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Aus dem Vatikan
Generalaudienz in der »Aula Paolo VI« am 28. Januar

Die Rolle des Vaters in der Familie

Die Rolle des Vaters in der Familie
Papst Franziskus beherrscht das Spiel mit mehreren Bällen: Bei einer Vorführung von Artisten am Ende der Generalaudienz warf ein Jongleur dem Papst aus einigen Metern Entfernung drei grüne, tennisballgroße Kugeln zu, die Franziskus lachend und mühelos fing. Die Artisten des Zirkus Medrano hatten zuvor in der Audienzhalle, begleitet von einer Musikkapelle, ein kurzes Programm gezeigt.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Wir nehmen die Katechesereihe über die Familie wieder auf. Heute lassen wir uns von dem Wort »Vater« leiten, einem Wort, das uns Christen sehr viel bedeutet. Denn Jesus hat uns gelehrt, Gott mit diesem Namen anzurufen: Vater. Die Bedeutung dieses Namens hat neue Tiefe erhalten ausgehend von der Weise, in der Jesus ihn gebrauchte, um sich an Gott zu wenden und seine besondere Beziehung zu ihm zu offenbaren. Das gnadenvolle Geheimnis der innigen Vertrautheit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist, das Jesus offenbart hat, ist das Herz unseres christlichen Glaubens.

»Vater« ist ein Wort, das jeder kennt, ein universales Wort. Es verweist auf eine Grundbeziehung, die so alt ist wie die Geschichte des Menschen. Heute heißt es jedoch, dass unsere Gesellschaft eine »vaterlose Gesellschaft« sei. Mit anderen Worten, die Gestalt des Vaters scheint, insbesondere in der westlichen Kultur, symbolisch abwesend, verschwunden, abhandengekommen zu sein. Im ersten Augenblick wurde dies als Befreiung empfunden: die Befreiung vom Vater als Herr und Gebieter, vom Vater als Vertreter des Gesetzes, das von außen auferlegt wird, vom Vater als strenger Wächter über das Glück seiner Kinder und Hindernis für die Emanzipation und Unabhängigkeit der jungen Menschen. In der Vergangenheit herrschte in einigen Häusern manchmal Autoritarismus, in gewissen Fällen sogar Unterdrückung: Eltern, die ihre Kinder wie Knechte behandelten und ihre persönlichen Bedürfnisse als Heranwachsende nicht respektierten, Väter, die ihnen nicht halfen, in Freiheit ihren Weg zu gehen – es ist jedoch nicht einfach, ein Kind in Freiheit zu erziehen –, und Väter, die ihnen nicht halfen, eigene Verantwortung zu übernehmen, um ihre Zukunft und die der Gesellschaft aufzubauen.

Das ist natürlich keine gute Haltung; aber wie so oft gerät man von einem Extrem ins andere. Das Problem unserer Tage scheint nicht mehr so sehr die bevormundende Gegenwart der Väter zu sein, sondern vielmehr ihre Abwesenheit, ihr Verschwinden. Die Väter sind manchmal so sehr auf sich selbst und auf ihre Arbeit fixiert, manchmal auch auf ihre eigene Selbstverwirklichung, dass sie sogar die Familie vergessen. Und sie lassen die Kinder und Jugendlichen allein. Bereits als Bischof von Buenos Aires merkte ich, dass die Kinder heute mit dem Gefühl leben, Waisen zu sein; und oft fragte ich die Väter, ob sie mit ihren Kindern spielen, ob sie den Mut und die Liebe haben, Zeit mit ihren Kindern zu »verschwenden«. Und die Antwort war meistens schlimm: »Aber das kann ich nicht, weil ich viel Arbeit habe …« Und der Vater war abwesend von seinem Kind, das heranwuchs, er spielte nicht mit ihm, nein, er verlor keine Zeit mit ihm.

Jetzt, auf diesem gemeinsamen Weg der Reflexion über die Familie, möchte ich allen christlichen Gemeinden sagen, dass wir aufmerksamer sein müssen: Die Abwesenheit der väterlichen Gestalt im Leben der Kinder und Jugendlichen hinterlässt Lücken und Wunden, die sehr schlimm sein können. Tatsächlich lassen sich gewisse Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen zum großen Teil auf dieses Fehlen zurückführen, auf fehlende Vorbilder und maßgebliche Bezugspersonen in ihrem täglichen Leben, auf den Mangel an Nähe, auf den Mangel an Liebe seitens der Väter. Das Gefühl, Waisen zu sein, das viele Jugendliche erleben, ist tiefer als wir denken. [...]
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