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Apostolische Reise nach Budapest und in die Slowakei 2021
Begegnung mit der jüdischen Gemeinschaft auf dem Rybné námestie-Platz in Bratislava
Zerstörung und Tod haben nicht das letzte Wort
Ansprache von Papst Franziskus am 13. September
 

Liebe Brüder und Schwestern, guten Abend!

Ich danke euch für eure Begrüßungsworte und für die Zeugnisse, die ihr uns geschenkt habt. Ich bin als Pilger hier, um diesen Ort zu berühren und berührt zu werden. Der Platz, auf dem wir uns befinden, ist für eure Gemeinschaft sehr bedeutungsvoll. Er hält die Erinnerung an eine reiche Vergangenheit wach: Er ist über Jahrhunderte Teil des jüdischen Viertels gewesen; hier hat der berühmte Rabbiner Chatam Sofer gearbeitet. Hier gab es eine Synagoge, genau neben der Kathedrale. Die Architektur brachte, wie bereits gesagt, das friedliche Zusammenleben der zwei Gemeinschaften zum Ausdruck, als seltenes Zeichen von großer aussagekräftiger Tragweite, als wunderbares Zeichen der Einheit im Namen des Gottes unserer Väter. Wie viele von ihnen verspüre auch ich hier das Bedürfnis, »die Schuhe abzulegen«, weil ich mich an einem Ort befinde, der durch die Geschwisterlichkeit der Menschen im Namen des Höchsten gesegnet ist.

Später aber ist der Name Gottes verunehrt worden: im hasserfüllten Wahn wurden während des Zweiten Weltkriegs mehr als hunderttausend slowakische Juden ermordet. Und als man dann die Spuren der Gemeinschaft auslöschen wollte, wurde hier die Synagoge zerstört. Es steht geschrieben: »Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen« (Ex 20,7). Der göttliche Name, also seine personale Wirklichkeit selbst, wird missbraucht, wenn man die einzigartige und unwiederholbare Würde des Menschen verletzt, der nach seinem Bild geschaffen wurde. Hier wurde der Name Gottes verunehrt, weil die schlimmste Gotteslästerung, die man ihm zufügen kann, darin besteht, ihn für seine eigenen Zwecke zu benutzen, anstatt für die Achtung und die Liebe zu den anderen. Hier, angesichts der Geschichte des jüdischen Volkes, die von dieser tragischen und unsagbaren Schmähung gezeichnet wurde, schämen wir uns zuzugeben: Wie oft ist der unaussprechliche Name des Höchsten für unbeschreibliche Akte der Unmenschlichkeit benutzt worden! Wie viele Unterdrücker haben erklärt: »Gott ist mit uns«; aber sie waren es, die nicht mit Gott waren.

Liebe Brüder und Schwestern, eure Geschichte ist unsere Geschichte, eure Schmerzen sind unsere Schmerzen. Für einige von euch ist dieses Mahnmal der Shoah der einzige Ort, wo ihr das Gedächtnis eurer Lieben ehren könnt. Auch ich verbinde mich mit euch. Auf dem Mahnmal steht auf Hebräisch »Zachor«: »Erinnere dich!« Das Gedächtnis kann und darf dem Vergessen nicht Platz machen, weil es keine dauerhafte Morgenröte der Geschwisterlichkeit geben kann, ohne vorher die Dunkelheit der Nacht geteilt und zerstreut zu haben. Auch für uns ertönt die Frage des Propheten: »Wächter, wie lang ist noch die Nacht?« (Jes 21,11). Dies ist für uns die Zeit, in der das Bild Gottes, das im Menschen erstrahlt, nicht verdunkelt werden kann. Helfen wir uns gegenseitig dabei. Denn auch heute fehlt es nicht an leeren und falschen Götzen, die den Namen des Höchsten verunehren. Es sind die der Macht und des Geldes, die sich gegen die Würde des Menschen durchsetzen, die der Gleichgültigkeit, die wegschaut, der Manipulationen, die die Religion instrumentalisieren, indem sie sie zu einer Frage der Vorherrschaft machen oder sie in die Bedeutungslosigkeit versinken lassen. Und weiter sind diese Götzen das Vergessen der Vergangenheit, die Unkenntnis, die alles rechtfertigt, die Wut und der Hass. Wir sind – ich betone es – vereint in der Verurteilung jeglicher Gewalt, jeder Form des Antisemitismus und im Einsatz dafür, dass das Bild Gottes im menschlichen Geschöpf nicht geschändet wird. [...]

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