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Kirche in der Welt
Besuch in der evangelisch-lutherischen Gemeinde von Rom

Die Fragen Jesu werden von den Armen handeln

Predigt von Papst Franziskus am 15. November
Die Fragen Jesu werden von den Armen handeln
Der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Jens-Martin Kruse, begrüßte Papst Franziskus im Namen aller Gemeindemitglieder.
Papst Franziskus hat bei seinem Besuch der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom seine Predigt frei gehalten. Er sagte:

Jesus hat während seines Lebens so oft eine Wahl getroffen. Das, was wir heute gehört haben, wird die letzte dieser Entscheidungen sein. Jesus hat viele Male eine Wahl getroffen: Die ersten Jünger hat er ausgewählt; die Kranken, die er heilte; die Menschenmenge, die ihm folgte … – sie folgte ihm, um ihn zu hören, weil er wie einer sprach, der Vollmacht hat, nicht wie ihre Schriftgelehrten, die sich aufplusterten. Wir können ja nachlesen, wer diese Leute waren: zwei Kapitel zuvor, im 23. Kapitel des Matthäusevangeliums. Nein – an ihm sahen sie, dass er echt war; und das Volk folgte ihm. Jesus traf seine Auswahl stets mit Liebe, ebenso wie er das bei seinen Zurechtweisungen tat. Wenn die Jünger in ihren Methoden einen Fehler gemacht hatten: »Sollen wir Feuer vom Himmel fallen lassen? …« – »Ihr wisst nicht, was für ein Geist aus euch spricht« (vgl. Lk 9,54f). Oder als die Mutter von Jakobus und Johannes zum Herrn ging, um ihn zu fragen: »Herr, ich will dich um den Gefallen bitten, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen …« (vgl. Mt 20,21). Jesus korrigierte diese Dinge: Immer leitete er, begleitete er. Aber auch nach der Auferstehung rührt es das Herz, Jesus zu erleben, wie er die richtigen Momente wählt, die Menschen auswählt und sie nicht erschreckt. Denken wir an die Wanderung nach Emmaus, wie er [die beiden Jünger] begleitete. Sie sollten nach Jerusalem gehen, aber sie sind vor Angst aus Jerusalem geflohen. Und er geht mit ihnen, er begleitet sie. Und dann gibt er sich zu erkennen und gewinnt sie zurück. Das ist eine Wahl Jesu. Und dann die große Wahl, die mich immer bewegt, als er das Hochzeitsmahl des Sohnes vorbereitet und sagt: »Geht schnell an die Straßenkreuzungen und holt die Blinden, die Tauben und die Lahmen herbei … « (vgl. Mt 22, 9; Lk 14,21). Die Guten und die Bösen! Jesus trifft immer eine Wahl. Und dann die Wahl des verlorenen Schafs. Er macht keine Finanzkalkulation: »Davon habe ich 99, ich habe einen Verlust von einer …« Nein. Doch seine letzte Auswahl wird jene endgültige sein. Und welche Fragen wird er an jenem Tag stellen? »Bist du zur Messe gekommen? Hast du eine gute Katechese gemacht?« Nein, die Fragen werden von den Armen handeln; denn die Armut steht im Zentrum des Evangeliums. Er, der reich war, ist arm geworden, um uns mit seiner Armut reich zu machen. Er hielt nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich. Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2,6-8). Es ist die Wahl des Dienstes. Jesus ist Gott? Das ist wahr. Er ist der Herr. Das ist wahr. Aber er ist der Diener, diese Wahl trifft er. Und du? Hast du dein Leben für dich selbst benutzt oder, um zu dienen? Um dich vor den anderen durch Mauern zu verteidigen oder um sie mit Liebe anzunehmen? Das wird die letzte Entscheidung Jesu sein. Diese Seite des Evangeliums sagt uns so viel über den Herrn! Nun kann ich mir die Frage stellen: Wir, Lutheraner und Katholiken, auf welcher Seite werden wir stehen, rechts oder links? Es gab schlimme Zeiten zwischen uns … Denkt an die Verfolgungen … unter uns! Mit der gleichen Taufe! Denkt an die vielen Menschen, die bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Wir müssen einander um Verzeihung bitten für diesen Skandal der Teilung, weil wir alle, Lutheraner und Katholiken, unter diese Wahl fallen – nicht unter andere – diese Wahl des Dienstes, wie er es uns vorgelebt hat: als Diener, als Knecht des Herrn.

Mir gefällt es – und hiermit will ich schließen –, wenn ich den Herrn als Diener, der dient, betrachte, dann gefällt es mir, ihn zu bitten, dass er der Diener der Einheit sei, der uns helfe, gemeinsam voranzuschreiten. Heute haben wir gemeinsam gebetet. Gemeinsam beten, gemeinsam für die Armen und für die Bedürftigen arbeiten; sich gegenseitig lieben, mit der wahren Liebe von Geschwistern. »Aber, Pater, wir sind doch verschieden, weil unsere Dogmatikbücher eine Sache sagen und eure eine andere.« Ein großes Mitglied von euch hat einmal davon gesprochen, dass es Zeit sei für die versöhnte Verschiedenheit. Bitten wir heute um diese Gnade, die Gnade dieser versöhnten Verschiedenheit im Herrn, also im Knecht Jahwes, jenes Gottes, der zu uns gekommen ist, nicht um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen (vgl. Mk 10,42). Ich danke euch sehr für diese brüderliche Gastfreundschaft. Danke. [...]
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