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Aus dem Vatikan
Generalaudienz auf dem Petersplatz am 5. Oktober

Auch das geistliche Leben hat seine »Passwörter«

Auch das geistliche Leben hat seine »Passwörter«
Bei der Generalaudienz hat Papst Franziskus erneut zum Gebet um Frieden in der Ukraine aufgerufen. »Vergessen wir nicht, für die gemarterte Ukraine zu beten, indem wir Gott immer um das Geschenk des Friedens bitten«, sagte er in seinem Grußwort an die Pilger italienischer Sprache.
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Wir behandeln weiter das Thema der Unterscheidung der Geister. Beim letzten Mal haben wir als ihr unverzichtbares Element das Gebet betrachtet, verstanden als innige Vertrautheit mit Gott. Gebet, nicht wie die Papageien, sondern als innige Vertrautheit mit Gott; Gebet der Kinder zum Vater; Gebet mit offenem Herzen. Das haben wir in der letzten Katechese gesehen. Heute möchte ich, gleichsam ergänzend, hervorheben, dass eine gute Unterscheidung auch Selbsterkenntnis verlangt. Sich selbst erkennen. Und das ist nicht leicht. Denn die Unterscheidung bezieht unsere menschlichen Fähigkeiten ein: die Erinnerung, den Verstand, den Willen, die Gefühle. Oft können wir nicht unterscheiden, weil wir uns selbst nicht genug kennen, und so wissen wir nicht, was wir wirklich wollen. Ihr habt oft gehört: »Warum bringt diese Person ihr Leben nicht in Ordnung? Sie hat nie gewusst, was sie will…« Ohne zu diesem Extrem zu gelangen – au c h uns selbst geschieht es, dass wir nicht gut wissen, was wir wollen, dass wir uns nicht gut kennen.

Wachstum im Gebet

An der Wurzel von geistlichen Zweifeln und Berufungskrisen steht nicht selten ein nicht ausreichender Dialog zwischen dem geistlichen Leben und unserer menschlichen, kog nitiven und affektiven Dimension. Ein Autor im Bereich der Spiritualität sagte, dass viele Schwierigkeiten bei der Unterscheidung der Geister auf Probleme anderer Art verweisen, die erkannt und erforscht werden müssen. Dieser Autor schreibt: »Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass das größte Hindernis für die wahre Unterscheidung der Geister (und für ein wahres Wachstum im Gebet) nicht das unberührbare Wesen Gottes ist, sondern die Tatsache, dass wir uns selbst nicht genügend kennen und uns nicht einmal so kennen wollen, wie wir wirklich sind. Fast alle verstecken wir uns hinter einer Maske, nicht nur vor den anderen, sondern auch dann, wenn wir in den Spiegel schauen« (Th. Green, Il grano e la zizzania, Rom 1992, 25 [engl. Original: Weeds among the Wheat, Notre Dame (Indiana) 1985]). Wir alle sind in Versuchung, auch vor uns selbst eine Maske zu tragen.

Die Gegenwart Gottes in unserem Leben zu vergessen, geht einher mit der Unkenntnis über uns selbst – Gott nicht zu kennen bedeutet, uns selbst nicht zu kennen –, Unkenntnis darüber, wie unsere Persönlichkeit beschaffen ist, und über unsere tiefsten Wünsche.

Selbsterkenntnis ist nicht schwer, aber mühsam: Man muss das eigene Innere geduldig erforschen. Sie erfordert die Fähigkeit, innezuhalten, den »inneren Autopiloten abschalten «, um Bewusstsein zu erlangen über unser Handeln, über die Empfindungen, die uns innewohnen, über immer wiederkehrende Gedanken, die uns beeinflussen, oft ohne unser Wissen. Sie erfordert auch, zwischen Gefühlen und geistlichen Fähigkeiten zu unterscheiden. »Ich fühle« ist nicht dasselbe wie »ich bin überzeugt«; »ich fühle mich danach« ist nicht dasselbe wie: »ich will«. So gelangt man zu der Erkenntnis, dass der Blick, den wir auf uns selbst und auf die Wirklichkeit richten, manchmal etwas verzerrt ist. Sich dessen bewusst zu werden, ist eine Gnade! Denn oft kann es vorkommen, dass falsche Überzeugungen über die Wirklichkeit, die auf den Erfahrungen der Vergangenheit gründen, uns stark beeinflussen und unsere Freiheit, uns für das einzusetzen, was in unserem Leben wirklich zählt, einschränken.

Da wir im digitalen Zeitalter leben, wissen wir, wie wichtig es ist, die Passwörter zu kennen, um in die Programme eintreten zu können, wo sich sehr persönliche und wertvolle Informationen befinden. Aber auch das geistliche Leben hat seine »Passwörter«: Es gibt Worte, die das Herz berühren, weil sie darauf verweisen, wofür wir empfänglich sind. Der Versucher, also der Teufel, kennt diese Schlüsselworte gut, und es ist wichtig, dass auch wir sie kennen, um uns nicht dort zu befinden, wo wir nicht sein möchten. Die Versuchung suggeriert uns nicht unbedingt schlechte Dinge, aber oft ungeordnete Dinge, die mit übermäßiger Wichtigkeit vor Augen geführt werden. Auf diese Weise hypnotisiert sie uns mit der Anziehungskraft, die diese Dinge auf uns ausüben: schöne, aber illusorische Dinge, die nicht halten können, was sie versprechen, und bei uns letztlich ein Gefühl der Leere und der Traurigkeit hinterlassen. [...]
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