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Kultur
Einblicke in das Imperium Romanum – Die römischen Kaiser von Augustus bis zu Konstantin dem Großen (Teil 14)

Hadrian: die rastlose Seele

Hadrian: die rastlose Seele
Zeitgenössische Marmorbüste Hadrians; sie befindet sich heute im Palazzo dei Conservatori.
Von Claudia Kock

Der »rastlose« Kaiser: So nannte der britische Historiker A. R. Birley den römischen Kaiser Hadrian (117-138), der viele Züge des »guten« Herrschers aufweist – wie Volksnähe, Großzügigkeit und Sinn für Humor – gleichzeitig aber schon zu Lebzeiten als unberechenbar und bizarr galt.

»An Dichtkunst und Literatur hatte Hadrian großes Interesse«, berichtet die Historia Augusta, eine der wichtigsten Quellen zum Leben der Kaiser ab dem zweiten Jahrhundert. »Er war ein Experte in Arithmetik, Geometrie und bildender Kunst. Mit seinem Flötenspiel und Gesang brüstet er sich in der Öffentlichkeit. Die Erfüllung seiner Leidenschaften suchte er bis zum Exzess, und er schrieb viele Verse für jene, denen seine Leidenschaft galt. Er verfasste auch Liebesgedichte. Er war ein Waffenkenner, kannte sich hervorragend in der Kriegskunst aus und konnte mit Gladiatorenwaffen umgehen. Er war nüchtern, streng und genial zugleich, würdevoll und zu Späßen aufgelegt, zögerlich und schnell entschlossen, geizig und großherzig, betrügerisch und aufrichtig, grausam und barmherzig – immer unstet in allen Dingen« (14).

Unstet war auch sein Lebenswandel. Seine Ehe mit Vibia Sabina war unglücklich und kinderlos, während ihm zahlreiche Affären mit verheirateten Frauen sowie homoerotische Neigungen nachgesagt wurden (vgl. ebd., 10). Zweifelhafte Berühmtheit erlangte sein jugendlicher Günstling Antinoos, der im Jahr 130 vor den Augen Hadrians im Nil ertrank und von diesem unter die Götter erhoben wurde.

Hadrians Rastlosigkeit kam auch in seinen ausgedehnten Reisen zum Ausdruck, die er im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht aus militärischen Gründen unternahm, sondern aus kulturellem Interesse. Fast die Hälfte seiner Regierungszeit verbrachte er nicht in Rom, sondern auf Reisen.

Am 11. August 117 hatten die Truppen in Syrien, wo er anstelle des schwer erkrankten Trajan den Oberbefehl gegen die Parther übernommen hatte, Hadrian zum Kaiser akklamiert. Gleich nach der Machtübernahme kam es zu einem gravierenden Zwischenfall: Vier römischen Konsularen – hochangesehenen Amtsträgern – wurde vorgeworfen, eine Verschwörung gegen den neuen Kaiser zu planen. Alle vier wurden auf Senatsbeschluss hingerichtet, ohne die dazu notwendige Einwilligung des Kaisers abzuwarten. Hadrians Beziehungen zum Senat blieben aufgrund dieses Vorfalls zeitlebens gespannt.

Im Jahr 118 zog Hadrian in Rom ein und widmete sich der Innenpolitik, indem er den von seinen Vorgängern Domitian und Trajan begonnenen systematischen Ausbau der Reichsverwaltung weiterführte.

Noch im selben Jahr gab der Kaiser den Bau einer Residenz außerhalb von Rom in Auftrag. Sie entstand innerhalb von 16 Jahren im Aniene-Tal, das Latium vom den Sabiner Bergen trennt. Den größten Teil der Baujahre verbrachte Hadrian auf ausgedehnten Reisen durch sein Reich; seine Eindrücke ließ er architektonisch in den verschiedenen Gebäuden der weitläufigen Residenz verarbeiten: »Seine Villa in Tibur war wunderbar erbaut, und er gab ihren einzelnen Teilen die Namen der bekanntesten Provinzen und Orte. So nannte er sie beispielsweise ›Lyceum‹, ›Academia‹, ›Prytaneum‹, ›Canopus‹, ›Poecile‹ und ›Tempe‹. Und um nichts auszulassen, ließ er sogar einen Hades anlegen« (ebd., 26). Die »Villa Hadriana«, deren Überreste man noch heute in der Nähe der Stadt Tivoli bewundern kann, spiegelt jedoch auch die problematische Persönlichkeit des Kaisers selbst wider: »Es scheint so gut wie sicher, dass der Kaiser selbst wiederholt in den Bauplan eingegriffen und Änderungen veranlasst hat, die zum Teil geradezu als Fehlkonstruktionen zu bezeichnen sind«, lautet das Urteil des Historikers Hermann Bengtson. »Das Ergebnis war ein architektonisches Phantasiegebilde, das Produkt eines Geistes, der eigenwillig, bizarr, ja geradezu verbildet zu nennen ist« (Grundriss der Römischen Geschichte mit Quellenkunde, München 1982, S. 366). [...]
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