Hochwürdigste Exzellenzen,
liebe Priester und Ordensleute,
liebe pastorale Mitarbeiter,
liebe Brüder und Schwestern!
Es ist mir eine große Freude, hier unter euch zu sein. Ich danke dem Herrn, dass er es mir auf meiner ersten Apostolischen Reise ermöglicht, dieses »heilige Land« zu besuchen, das die Türkei ist, wo die Geschichte des Volkes Israel auf das junge Christentum trifft, wo das Alte und das Neue Testament einander begegnen und zahlreiche Konzilien abgehalten worden sind.
Der Glaube, der uns verbindet, hat weit zurückreichende Wurzeln: Unser Vater Abraham folgte nämlich dem Ruf Gottes und brach von Ur in Chaldäa auf. Von der Region Karan, südlich der heutigen Türkei, aus machte er sich dann auf den Weg ins Gelobte Land (vgl. Gen 12,1). In der Fülle der Zeiten, nach dem Tod und der Auferstehung Jesu, machten sich seine Jünger ebenfalls auf den Weg nach Anatolien, und in Antiochia – wo später der heilige Ignatius Bischof war – wurden sie zum ersten Mal »Christen« genannt (vgl. Apg 11,26). Von jener Stadt aus unternahm der heilige Paulus einige seiner apostolischen Reisen und gründete viele Gemeinden. Und in Ephesus, ebenfalls noch an der Küste der anatolischen Halbinsel, soll nach einigen antiken Quellen der Evangelist Johannes, der Lieblingsjünger des Herrn, gewohnt haben und gestorben sein (vgl. Hl. Irenäus, Adversus Haereses, III, 3, 4; Eusebius von Caesarea, Historia Ecclesiastica, V, 24, 3).
Wir erinnern uns außerdem mit Bewunderung an die bedeutende byzantinische Vergangenheit, den missionarischen Schwung der Kirche von Konstantinopel und die Ausbreitung des Christentums im ganzen Morgenland. Noch heute leben in der Türkei viele Gemeinschaften von Christen des orientalischen Ritus, wie Armenier, Syrer und Chaldäer, sowie solche des lateinischen Ritus. Das Ökumenische Patriarchat ist weiterhin ein Bezugspunkt sowohl für seine griechischen Gläubigen als auch für diejenigen, die anderen orthodoxen Bekenntnissen angehören. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.
|