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Apostolische Reise nach Kanada 2022
Begegnung mit den indigenen Bevölkerungen der First Nations, der Métis und der Inuit in Maskwacis
Bitte um Vergebung, Heilung und Versöhnung
Ansprache von Papst Franziskus am 25. Juli
 

Frau Generalgouverneurin, Herr Premierminister, liebe indigene Bevölkerungen von Maskwacis und dieses kanadischen Bodens, liebe Brüder und liebe Schwestern!

Ich habe darauf gewartet, zu euch zu gelangen. Von hier aus, von diesem traurig stimmenden Ort, möchte ich mit dem beginnen, was ich innerlich beabsichtige: eine Bußwallfahrt. Ich komme in eure Heimat, um euch persönlich zu sagen, dass ich voller Kummer bin, und um Gott um Vergebung, Heilung und Versöhnung zu bitten, um euch meine Nähe zu zeigen, um mit euch und für euch zu beten.

Ich erinnere mich an die Begegnungen, die vor vier Monaten in Rom stattgefunden haben. Damals waren mir zwei Paar Mokassins als Pfand überreicht worden, die Zeichen für das Leid der indigenen Kinder sind, insbesondere derjenigen, die aus den Residential Schools leider nicht mehr nach Hause zurückkehrten. Man hatte mich gebeten, die Mokassins bei meiner Ankunft in Kanada zurückzugeben; ich habe sie mitgebracht und werde dies am Ende dieser Ansprache tun, bei der ich dieses Symbol als Ausgangspunkt nehmen möchte, das in mir in den letzten Monaten Schmerz, Empörung und Scham hervorgerufen hat. Die Erinnerung an diese Kinder erfüllt uns mit Trauer und ruft zum Handeln auf, damit jedes Kind mit Liebe, Würde und Respekt behandelt wird. Aber diese Mokassins erzählen uns auch von einer Reise, einem Weg, den wir gemeinsam beschreiten wollen. Gemeinsam gehen, gemeinsam beten, gemeinsam arbeiten, damit die Leiden der Vergangenheit einer Zukunft der Gerechtigkeit, Heilung und Versöhnung Platz machen.

Deshalb findet die erste Etappe meiner Pilgerreise unter euch in dieser Region statt, in der seit jeher die indigenen Bevölkerungen anwesend sind. Es ist ein Gebiet, das zu uns spricht, das uns gestattet, zu gedenken.

Gedenken: Brüder und Schwestern, ihr lebt seit Tausenden von Jahren auf diesem Boden mit einer Lebensweise, die die Erde selbst respektiert und die ihr von früheren Generationen geerbt habt und für künftige Generationen bewahrt. Ihr habt sie als ein Geschenk des Schöpfers behandelt, das mit anderen geteilt und in Harmonie mit allem, was existiert, geliebt werden soll, in einer lebendigen Verbindung zwischen allen Lebewesen. So habt ihr gelernt, einen Familien- und Gemeinschaftssinn zu pflegen und starke Bindungen zwischen den Generationen zu entwickeln, indem ihr die älteren Menschen ehrt und euch um die Kleinen sorgt. Wie viele gute Bräuche und Lehren, die sich auf die Aufmerksamkeit für die anderen und die Liebe zur Wahrheit, auf Mut und Respekt, auf Demut und Ehrlichkeit, auf Lebensweisheit stützen!

Aber wenn dies die ersten Schritte in diesen Gebieten waren, führt uns das Gedächtnis leider zu den nachfolgenden. Der Ort, an dem wir uns jetzt befinden, ruft in mir einen Schmerzensschrei hervor, einen unterdrückten Schrei, der mich in diesen Monaten begleitet hat. Ich denke an die Tragödie, die so viele von euch, eure Familien, eure Gemeinschaften erlitten haben; an das, was ihr mir über das Leid, das ihr in den Residential Schools ertragen musstet, erzählt habt. Dies sind traumatische Erfahrungen, die in gewisser Weise jedes Mal wieder durchlebt werden, wenn sie in Erinnerung gerufen werden, und ich bin mir bewusst, dass auch unsere heutige Begegnung Erinnerungen wachrufen, Wunden aufreißen kann und dass viele von euch Schwierigkeiten haben könnten, während ich spreche. Aber es ist richtig, zu gedenken, denn Vergessen führt zu Gleichgültigkeit, und, wie gesagt wurde, »das Gegenteil der Liebe ist nicht der Hass, sondern die Gleichgültigkeit … das Gegenteil des Lebens ist nicht der Tod, sondern die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben oder dem Tod« (E. Wiesel, 12. April 1999). Das Gedenken an die verheerenden Erfahrungen in den Residential Schools macht uns betroffen, empört uns, schmerzt uns, aber es ist notwendig. [...]

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