zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 25/2022 » Kultur
Titelcover der archivierten Ausgabe 25/2022 - klicken Sie für eine größere Ansicht

Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

Diese Woche

»Die Nachfolge Christi«,
das meistgelesene und gedruckte Buch neben der Bibel (Inc.IV.112)


Apostolische Reise
nach Marseille 2023

Apostolische Reise nach Marseille
Lesen Sie hier die Ansprachen und Beiträge
zur Reise
nach Marseille



Papst Benedikt XVI.
†Papst Benedikt XVI.

Bildergalerie
†Papst Benedikt XVI.

Die Themen
des Osservatore Romano


Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.



Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.



Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.



Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.


Links


Hier erhalten Sie weitergehende Informationen
zu unseren Partnerseiten.

<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Kultur
Ausstellung noch bis 6. Juli in der Villa Massimo

Olevano Romano – Vermessung eines Mythos

Olevano Romano – Vermessung eines Mythos
Blick in die Ausstellungsräume mit Wilhelm Wachs (1787-1845) Candida Mampieri aus Olevano, Öl auf Leinwand, Döpfner- Kollektion.
(Foto: Alberto Novelli, Villa Massimo)
Von Christa Langen-Peduto

Einige zeitgenössische Werke, ansonsten Gemälde meist in Goldrahmen von 15 Künstlern früherer Zeiten sind bis 6. Juli in der deutschen Stipendiatenakademie Villa Massimo in Rom ausgestellt. Das gab es dort nie zuvor. »Olevano Romano – Vermessung eines Mythos« heißt die Schau. Olevano ist ein malerischer kleiner Ort mit 6.500 Einwohnern 57 Kilometer östlich der italienischen Hauptstadt. Er ist landschaftlich wunderschön, heutzutage ein Weinstädtchen, mit Bewohnerinnen und Bewohnern, die ein besonderes »Feeling« für Künstler haben. Zwölf Künstlerinnen und Künstler nehmen jährlich jeweils drei Monate ein Stipendium wahr, in der im Besitz der Bundesrepublik Deutschland befindlichen Villa Serpentara und der Casa Baldi. Doch Maler vor allem aus Mittel- und Nordeuropa lebten und arbeiteten dort schon seit 200 Jahren.

Ideal einer neuartigen Landschaftsmalerei

Der Erste war der Tiroler Maler Joseph Anton Koch (1768–1839). Der Klassizist verwandelte nicht nur die Vegetation, die geschlängelten Wege, Kornfelder, schroffen Felsen und Hügel von Olevano Romano in mythische Landschaften. Er heiratete auch eine junge Frau aus dem Ort und gründete mit ihr eine Familiendynastie, die weitere Maler hervorbrachte und inzwischen auf mehreren Kontinenten verbreitet ist – nachzulesen in dem 2021 erschienenen Buch »Joseph Anton Koch und seine große Familie« (Herausgeber Elmar Bordfeld, Verlag ›L’Erma‹ di Bretschneider in Rom). Auf Koch, Mitglied der Künstlergruppe der Nazarener, folgten weitere Künstler in den Ort nach. Und nach und nach entstand etwas ganz Neues, nämlich »das Ideal einer neuartigen Landschaftsmalerei der Romantik einerseits und das einer unmittelbaren Erfassung der Natur in der Technik der Ölstudie, zwei zentrale Erweiterungen des Terrains der europäischen Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert«, stellte die Bibliotheca Hertziana, das deutsche kunsthistorische Institut der Max-Planck-Gesellschaft an der Spanischen Treppe, in einer gemeinsam mit der Villa Massimo veranstalteten Olevano-Konferenz und einem Symposium anlässlich der Ausstellung heraus.

Kurator Florian Illies ergänzt: In Olevano und dem benachbarten Eichenhang der Serpentara habe sich inmitten des Zeitalters der beginnenden Industrialisierung das romantische Narrativ eines aus der Zeit gefallenen ländlichen Italien entwickelt, in dem sich in den Figurendarstellungen rurale mit biblischen und mythologischen Themen vermischten. Die Nazarener Ludwig Richter und Joseph Anton Koch schufen demnach hier ihre zentralen und romantischen Bilderfindungen – zugleich wurde Olevano aber direkt danach zum frühen Kulminationspunkt der europäischen Ölstudienmalerei: Camille Corot, Heinrich Reinhold, Friedrich Nerly und Ernst Fries hätten in der Gegend von Olevano in den 1820er-Jahren die Hauptwerke der neuartigen »Plein Air«-Malerei direkt vor der Natur in Öl geschaffen.

Doch zurück in die Ausstellung. Sie zeigt Werke von 15 Malern aus der Zeit ab 1816, darunter auch Carl Hummel, Johann Joachim Faber, Janus La Cour, Gustav Heinrich Naeke, Heinrich Reinhold, Wilhelm Schirmer und Carl Schuch. Viele nur 30 bis 50 Zentimeter groß, teils von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt. Vom Titel her geht es meist um den »Blick« auf Olevano, aufs benachbarte Civitella (heute Bellagra), auf einzelne Objekte wie einen Felsen, das San-Rocco-Tor in Olevano, ein Kloster, auf zwei Bäume, auf kantige Häuser und Hänge. Auch Stimmungsbilder wie Ludwig Richters »Gewitter am Monte Scalambra bei Olevano« (1830) oder ein Blick auf den Ort im Abendlicht. Der Berliner Klassizist Wilhelm Wach hingegen, 1820 als erster Preuße in Olevano, interessierte sich mehr für die Schönheit der Frauen. Er malte ansprechend die Anwohnerin Candida Mampieri aus Olevano in Öl auf Leinwand, ein Porträt in ländlicher Tracht, mit Hügeln und Kornfeldern des Ortes im Hintergrund. Das Modell hat das Haar hochgesteckt, eine Kappe auf dem Kopf und zeigt ein soeben angedeutetes Lächeln. Wach malte diese schöne Frau vor dem Hintergrund von Olevano – gleich viermal. Eine »Mona Lisa des 19. Jahrhunderts«, meint Kurator und Kunsthistoriker Illies. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite

Sonderausgaben
Spaziergänge durch Rom


Spaziergänge durch Rom - Teil 1 und Teil 2
Teil III
jetzt neu erschienen!


mehr Informationen zu diesen Sonderausgaben


Sonderausgabe
Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.


Die neuen Glaubenszeugen unter Papst Benedikt XVI.
Teil 2 noch erhältlich!

mehr Informationen zu dieser Sonderausgabe


Meditationen von
Papst Franziskus
bei den Frühmessen
in Santa Marta 2013

Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013

Jetzt als eBook!


Jahresinhaltsverzeichnis 2022

Bestellen Sie das Jahresinhaltsverzeichnis 2022 als gedruckte Version in Original-Zeitungsgröße



Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


L’Osservatore Romano
Telefon: +49 (0) 711 44 06-139 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum