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Kultur
Die Restaurierung der »Assunta« und die Beziehungen zum Vatikan

Anmut und Größe eines Meisterwerks von Tizian

Anmut und Größe eines Meisterwerks von Tizian
Der Lettner aus Marmor schränkt den Blick auf das Hochaltarbild ein, doch Tizian wusste Abhilfe zu schaffen.
Von Barbara Jatta, Direktorin der Vatikanischen Museen

Das berühmte Gemälde der Aufnahme Mariens in den Himmel, auf Italienisch »Assunta«, in der venezianischen Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari ist nach einer fachkundigen Restaurierung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Bild steht in mehrfacher Weise mit den Vatikanischen Museen in Beziehung. Die erste Verbindung besteht in der Vergabe des Auftrags. In der wichtigsten Niederlassung der Franziskaner in Venedig, einer monumentalen Basilika, fehlte zu Beginn des 16. Jahrhunderts immer noch das Hochaltarbild. Wie wir wissen, wurde dieser Mangel 1516 durch den Guardian des Klosters, Fra Germano da Casale, behoben, der Tizian mit dem Gemälde der »Assunta« beauftragte. Und derselbe Fra Germano ist auch der Auftraggeber des von Tizian geschaffenen Altarbildes in den Vatikanischen Museen.

Vielleicht weiß nicht jeder, dass der Name Tizians in rotem Mosaik auf goldenem Grund an der Fassade der neuen Vatikanischen Pinakothek zu lesen ist, zusammen mit fünf anderen dort vertretenen großen Künstlern: Giotto, Melozzo, Fra Angelico, Raphael, Leonardo. Der von Luca Beltrami geschaffene Neubau wurde 1932 von Pius XI. eröffnet. Der Name Tizians steht dort für ein anderes Frari-Altarbild, das heißt ein Bild aus einer anderen venezianischen Franziskanerkirche: San Nicolò dei Frari (oder der Lattuga), im 14. Jahrhundert auf dem »Campo dei Frari« erbaut, 1806 aufgehoben und 1809 abgerissen. Es handelt sich um ein Gemälde der Gottesmutter mit Kind und mehreren Heiligen in einer verfallenen Nischenarchitektur im unteren Teil: Katharina von Alexandria, Nikolaus, Petrus, Antonius von Padua und Franz von Assisi sowie Sebastian. Tizian hat es wahrscheinlich um 1522 für den Hauptaltar geschaffen. Die beiden venezianischen Gemälde haben, wie gesagt, denselben Auftraggeber: Fra Germano, der zwischen 1521 und 1533 Prior von San Nicolò dei Frari war.

Goethes Bewunderung

Das Altarbild in der Pinacoteca Vaticana ist ebenfalls ein Werk von beachtlicher Größe (388 x 270 cm). Es ist unter der Marienfigur in der Inschriftentafel in Form einer »Tabula ansata« mit TITIANVS / FACIEBAT signiert. Das Gemälde wurde 1770 vom Altar entfernt und an den englischen Konsul in Venedig, John Udny, verkauft. Später wurde es von Clemens XIV. erworben und in den Quirinalspalast gebracht, bevor es 1816 in den Vatikan gelangte. Dort wurde es von Pius VII. im Appartamento Borgia aufgestellt, neben Raffaels Verklärung. Allerdings hatte man den geschwungenen oberen Teil entfernt, der in einigen zuvor angefertigten Kupferstichen zu sehen ist.

Goethe bewunderte das Meisterwerk, als er am 3. November 1786 in Begleitung seines Freundes, des Malers Wilhelm Tischbein, den Quirinal besuchte. Der deutsche Dichterfürst bedachte es in seiner Italienischen Reise mit denkwürdigen Worten: »Noch mehr erstaunte ich vor einem Bilde von Tizian. Es überleuchtet alle, die ich gesehen habe. […] Ein ungeheures Messgewand, das von Stickerei, ja von getriebenen Goldfiguren starrt, umhüllt eine ansehnliche bischöfliche Gestalt. Den massiven Hirtenstab in der Linken, blickt er entzückt in die Höhe, mit der Rechten hält er ein Buch, woraus er soeben eine göttliche Berührung empfangen zu haben scheint. Hinter ihm eine schöne Jungfrau, die Palme in der Hand, mit lieblicher Teilnahme nach dem aufgeschlagenen Buche hinschauend. Ein ernster Alter dagegen zur Rechten, dem Buche ganz nahe, scheint er dessen nicht zu achten: die Schlüssel in der Hand, mag er sich wohl eigenen Aufschluss zutrauen. Dieser Gruppe gegenüber ein nackter, wohlgebildeter, gebundener, von Pfeilen verletzter Jüngling, vor sich hinsehend, bescheiden ergeben. In dem Zwischenraume zwei Mönche, Kreuz und Lilie tragend, andächtig gegen die Himmlischen gekehrt. Denn oben offen ist das halbrunde Gemäuer, das sie sämtlich umschließt. [...]
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