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Apostolische Reise nach Marseille
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Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

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Aus dem Vatikan
Pressekonferenz auf dem Rückflug von Juba nach Rom am 5. Februar

Die ganze Welt ist im Krieg: Hören wir auf damit!

Die ganze Welt ist im Krieg: Hören wir auf damit!
Auf dem Rückflug aus dem Südsudan nach Rom beantwortete Papst Franziskus – wie es am Ende einer Auslandsreise üblich ist – Fragen der mitreisenden Journalisten. Der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, hob in seinen einführenden Worten das »Besondere« hervor, dass es sich im zweiten Teil der Reise um eine »Pilgerreise in Begleitung« gehandelt habe und im Flugzeug auch der Generalmoderator der presbyterianischen Kirche Schottlands und der Erzbischof von Canterbury anwesend waren. Im Folgenden veröffentlichen wir die Worte des Papstes, der auf Italienisch antwortete, sowie die Antworten der beiden mitreisenden Kirchenoberhäupter in einer Übersetzung aus dem Englischen. Die sechs Fragen werden zusammengefasst wiedergegeben.

Papst Franziskus:

Einen schönen Sonntag und danke für eure Arbeit in diesen Tagen. Es war eine ökumenische Reise mit meinen beiden Brüdern, und deshalb wollte ich, dass beide an der Pressekonferenz teilnehmen, vor allem der Erzbischof von Canterbury, denn er kennt die Geschichte dieses Weges der Versöhnung über die Jahre hinweg; er hat bereits vor mir sehr viel daran gearbeitet. Deshalb wollte ich, dass sie beide dabei sind. Vielen Dank, und dann sprechen wir.

Justin Welby:
Guten Tag und vielen Dank, Heiliger Vater, danke. Im Januar 2014 sind meine Frau und ich im Rahmen einer Reihe von Besuchen in der Anglikanischen Gemeinschaft in den Südsudan gereist. Nach unserer Ankunft bat uns der Erzbischof, der anglikanische Erzbischof, eine Stadt namens Bor zu besuchen. Der Bürgerkrieg tobte seit etwa fünf Wochen, und in jenem Moment war es wirklich brutal. Wir sind mit einem einmotorigen Flugzeug nach Bor geflogen und auf einem verlassenen Flughafen gelandet, an den Toren des Rollfeldes lagen bereits die ersten Leichen. Zu jenem Zeitpunkt gab es in Bor 3.000 nicht bestattete Tote, insgesamt starben 5.000 Menschen. Es waren einige wenige UN-Soldaten und viele andere Soldaten dort. Wir sind zur Kathedrale gegangen, wo alle anglikanischen Priester ermordet worden waren, ihre Frauen waren zuerst vergewaltigt und dann getötet worden. Es war eine furchtbare Situation.

Auf dem Rückweg haben meine Frau und ich den tiefen Ruf verspürt zu verstehen, was wir tun können, um die Menschen im Südsudan zu unterstützen. Bei einer der regelmäßigen Begegnungen mit dem Papst, die mir als Privileg vergönnt sind, haben wir viel über den Südsudan gesprochen und dabei ist die Idee eines Einkehrtages im Vatikan entstanden. Seit 2016 haben mein Team von Lambeth und der Vatikan oft gemeinsam den Südsudan besucht, haben sich Zeit genommen, vor Ort tätig zu werden, und haben auch mit den Führungspersönlichkeiten zusammengearbeitet, um diesen Besuch im Vatikan zu organisieren. Auch meine Frau ist dorthin gefahren und hat mit den Frauen der Bischöfe und mit führenden Frauen zusammengearbeitet, die starkem Druck ausgesetzt waren, und wir haben Anführer im Exil in Uganda besucht. 2018 wurde klar, dass die Möglichkeit für einen Besuch Anfang 2019 gegeben war, und es ist uns gelungen. Es war ein Wunder, dass dies Wirklichkeit geworden ist. Einer der beiden Vizepräsidenten befand sich im Hausarrest in Khartum: Ich weiß noch genau, wie ich mich am Tag vor dem Besuch – ich bin dann am nächsten Tag sehr früh nach Rom aufgebrochen – auf dem Parkplatz einer Schule in Nottingham in England befand und mit dem Generalsekretär der UNO telefonierte, um ihn davon zu überzeugen, den Weg freizumachen für den Vizepräsidenten – was er dann auch mit Bravour geschafft hat – und ihm ein Visum zu besorgen. Dem Vizepräsidenten ist es gelungen, den letzten Flug von Khartum zu nehmen, kurz bevor der Luftraum aufgrund des Staatsstreichs geschlossen wurde.

Der Höhepunkt der Begegnung von 2019 war sicherlich die unvergessliche Geste des Papstes, der vor den politischen Autoritäten niederkniete und ihre Füße küsste mit den Worten: »Ich bitte euch, Frieden zu schließen«, während sie ihn daran hindern wollten. Ich musste unweigerlich an das 13. Kapitel des Johannesevangeliums denken: es war wirklich ein außerordentlicher Moment. Wir hatten einige schwierige Diskussionen, und dann haben sich die Vizepräsidenten zu einer privaten Begegnung zurückgezogen, die ziemlich intensiv war, die aber mit ihrer Verpflichtung zu einer Erneuerung des Friedensabkommens endete. Ich glaube, diese Begebenheit mit dem Papst war der Schlüsselmoment, der Wendepunkt. Aber wie ein ehemaliger englischer Fußballtrainer gesagt hat: Du bist nur so gut wie dein nächstes Spiel. Und COVID hat die nächste Partie lange verzögert. Das Ergebnis schien mir zu sein, dass wir in Bezug auf den Friedensprozess an Schwung verloren hatten. Als wir den roten Faden für diesen Besuch wieder aufnahmen, setzten die Arbeitsgruppen ihre Tätigkeit fort, aber man war weniger zuversichtlich als 2019. [...]
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