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Kultur
Die Brunnen im Garten der Villa Medici und die Niobidengruppe

Meisterwerk der Gartenkunst

Meisterwerk der Gartenkunst
Im malerischen Park der Villa Medici säumen originalgetreue Nachbildungen antiker Statuen, Myrten und Buchsbäume die geometrisch angelegten Alleen.
Im Garten der Villa Medici befanden sich einst zahlreiche Brunnen, die jedoch im Laufe der Jahrhunderte verschwanden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden dank der Restaurierungsarbeiten des Malers und Direktors der »Académie de France«, Balthazar Klossowski de Rola, genannt Balthus, sowohl die Parkanlage der Villa als auch einige Brunnen wiederhergestellt. Nicht weit von der wunderbaren Fassade entfernt liegt am Vorplatz der Kelchbrunnen und etwas weiter der Obeliskenbrunnen.

Von Silvia Montanari

Mitten auf dem Vorplatz der gartenseitigen Fassade der Villa Medici erkennt man in einem weiten Becken auf Bodenniveau eine im unteren Teil gerippte Marmorschale auf einer Balustrade, die wohl aus mehreren antiken Fragmenten besteht. Sie ist im unteren Becken von vier grotesken Marmorköpfen umgeben, die Wasser speien. Die vier verschiedenen, ernsten Männergesichter haben Vollbärte. Ihre Haartracht geht in Voluten über. Das Wasser entspringt auch in einem Strahl aus dem Kelch. Wer die grotesken Männerköpfe schuf, ist nicht bekannt, ebenso wenig woher das Becken kommt und wer die Balustrade zusammengebaut hat.

Obelisk im Brunnen

Etwas weiter, von Grasrabatten umgeben, steht ein Obelisk in einem Brunnen. Die Steinnadel ist leider eine Kopie, denn das Original wurde von Peter Leopold von Lothringen (dem späteren Kaiser Leopold II., regierte von 1790-1792, Großherzog der Toskana von 1765-1790), als eines der ersten Stücke 1788 zusammen mit allen beweglichen Kunstschätzen der Villa Medici nach Florenz verbracht. Im 19. Jahrhundert wurde als Ersatz für den antiken ägyptischen Obelisken eine Kopie angefertigt. Die ursprüngliche Stele selbst geht auf die Regierungszeit Ramses II. zurück, stammt aus den Steinbrüchen von Assuan und ist aus Rosengranit. Die Inschriften, die sie dekorieren (natürlich auch die Kopie), erinnern an den Sonnengott Atum (die alt-ägyptische Urgottheit, Schöpfer und Himmelsgott, »Der sich selbst erschaffen hat«) und – wie soeben erwähnt – an Ramses II., auch der Große genannt (* um 1303 v. Chr.; † 27. Juni 1213 v. Chr.). Er war der dritte Pharao aus der 19. Dynastie des Neuen Reichs. Er regierte rund 66 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1213 v. Chr. Somit kann man ihn als eines der am längsten regierenden Staatsoberhäupter aller Zeiten ansehen und als einen der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten. Seine Mumie ist im Museum von Kairo aufbewahrt.

Wo der Obelisk in Heliopolis (heute mit Kairo verschmolzen) stand, weiß man nicht mehr. Er kam zusammen mit seinem »Zwillingsbruder« (dem Dogali-Monolithen) wohl unter Domitian (herrschte 81-96 n. Chr.) nach Rom. Der Kaiser restaurierte das nach einem Brand zerstörte Iseum auf dem Marsfeld, wo auf einer »Prozessionsstraße « zahlreiche Steinnadeln einander gegenüber standen und das Heiligtum dieser beliebten ägyptischen Göttin zierten. Da gab es auch den Obelisken, der sich jetzt in einem Brunnen vor dem Pantheon erhebt, denjenigen vor Santa Maria sopra Minerva (Elefantenobelisk), sowie den in der Villa Mattei auf dem Caelius-Hügel.

Im Jahr 1576 übernahm Ferdinando de’ Medici (* 1549; † 1609) die ehemaligen »Horti Luculliani« von der Familie Ricci di Montepulciano und beauftragte Bartolomeo Ammannati mit der Fertigstellung eines bereits im Gang befindlichen Umbaus. Der damaligen Mode gemäß wurden einige »unschöne« Teile der Ruinen der römischen Villa zugeschüttet. »Wertvolle« Stücke, wie Reliefs, antike Stauten und andere Fragmente, wurden in die gartenseitige Fassade der Villa Medici eingelassen und im großen Park malerisch angeordnet.

Ferdinando de’ Medici, auf den das heutige Aussehen der Villa Medici zurückgeht, wurde 1549 in Florenz als Sohn von Cosimo I. geboren. Bereits mit 13 Jahren folgte er nach dem Tod seines Bruders Kardinal Giovanni diesem in seinem Amt nach und wurde zum Purpurträger. Im Jahr 1587 übernahm er nach dem Ableben seines Bruders Francesco I. das Großherzogtum der Toskana. Aus dynastischen Gründen verzichtete er auf den Kardinalshut und heiratete 1589 Christine von Lothringen. Während seines Jahrzehnte währenden Aufenthaltes in Rom bewies er sein großes Talent als geschickter Administrator. Aller Wahrscheinlichkeit nach erwarb er den bei Santa Maria sopra Minerva ausgegrabenen Monolithen und ließ ihn in seiner Villa auf dem Pincio, welche das Panorama der Ewigen Stadt heute noch dominiert, aufstellen. Vielleicht waren vor allem einige ägyptische Symbole, die eine Beziehung zu dem Hause Medici aufwiesen, der Grund für den Ankauf. So beispielsweise die Kugel auf der Spitze – ein möglicher Hinweis auf das Kugelwappen der Medici. Auch die Herkunft des Granitpfeilers vom Marsfeld, das dem etruskischen König Tarquinius Priscus (5. König von Rom) heilig war. Ferdinando de’ Medici ließ – ebenso wie später sein Nachfolger Peter Leopold von Habsburg-Lothringen, der sein Werk vollendete – zahlreiche Kunstwerke nach Florenz bringen. [...]
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