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Kirche in der Welt
Mit Blick auf das Heilige Jahr der Barmherzigkeit

Die Heiligen Jahre im Spiegel der Geschichte

Die Heiligen Jahre im Spiegel der Geschichte
Der Papstpalast im südfranzösischen Avignon, die Residenz von Klemens V.
Die Heiligen Jahre der katholischen Kirche haben auf die Geschichte eingewirkt; die Geschichte aber auch auf die Heiligen Jahre. In diesem ersten Beitrag, der die Großereignisse der Jubeljahre kurz widerspiegelt, gibt der Autor Einblicke bis in das Jahr 1775.

Von Ulrich Nersinger

Mit dem Pontifikat Klemens V. (Bertrand de Got, 1305-1314) deutete sich ein neuer Abschnitt in der Kirchengeschichte an. Der Papst, ein Günstling Philipp des Schönen, hatte seine Residenz in das südfranzösische Avignon verlegt. Die Kirche sollte nun für mehr als 70 Jahre in einer neuen »babylonischen Gefangenschaft« verweilen. Eine Delegation der Stadt Rom begab sich im November 1342 nach Avignon. Unter den Abgesandten der Ewigen Stadt befand sich auch ein junger Mann namens Cola di Rienzo, der von sich überzeugt war, die Geschicke Roms als Volkstribun bestimmen zu müssen. Angeführt wurde die Delegation von zwei Senatoren, Stefanuccio Colonna und Bertoldo Orsini, den Familienoberhäuptern der beiden mächtigsten, ansonsten verfeindeten römischen Adelsgeschlechter. Sie alle baten den Papst inständig, »von den Ufern der Rhone zu jenen des Tibers« zurückzukehren und für das Jahr 1350 ein Jubiläumsjahr auszurufen. Auch der Dichter Francesco Petrarca wurde in der Residenz des Papstes vorstellig.

Doch erst Klemens VI. (Pierre Roger de Beaufort, 1342-1352) entsprach dem Wunsch nach einem Heiligen Jahr. Gleichzeitig gab er bekannt, dass von nun an alle 50 Jahre ein Jubiläum zu feiern sei. Als Gründe für die neue Praxis nannte er die Kürze des menschlichen Lebens und die Anknüpfung an die altehrwürdige jüdische Tradition des Jobeljahres. Obwohl sich der Papst selber nicht nach Rom begab, suchten Hunderttausende Pilger die Kirchen und Heiligtümer der Ewigen Stadt auf. Viele der Wallfahrer gaben Almosen oder überließen den Gotteshäusern wertvolle Geschenke. Adelige aus Venedig stifteten für eine der verehrtesten Reliquien der Peterskirche, für das Schweißtuch der Veronika, einen kostbaren mit Gold besetzten Rahmen aus Bergkristall. Die große geistliche Gestalt des Jubeljahres war die heilige Birgitta von Schweden (1303-1373). Mit großem Engagement nahm sich die Heilige besonders der Armen und Kranken unter den Pilgern an.

Zeitliche Festlegung der Großereignisse

Urban VI. (Bartolomeo Prignano, 1378-1389) beschloss, die Zeit zwischen den Jubeljahren von 50 Jahren auf 33 Jahre zu reduzieren. Der Tradition gemäß hatte der Herr 33 Jahre auf Erden geweilt, daher die Wahl dieses Zeitintervalls. Papst Paul II. (Pietro Barbo, 1464-1471) legte dann jedoch gut ein Jahrhundert später fest, dass die Feier eines Jubeljahres alle 25 Jahre stattzufinden habe. Die Einberufungsbulle für das Heilige Jahr 1475 wies eine Besonderheit auf. Zum ersten Mal lag sie nicht nur als handgeschriebene Urkunde vor; dank der Erfindung des Johannes Gutenberg konnte sie nun auch gedruckt werden. Auch die Ablassbestimmungen und kleine Handreichungen für die Pilger erschienen in dieser neuen Technik.

Das Heilige Jahr 1500 sollte Berühmtheit erlangen durch die Einführung besonderer liturgischer Zeremonien, die noch heute untrennbar mit der Feier eines Jubeljahres in Verbindung gebracht werden. Der Päpstliche Zeremonienmeister Johannes Burckard hatte für die Öffnung und Schließung der Heiligen Pforten einen eindrucksvollen Ritus entworfen. Die Voraussetzungen für das Heilige Jahr 1525 waren denkbar ungünstig. Es fand statt im Schatten der Reformation. Erstmals wurde gegen ein Jubeljahr öffentlich – sogar mit Flugblättern – polemisiert. Martin Luther erklärte: »Wyr zahlen die romischen lugen nymer so teuer«; spöttisch merkte er an, die Goldene Pforte (das heißt: die Heilige Pforte) hieße mit recht so, denn sie bringe dem Papst viel Geld ein. Die Feier des Jubeljahres 1575 hingegen wurde zu einem Fest der katholischen Gegenreformation, im Heiligen Jahr 1600 fand eine Reihe von Protestanten zum katholischen Glauben zurück, unter ihnen Stephane Calvin, ein Verwandter des berühmten Genfer Reformators. [...]
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