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Aus dem Vatikan
Bußgottesdienst aus Anlass der Initiative »24 Stunden für den Herrn« in der Pfarrei Santa Maria delle Grazie al Trionfale

Kein Tribunal, sondern eine göttliche Umarmung

Predigt von Papst Franziskus am 17. März
Kein Tribunal, sondern eine göttliche Umarmung
Der Papst als Beichtvater in Rom: In der römischen Pfarrei Santa Maria delle Grazie al Trionfale in unmittelbarer Nähe des Vatikans hielt er am Freitagabend, 17. März, einen Bußgottesdienst.
»Doch was mir ein Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten« (Phil 3,7). So sagt es der heilige Paulus in der ersten Lesung, die wir gehört haben. Und wenn wir uns fragen, welche Dinge er in seinem Leben nicht mehr als grundlegend ansah und sogar bereit war, sie zu verlieren, um Christus zu finden, bemerken wir, dass es nicht um materielle Dinge geht, sondern um »religiöse Reichtümer«. Genau dies: Er war ein frommer Mann, ein eifriger Mann, ein ergebener und strenggläubiger Pharisäer (vgl. V. 5-6). Und doch war dieses religiöse Gewand, das einen Verdienst, einen Vorzug, einen heiligen Reichtum darstellen konnte, für ihn in Wirklichkeit ein Hindernis. Und so sagt Paulus: »Ich halte dafür, dass alles Verlust ist, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles überragt« (V. 8). All das, was ihm ein gewisses Ansehen, eine gewisse Bekanntheit verliehen hatte…; »lass es sein: für mich ist Christus wichtiger«.

Wer zu sehr von sich selbst und seiner eigenen religiösen »Tüchtigkeit« überzeugt ist, vermeint, gerecht und besser als andere zu sein – wie oft geschieht dies in der Pfarrei: »Ich bin von der Katholischen Aktion, ich gehe und helfe dem Priester, ich mache die Sammlung… ich, ich, ich«, wie oft geschieht es, dass man sich besser als die anderen wähnt; jeder soll im Herzen erwägen, ob dies manchmal passiert ist – wer sich so verhält, gibt sich damit zufrieden, dass er den Schein gewahrt hat; er hat das Gefühl, dass es ihm gut geht, aber auf diese Weise kann er keinen Platz für Gott schaffen, weil er kein Bedürfnis nach ihm verspürt. Und oft sind es die »sauberen Katholiken«, diejenigen, die sich gerecht fühlen, weil sie in die Gemeinde gehen, weil sie sonntags zur Messe gehen und sich rühmen, gerecht zu sein: »Nein, ich brauche nichts, der Herr hat mich gerettet.« Was ist passiert? Dass Gottes Platz vom eigenen »Ich« eingenommen wird: und so kommt es, dass er zwar Gebete spricht und heilige Taten vollbringt, aber nicht wirklich mit dem Herrn spricht. Er hält Monologe, keinen Dialog, kein Gebet. Deshalb erinnert uns die Heilige Schrift: nur »das Gebet eines Demütigen durchdringt die Wolken« (Sir 35,21), denn nur die Armen im Geiste, die des Heils bedürftig sind und Gnade erflehen, treten vor Gott, ohne Verdienste zur Schau zu stellen, ohne Forderungen, ohne Anmaßung: Sie haben nichts und deshalb finden sie alles, weil sie den Herrn finden.

Diese Lehre bietet uns Jesus in dem Gleichnis, das wir soeben gehört haben (vgl. Lk 18,9-14). Es ist die Geschichte von zwei Männern, einem Pharisäer und einem Zöllner, die beide in den Tempel gehen, um zu beten, aber nur einer erreicht das Herz Gottes. Noch vor dem, was sie tun, spricht ihre körperliche Haltung: Das Evangelium sagt, der Pharisäer »stellte sich hin« und betete (V. 11), mit erhobenem Haupt, der Zöllner hingegen »blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben« (V. 13), aus Scham. Lasst uns einen Moment über diese beiden Haltungen nachdenken.

Der Pharisäer stellt sich hin. Er ist selbstbewusst, steht aufrecht und triumphierend wie jemand, der für seine Tüchtigkeit bewundert werden muss, wie ein Vorbild. In dieser Haltung betet er zu Gott, aber in Wirklichkeit feiert er sich selbst: Ich gehe in den Tempel, ich halte die Gebote ein, ich gebe Almosen… Formal ist sein Gebet untadelig, äußerlich sieht man einen frommen und andächtigen Mann, aber statt sich Gott zu öffnen, indem er ihm die Wahrheit seines Herzens vorträgt, maskiert er in der Heuchelei seine Schwächen. Und so oft legen wir ein Make-up auf unser Leben. Dieser Pharisäer erwartet das Heil nicht als Geschenk des Herrn, sondern fordert es fast als Belohnung für seine Verdienste. »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, gib mir jetzt die Belohnung.« Dieser Mann schreitet ohne zu zögern auf den Altar Gottes zu – mit erhobenem Haupt –, um seinen Platz in der ersten Reihe einzunehmen, aber am Ende geht er zu weit und stellt sich vor Gott! [...]
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