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Kultur

Als Himmel und Erde schwiegen

Als Himmel und Erde schwiegen
Während der Erzengel Gabriel neben dem Thron Gottes auf den Auftrag zur Verkündigung wartet, verstummt der Lobpreis der Engel – eine Stille, die alle potentiellen Töne enthält.
Von Barbara Aniello

Wie ist die himmlische Musik? Nach unserer armseligen Vorstellung erklingt sie unablässig – ebenso unablässig wie der Lobpreis Gottes durch seine Seraphim, die Tag und Nacht nie aufhören zu singen: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; er war und er ist und er kommt« (Offb 4,8). Und dennoch: In diesem ewigen, fortwährenden Lobpreis vom Anbeginn der Welt bis in alle Ewigkeit herrscht im Himmel und auf der Erde zweimal absolute Stille: im Augenblick der Menschwerdung und bei der Apokalypse. Das lehrt uns Giotto in Padua in seiner am 25. März 1305 geweihten »Scrovegni-Kapelle«. Hier stellt er die Verkündigung auf dem – nach Osten ausgerichteten – Triumphbogen dem Jüngsten Gericht auf der – nach Westen ausgerichteten – Innenseite der Fassade gegenüber. Die beiden Schlüsselmomente des göttlichen Plans als visueller und eschatologischer Höhepunkt seiner »historiae« folgen also einem lichtvollen Weg, Anfang und Ende: das Kommen des fleischgewordenen Wortes und die Wiederkehr des erlösenden Wortes.

Wie aber malt Giotto die Stille? Eine visuelle Darstellung ist der Chor, der den Thron des Vaters umgibt. Bei näherer Betrachtung ziehen inmitten der Sänger und Musiker zwei Engel unsere Aufmerksamkeit auf sich. Ein grün gekleideter, die Lippen zum Gesang geöffnet, vollzieht eine ungewöhnliche Geste: Er krümmt die Finger, während der andere neben ihm, mit einer roten Tunika bekleidet, den Mund halb geöffnet, mit der Hand seine Schulter berührt. Die Geste des ersten ist Ausdruck der chironomischen Notation, mittels derer sich die mittelalterlichen Mönche mangels eines Notenblatts die Höhe der Töne merkten, indem sie die Finger hoben und senkten. Die Geste des anderen Engels zeigt eine Unterbrechung an, die den Gesang des anderen verstummen lässt. Aber warum? Um ihn auf die wunderbare Szene aufmerksam zu machen, die im Mittelpunkt steht. Hier trägt Gottvater seinem Boten, dem Erzengel Gabriel, die Verkündigung auf. Wir sehen diesen im Gehorsam verdreifacht: Rechts hört und wartet er, die Arme über der Brust gekreuzt, links steigt er die Stufen hinauf, um die Schriftrolle aus den Händen des Vaters entgegenzunehmen, unten kniet er nieder vor der im Schoß Mariens geschehenen Menschwerdung. Es ist wie »gesagt-getan«: In raschem Gehorsam ist Gabriel gleichsam eine Ausstrahlung des Willens des Vaters. Seine Stimme ist in der Polyphonie der Engel ein akustischer Nachhall der Stimme Gottes. Darum unterbricht der Engelchor das gewohnte »Sanctus, Sanctus, Sanctus« und intoniert, indem er die Menschwerdung – den Schlüsselmoment der ganzen Schöpfung – betrachtet, eine wahre »musica interrupta«. Denn die Verkündigung ist der Augenblick der Begegnung zwischen Ewigkeit und Geschichte, zwischen Gott und dem Menschen, zwischen Himmel und Erde. Daher verstummt der gewohnte Gesang der Engel, um eine ungewohnte Stille hervorzubringen: eine Stille, die keine Abwesenheit ist, sondern die potentielle Anwesenheit aller Töne, die im Wort Gottes enthalten sind, im Wort, das Mensch wird aus Marias Gesang, ihrem »fiat«. [...]
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