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Kirche in der Welt
Zur Spiritualität der französischen Intellektuellen Simone Weil

Aufmerksamkeit als grundlegende Voraussetzung

Aufmerksamkeit als grundlegende Voraussetzung
Simone Weil auf einer Zeichnung von Paula Cabildo
Von Isabella Adinolfi

Wir befinden uns im Jahr 1940, ein Teil Frankreichs ist von den Nationalsozialisten besetzt, und die jüdische französische Intellektuelle Simone Weil (1909-1943), eine der unkonventionellsten Stimmen des 20. Jahrhunderts, kehrt nach langem Zögern Paris den Rücken. Zusammen mit ihren Eltern zieht sie zunächst nach Vichy, dann nach Toulouse und schließlich im September nach Marseille, wo sie hofft, leichter auf dem Seeweg zu den Männern von »France libre«, der von Charles de Gaulle in England organisierten Widerstandsbewegung, gelangen zu können. Es zeigt sich schnell, dass ihr Vorhaben schwer durchführbar sein dürfte, und da sie sich gezwungen sieht, noch länger in der Mittelmeerstadt zu verweilen, knüpft sie neue kulturelle und freundschaftliche Beziehungen, nimmt alte Bekanntschaften wieder auf und sucht sich eine Arbeit in der Landwirtschaft. Obwohl dieser erzwungene Aufenthalt sie daran hindert, ihr politisches Projekt rasch in die Tat umzusetzen, ist er keineswegs nutzlos. Die Jahre 1940/41 in Marseille sind für die junge Philosophin eine der spirituell fruchtbarsten Zeiten ihres Lebens.

Aus dieser Zeit stammt außer den Marseiller Cahiers du Sud und den Schriften zur griechischen Tradition, die in La source grecque eingeflossen sind, die Abfassung einiger Essays über die Gottesliebe, die wahre Juwele christlicher Meditation sind. Zwei von ihnen sind der Bedeutung des Gebets gewidmet: Das Gebet des Herzens. Betrachtungen über das Vaterunser und die Betrachtungen über den rechten Gebrauch des Schulunterrichts und des Studiums im Hinblick auf die Gottesliebe.

Unverhoffte Begegnung mit Christus

Bis zu ihrer Ankunft in Marseille hatte Simone Weil noch nie gebetet. Gewiss, es hatte bereits 1937 das »Assisi-Erlebnis« gegeben, wo sie sich erstmals in ihrem Leben von etwas, das stärker war als sie, gedrängt fühlte, in der Portiuncula-Kapelle von Santa Maria degli Angeli niederzuknien. Und dann wieder am Osterfest 1938 in Solesmes, bei der völlig unverhofften Begegnung von Angesicht zu Angesicht mit Christus, als sie George Herberts Gedicht Love auswendig aufsagte. Noch nie zuvor – so gesteht sie Joseph-Marie Perrin, dem jungen Dominikanerpater, den sie in Marseille kennenlernte und mit dem sie zu jener Zeit einen intensiven Briefwechsel pflegte – war es vorgekommen, dass sie wirklich gebetet hätte. Sie hatte sich niemals an Gott gewandt, niemals ein liturgisches Gebet gesprochen. Was also war geschehen? Was hatte sie dazu bewegt zu beten?

Während ihrer Arbeit im Landwirtschaftsbetrieb Gustave Thibons, des philosophe-paysan, der sie auf Empfehlung Perrins angestellt hatte, um von ihr in Griechisch unterrichtet zu werden, hatte Simone daran gedacht, zu diesem Zweck den Text des Vaterunser zu verwenden. Und da geschah es, dass die unendliche Sanftheit dieses griechischen Textes sie so sehr überwältigte, dass sie ein paar Tage lang nicht anders konnte, als ihn sich unablässig aufzusagen. Als sie später mit der Weinlese begann, sprach sie jeden Tag vor der Arbeit das Vaterunser auf Griechisch und wiederholte es oft auch im Weinberg. Von diesem Augenblick an nahm sie sich vor, es jeden Morgen mit höchster Konzentration zu sprechen. [...]
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