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Kultur
Das Forschungsinstitut »Istituto Italiano di Studi Germanici (IISG)« in der Villa Sciarra

Vom Ginkgoblatt zur Germanistik

Vom Ginkgoblatt zur Germanistik
Institutsgebäude mit Sphinx-Brunnen. Die deutsche Flagge wird zusätzlich gehisst anlässlich von Events mit deutschen Persönlichkeiten.
Von Christa Langen-Peduto

Es ist elegant fächerförmig geschwungen und ganz gelb. Wieso ist das Ginkgoblatt das Logo des außeruniversitären Forschungsinstituts »Istituto Italiano di Studi Germanici« (IISG)? Das hat eine tiefere Bedeutung. Das Institut wurde im Jahr 1931 gegründet, und zwar in Roms Stadtpark Villa Sciarra auf dem Gianicolo-Hügel. Vornehmlich Pflanzen aus Amerika und Asien machen dessen besondere Schönheit aus, darunter auch chinesische Ginkgobäume. Johann Wolfgang von Goethe liebte diese besonders, so teilt das Institut auf seiner Webseite mit. Am 3. April 1932, anlässlich der Feierlichkeiten zum hundertsten Todestag des großen Dichters, wurde das Institut eingeweiht. Das spannt also den Bogen vom Ginkgoblatt zur Germanistik.

Allerdings, so verlautet aus dem Institut, habe das Blatt als Logo bald ausgedient und werde demnächst durch ein mehr institutsbezogenes Zeichen ersetzt. Warum das IISG einen so wunderschönen Sitz mit Blick über Parkgrün, die Stadt Rom und bis hin zu den Albaner Bergen hat? Das Institut liegt im sogenannten Casino Barberini oberhalb des Stadtviertels Trastevere mitten in der 7,5 Hektar großen Villa Sciarra, benannt nach der gleichnamigen Adelsfamilie (einer Seitenlinie der Familie Colonna beziehungsweise Barberini-Colonna), die ihr erster Eigentümer war. Danach wechselten mehrere Male Besitzer und Bewohner, darunter Kardinäle und Prinzen.

Kultureller Austausch


1902 wurde alles an den amerikanischen Diplomaten George Wurts und seine Frau Henrietta Tower, eine reiche Erbin aus Philadelphia, verkauft. Das Paar renovierte das Casino im Neorenaissance-Stil und stellte in den Gärten zahlreiche Statuen und auch Brunnen aus dem 18. Jahrhundert auf, die bei einer Versteigerung im Palazzo Visconti di Brignano Gera d’Adda in der norditalienischen Provinz Bergamo erworben worden waren. Wurts starb 1928. Seine Witwe vermachte die Villa Sciarra wenige Jahre später dem italienischen Staat, unter der Bedingung, im Casino ein Kulturzentrum zur Förderung deutsch-italienischer Beziehungen und Freundschaft einzurichten, den Park aber den Römern zu öffnen. Der Philosoph und Erziehungsminister des Faschistenregimes Italiens, Giovanni Gentile, tat wie gewünscht, und bei der Einweihung war auch Mussolini zugegen. Soweit die Gründungsgeschichte.

Heutzutage ist das Institut, das zu Beginn dieses Jahrhunderts erneut renoviert wurde, eine öffentliche Forschungseinrichtung Italiens unter der Aufsicht des Erziehungs- und Universitätsministeriums. Den Vorplatz schmückt der Brunnen der vier Sphingen aus dem 18. Jahrhundert und auch ein weiterer mit verspielten Putten. Am Balkon im ersten Stock des Gebäudes sind die italienische, die deutsche und die europäische Flagge gehisst. Drinnen gibt es auch modern ausgestattete Vortrags- und Konferenzräume. Doch nicht nur mit Deutschland wird die wissenschaftliche Zusammenarbeit gepflegt. Das ISSG versteht sich heutzutage auch als Brücke zum gesamten nordeuropäischen Raum. Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen und Island sind einbezogen. Denn im IISG sieht man auch den niederländischen und skandinavischen Raum »historisch als Teil der germanischen Welt und mit dieser verbunden«.

Vor allem geht es aber um den kulturellen und wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Italien. In normalen Zeiten außerhalb von Corona-Einschränkungen werden Konferenzen, Lesungen und Buchpräsentationen veranstaltet. Derzeit sind nur wenige Mitarbeiter im Gebäude, die Hälfte arbeitet im Home Office. Im Archiv werden auch 2.000 Briefe aufbewahrt, deutsch-italienische Korrispondenz von Institutsdirektoren, Autoren und Philosophen. Die sonst vornehmlich für Wissenschaftler geöffnete Bibliothek, das Herz des Instituts, ist geschlossen. Zu den gut 70.000 Büchern, längst online katalogisiert, gehören sogar antike Originalausgaben ab dem 16. Jahrhundert. Das dank einer Schenkung aus dem Nachlass des Breslauer Germanistik-Professors Max Koch (1855 bis 1931). Dadurch erhielt das IISG schon gleich nach seiner Gründung 20.000 Bände deutscher Literatur aus mehreren Jahrhunderten. [...]
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