Version in Original-Zeitungsgröße



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum