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Dokumentation
Videobotschaft von Papst Franziskus aus Anlass der Seligsprechung von José Gregorio Hernández Cisneros

Ein besonderer Segen für Venezuela

Ein besonderer Segen für Venezuela
José Gregorio Hernández (1864-1919) studierte Medizin in Caracas und Paris. Neben seiner Tätigkeit als Oberarzt lehrte er an der Universität und wirkte in der Forschung. Er hätte eigentlich Priester werden wollen. Diesen Wunsch konnte er aber aus gesundheitlichen Gründen nicht verwirklichen. Als Laie lebte Hernández seine Berufung, indem er sich selbstlos den Kranken widmete: Arme behandelte er gratis und schenkte ihnen Medikamente, die er aus eigener Tasche bezahlte. Sein liturgischer Gedenktag ist der 26. Oktober, sein Geburtstag, weil man in Venezuela bereits seit langer Zeit an diesem Tag seiner gedenkt. Am 9. Januar 2020 bestätigte die Medizinische Kommission der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse das seiner Fürsprache zugeschriebene Wunder.
Kurz vor der Seligsprechung des Venezolaners José Gregorio Hernández (1864-1919) wandte sich Papst Franziskus am Nachmittag des 29. April in einer Videobotschaft an die Bevölkerung Venezuelas. Hernandez gilt in seiner Heimat Venezuela als inoffizieller Nationalheiliger, den man bei Krankheit um Hilfe anruft. Bekanntheit erlangte der Mediziner durch seinen selbstlosen Einsatz für Bedürftige, die er kostenlos behandelte und mit Medikamenten versorgte. 1919 kam er durch einen Verkehrsunfall ums Leben.

Liebe bischöfliche Mitbrüder,
liebe Venezolaner und Venezolanerinnen,
Brüder und Schwestern im Herrn!

Herzlich grüße ich euch aus Anlass der Seligsprechung des ehrwürdigen Dieners Gottes und Arztes José Gregorio Hernández Cisneros. Ich weiß, mit wie großer Begeisterung ihr seit vielen Jahren den Augenblick erwartet habt, in dem die Kirche etwas bestätigen würde, an das ihr fest glaubt: dass der Arzt des Volkes bei Gott ist und gemeinsam mit der Gottesmutter »Nuestra Señora del Coromoto« für seine Landsleute und für uns alle Fürsprache hält.

Ich bekenne euch, dass ich hier im Vatikan, sei es auf dem Platz, sei es in einer Privataudienz, keinem einzigen Venezolaner begegnet bin, der nicht schließlich irgendwann mitten im Gespräch gesagt hätte: Und wann ist die Seligsprechung von Gregorio? Es brannte ihnen auf der Seele. Nun, jetzt wird dieser Wunsch Wirklichkeit.

Doktor José Gregorio bietet sich uns Christen und allen Menschen guten Willens als Beispiel für einen gläubigen Jünger Christi an, der das Evangelium zu seinem Lebenskriterium erhoben hat, der seine Berufung gesucht hat, der die Gebote gehalten hat, der jeden Tag an der Eucharistiefeier teilgenommen hat, der dem Gebet Zeit gewidmet hat und der an das ewige Leben geglaubt hat; als Vorbild persönlicher Friedfertigkeit sowie ziviler und religiöser Tugenden, der Offenheit, des Mitgefühls angesichts von Schmerz, der Bescheidenheit und Demut in Leben und Beruf und auch als Mann, der Weisheit, Forschung und Wissenschaft liebte, im Dienst von Gesundheit und Lehre. Er ist ein Vorbild der Heiligkeit, engagiert im Lebensschutz, in den Herausforderungen der Geschichte und insbesondere als Paradigma des Dienstes am Nächsten, wie ein barmherziger Samariter, ohne jemanden auszuschließen. Er ist ein Mann universalen Dienens.

Einer der wichtigsten und faszinierendsten Aspekte seiner Persönlichkeit war, Zeuge zu sein für die Selbstüberwindung und den Dienst an den Bürgern. Ein Dienst, verstanden ausgehend vom Beispiel Christi, das er uns beim Letzten Abendmahl hinterlassen hat, als er seinen Jüngern die Füße wusch, und zwar allen, weil er alle liebte, auch Judas, obwohl er wusste, dass er ihn verraten würde. Jesus hat sich an niemandem gerächt: Er hat sich an niemandem gerächt, er hat alle geliebt.

Und in jenem Augenblick hinterließ Jesus seinen Jüngern ein Gebot: Wascht einander die Füße. Mir scheint wichtig, dieses »einander« zu kommentieren, denn der Herr ermahnt uns, nicht nur aktive Subjekte des Dienens zu sein, sondern auch die Demut zu haben, uns von den anderen die Füße waschen zu lassen. Und was bedeutet heute dieses »einander die Füße waschen«, frage ich mich, für uns alle, konkret, für euch, die ihr heute die Seligsprechung dieses großen »Fußwaschers« feiert?

Es bedeutet zum Beispiel, einander anzunehmen, zu empfangen, den anderen als Gleichen zu sehen, als jemanden wie mich, ohne ihn zu verachten: niemanden verachten. Und auch einander zu dienen, bereit sein zum Dienen, aber auch zuzulassen, dass die anderen uns helfen, uns dienen: helfen und sich helfen lassen.

Ein weiteres Beispiel ist, einander zu vergeben, denn wir müssen vergeben und zulassen, dass uns vergeben wird, zu spüren, dass uns vergeben wurde. Letztlich bedeutet einander die Füße zu waschen, einander zu lieben.

Zuweilen meinen wir, dass keiner Hilfe braucht, dass wir autonom sind, dass wir nichts brauchen, auch keine Vergebung. Alle brauchen wir Hilfe, alle. Alle brauchen wir Vergebung. Jesus hat etwas sehr Schönes gesagt: »Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.« Wer in sich nichts hat, das er bereuen müsste, mag die anderen anklagen. Manchmal werden wir eine Familie – ich denke zum Beispiel an eine Kleinfamilie – von Anklägern, die sich gegenseitig beschuldigen, oder in einem Volk, gegenseitige Ankläger … Das ist nicht der Weg, den uns der Selige gelehrt hat, den wir heute feiern, denn sein Weg wäre vielmehr der Weg des Dienens, des einander Zuhörens, des Vergebens und uns Vergeben-Lassens. [...]
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