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Kultur
Santa Maria in Cosmedin und der »Mund der Wahrheit«

Ein Kirchen-Juwel mit populärem »Orakel«

Ein Kirchen-Juwel mit populärem »Orakel«
Die seit Anfang des 20. Jahrhunderts wieder in den »romanischen« Zustand versetzte Basilika wurde von Papst Paul VI. den Melkiten anvertraut.
Von Bernhard Hülsebusch

Sie rangiert in der Liste sehenswerter römischer Kirchen nur als »Basilica minor«: Santa Maria in Cosmedin. Doch sie lockt enorm viele Besucher an – weniger Pilger im engeren Sinn als vielmehr Touristen, die Attraktionen und fotogene Erlebnisse suchen. Denn in der Vorhalle dieser Kirche ist die »Bocca della Verità« angebracht, der »Mund der Wahrheit«, ein angebliches antikes Orakel. Die Basilika hat jedoch weit mehr als diese Kuriosität zu bieten …

Am schwarzen Gitter vor dem Gotteshaus stehen die Touristen Schlange. Eine Fremdenführerin klärt ihre »Schäflein« aus Wien auf: »Der ›Mund der Wahrheit‹ ist eine antike Maske, die zu einer Art Lügendetektor wurde. Einmalig. Also die Hand reinstecken und ausprobieren!« Hinter den Österreichern drängelt eine Gruppe Japaner, denen ein polyglotter Experte gleichfalls Auskunft über das angebliche Orakel gibt. Danach rückt ein ägyptisches Ehepaar an, hocherfreut, dass ein Info-Schild am Kirchenportal auch auf Arabisch verfasst ist.

Dann geht’s hinein in die Vorhalle, zu der legendären Skulptur, einer runden Steinplatte (mit Durchmesser 1,75 m), die das Antlitz eines bärtigen Mannes mit weit geöffnetem Mund zeigt. Woher stammt das ausdrucksvolle Bildnis, wen stellt es dar und zu welchem Zweck? Fragen über Fragen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt. Das Relief entstand in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt. Die meisten Archäologen vertreten die These einer nicht gerade edlen Herkunft: Es handle sich um einen Kanaldeckel der in jener Gegend nahe dem Tiber verlaufenden Cloaca Maxima.

Flussgott oder Gott der Natur?

Dazu würde passen, dass die Steinplatte nach Überzeugung mancher Fachleute den Flussgott Triton oder den Gott Oceanus abbildet. Doch auf dem mehrsprachigen Faltblatt über die Bocca della Verità, das man im Souvenirladen der Kirche erwerben kann, betont der Journalist und Hobby-Archäologe Giorgio Marlin: Alles Unsinn! Das Werk sei eine symbolische Darstellung von Faunus, dem Gott der ländlich-schönen Natur, der die Fähigkeit der Weissagung besaß. Das Opus, so Marlin, wurde vermutlich in den Ceres-Tempel gestellt, am Verbindungsort zwischen den Hügeln Palatin, Aventin und Kapitol.

Sicher ist, dass die Riesenmaske seit alter Zeit mysteriösen Ruhm genießt – als (wie schon erwähnt) eine Art Lügendetektor. Jahrhundertelang, so heißt es in Büchern über die Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt, brachten misstrauische Ehemänner ihre möglicherweise nicht ganz treuen Frauen hierher. Letztere mussten ihre Hand in den steinernen Mund stecken – Lügnerinnen konnten die Hand nicht mehr zurückziehen. Auch in historischen Texten deutscher Rom-Reisender stehen Geschichten dieser Art. Und die Bocca della Verità erhielt 1953 sogar Kino-Ehren: In dem Film »Ein Herz und eine Krone« mit Audrey Hepburn und Gregory Peck spielt eine amüsante Szene just vor dem »Wahrheitsmund«.

Wer das Denkmal besichtigt und eventuell »ausprobiert«, den führt der Weg anschließend automatisch durch die Basilika hin zum Ausgang. »Somit erlebt der Besucher wenigstens ein bisschen religiöse Atmosphäre, auch weil Kirchenmusik vom Tonband erklingt«, erläutert Pater Mtanios Hadad, der Rektor von Santa Maria in Cosmedin. Der freundliche Syrer, Archimandrit der griechisch-melkitischen Kirche, nimmt es realistisch hin, dass sein katholisches Gotteshaus vornehmlich wegen einer heidnischen Kuriosität in der Vorhalle frequentiert wird. Doch Hadad hebt hervor: Santa Maria in Cosmedin »hat viel, viel mehr zu bieten«. [...]
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