»Mari, Mari.« (Guten Tag.)
»Küme tünngün ta niemün!« »Friede sei mit euch!« (Lk 24,36).
Ich danke Gott, dass er mir erlaubt, diesen schönen Teil unseres Kontinents zu besuchen, die Araucanía: ein vom Schöpfer gesegnetes Land: durch Fruchtbarkeit der riesigen grünen Felder, durch aus beeindruckenden Araukarien bestehende Wälder – das fünfte Lob von Gabriela Mistral an diesen chilenischen Boden –, seine majestätischen schneebedeckten Vulkane, seine von Leben erfüllten Seen und Flüsse. Diese Landschaft erhebt uns zu Gott und es ist einfach, seine Hand in jeder Kreatur zu erkennen. Eine Vielzahl von Generationen von Menschen hat diesen Boden geliebt und liebt ihn in leidenschaftlicher Dankbarkeit. Und ich möchte innehalten und auf besondere Weise die Angehörigen des Volkes der Mapuche begrüßen wie auch die anderen autochthonen Völker, die in diesen südlichen Gebieten leben: die Rapanui (Osterinsel), die Aymara, die Quechua und die Atacameños und viele andere.
Dieses Land, wenn wir es mit den Augen von Touristen betrachten, wird uns begeistern, aber dann werden wir einfach weiterziehen und uns an seine schönen Landschaften erinnern; doch wenn wir uns seinem Boden nähern, werden wir ihn singen hören: »Arauco hat einen Kummer, den es nicht verschweigen kann, es sind die Ungerechtigkeiten der Jahrhunderte, die alle geschehen sehen«.
Im Zusammenhang der Danksagung für dieses Land und sein Volk, aber auch des Leidens und des Schmerzes feiern wir die Eucharistie. Und wir tun es auf diesem Flugplatz von Maqueue, auf dem schwere Verletzungen der Menschenrechte stattgefunden haben. Ich feiere diese heilige Messe für alle, die gelitten haben und gestorben sind, und für alle, die täglich auf ihren Schultern die Last so vieler Ungerechtigkeiten tragen müssen. Und wenn wir daran denken, halten wir einen Augenblick in Stille inne angesichts so großen Leids und so großer Ungerechtigkeit. Die Hingabe Jesu am Kreuz nimmt alle Sünden und den Schmerz unserer Völker auf sich, einen Schmerz, um erlöst zu werden.
Im Evangelium, das wir gehört haben, bittet Jesus den Vater: »Alle sollen eins sein« (Joh 17,21). In einer entscheidenden Stunde seines Lebens erbittet er Einheit. Sein Herz weiß, dass eine der schlimmsten Bedrohungen, die die Seinen und die ganze Menschheit heimsucht und heimsuchen wird, die Spaltung und die Konfrontation sein werden, die gegenseitige Unterdrückung. Wie viele vergossene Tränen! Heute wollen wir uns an dieses Gebet Jesu klammern, wir wollen mit ihm in diesen Garten der Schmerzen eintreten, mit unseren Leiden, um den Vater mit Jesus zu bitten, dass auch wir eins seien. Lass nicht zu, dass Konfrontation und Spaltung unter uns überhandnehmen. Diese von Jesus erflehte Einheit ist eine Gabe, die beharrlich für das Wohl unseres Landes und seiner Kinder erbeten werden muss.
Und es ist notwendig, auf mögliche Versuchungen aufzupassen, die aufkommen können und die diese Gabe, die Gott uns schenken möchte und mit der er uns einlädt, authentische Akteure der Geschichte zu sein, »in der Wurzel verderben können«. Welche sind diese Versuchungen? Eine sind die falschen Synonyme. [...]
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