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Dokumentation
Botschaft von Papst Franziskus an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. zum Fest des heiligen Andreas

Die heutige Welt braucht dringend Versöhnung

Die heutige Welt braucht dringend Versöhnung
An Seine Heiligkeit Bartholomaios I.
Erzbischof von Konstantinopel
Ökumenischer Patriarch

Heiligkeit, geliebter Bruder in Christus!

Ein Jahr ist vergangen, seit wir gemeinsam in der Patriarchatskirche im Phanar das Fest des heiligen Andreas gefeiert haben, des erstberufenen Apostels und Bruder des heiligen Petrus. Dieser Anlass war ein Moment der Gnade, der mir ermöglicht hat, die Bande der Freundschaft mit Ihnen und mit der Kirche, der Sie vorstehen, im gemeinsamem Gebet und in der persönlichen Begegnung zu erneuern und zu vertiefen. Mit Freude habe ich auch die Vitalität einer Kirche erlebt, die ohne Unterlass den Glauben an Jesus Christus, unseren einzigen Herrn und Erlöser, bekennt, feiert und Zeugnis von ihm gibt. Ich freue mich, erneut eine Delegation des Heiligen Stuhls zum Patronatsfest zu senden – als sichtbares Zeichen meiner brüderlichen Zuneigung und der geistlichen Nähe der Kirche von Rom zu Ihnen, Heiligkeit, und auch zu den Mitgliedern des Heiligen Synod, zum Klerus, zu den Mönchen und zu allen Gläubigen des Ökumenischen Patriarchats.

In unserer tiefen Gemeinschaft des Glaubens und der Liebe und dankbar für all das, was Gott für uns vollbracht hat, möchte ich auf den 50. Jahrestag der Gemeinsamen katholisch-orthodoxen Erklärung von Papst Paul VI. und dem ökumenischen Patriarchen Athenagoras am 7. Dezember 2015 hinweisen. Sie war Ausdruck der Entscheidung, die Exkommunikationen von 1054 aus dem Gedächtnis zu streichen und aus der Kirche zu beseitigen. Die Erinnerung an die gegenseitigen Exkommunikationserklärungen stellte zusammen mit beleidigenden Worten, unbegründeten Vorwürfen und tadelnswerten Gesten auf beiden Seiten, die die traurigen Ereignisse jener Zeit begleiteten, viele Jahrhunderte lang ein Hindernis für die Annäherung in Liebe zwischen Katholiken und Orthodoxen dar. Des Wunsches unseres Herrn Jesus Christus eingedenk, der den Vater am Vorabend seines Leidens bat, dass seine Jünger »eins sein sollen« (Joh 17,21), gaben Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I. diese schmerzlichen Erinnerungen dem Vergessen anheim. Seitdem ist die Logik der Liebe und der Brüderlichkeit, die von unserer brüderlichen Umarmung symbolisiert wurde, an die Stelle der Logik der Gegnerschaft, des Misstrauens und der Feindseligkeit getreten.

Wurden auch nicht alle Differenzen zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche beendet, so existierten doch nun die notwendigen Bedingungen für den gemeinsamen Weg zur Wiederherstellung der »vollen Gemeinschaft des Glaubens, der brüderlichen Einheit und des sakramentalen Lebens, die zwischen ihnen während des ersten Jahrtausends des Lebens der Kirche bestanden hat« (Gemeinsame katholisch/ orthodoxe Erklärung, 7. Dezember 1965). Da die Beziehung der Liebe und Brüderlichkeit im Geist des gegenseitigen Vertrauens, Respekts und gegenseitiger Liebe wiederhergestellt ist, besteht kein Hindernis für die Eucharistiegemeinschaft mehr, das nicht durch Gebet, die Läuterung der Herzen, den Dialog und das Bekenntnis der Wahrheit überwunden werden könnte. Denn wo es im Leben der Kirche Liebe gibt, da ist ihre Quelle und Erfüllung stets in der eucharistischen Liebe zu finden. Und so findet das Symbol der brüderlichen Umarmung seine tiefste Wahrheit in der Umarmung des Friedens, die in der Eucharistiefeier ausgetauscht wird.

Um auf unserem Weg zur ersehnten vollkommenen Gemeinschaft Fortschritte zu machen, müssen wir uns stets von der Geste der Versöhnung und des Friedens unserer verehrten Vorgänger Paul VI. und Athenagoras I. inspirieren lassen. Auf allen Ebenen und in jedem Kontext des kirchlichen Lebens müssen die Beziehungen zwischen Katholiken und Orthodoxen immer mehr die Logik der Liebe widerspiegeln, die keinen Raum lässt für den Geist der Rivalität. Der von gegenseitiger Liebe gestützte theologische Dialog muss weiter sorgfältig die Fragen untersuchen, die uns trennen, immer mit dem Ziel, unser gemeinsames Verständnis der offenbarten Wahrheit zu vertiefen.

Von der Liebe Gottes gedrängt, müssen wir der Welt gemeinsam ein glaubwürdiges und wirksames Zeugnis von Christi Botschaft der Versöhnung und Erlösung geben.

Die heutige Welt braucht dringend Versöhnung, insbesondere im Licht des vielen Blutes, das bei den jüngsten Terroranschlägen vergossen wurde. Wir wollen die Opfer mit unserem Gebet begleiten und unseren Einsatz für einen dauerhaften Frieden erneuern, indem wir den Dialog zwischen den religiösen Traditionen fördern, denn »Gleichgültigkeit und wechselseitige Unkenntnis können nur zu Misstrauen und bedauerlicherweise sogar zu Konflikten führen« (Gemeinsame Erklärung, Jerusalem 2014).

Ich möchte meiner tiefen Dankbarkeit und Anerkennung Ausdruck verleihen für das leidenschaftliche Engagement Eurer Heiligkeit zugunsten des entscheidenden Themas der Sorge für die Schöpfung. In dieser Hinsicht ist Ihre Sensibilität und Ihre Aufmerksamkeit ein vorbildliches Zeugnis für die Katholiken. Ich glaube, dass es ein hoffnungsvolles Zeichen für Katholiken und Orthodoxe ist, dass wir nunmehr den jährlichen Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September gemeinsam begehen und so der langjährigen Praxis des Ökumenischen Patriarchats folgen. [...]
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