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Dokumentation
Brief von Papst Franziskus über Europa

Eine echte Familie von Völkern

Eine echte Familie von Völkern
Im Folgenden veröffentlichen wir den Brief, den Papst Franziskus anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE), des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Europäischen Union und des 50. Jahrestags der Präsenz des Heiligen Stuhls als Ständiger Beobachter beim Europarat an den Kardinalstaatssekretär gerichtet hat. Zu diesen Jubiläen war vom 28. bis 30. Oktober ein Besuch von Kardinal Parolin in Brüssel geplant, der allerdings wegen des sich verschärfenden Gesundheitsnotstands abgesagt werden musste. Stattdessen fanden die Begegnungen mit den Einrichtungen der Europäischen Union und den Mitgliedern der COMECE als Videokonferenz statt.

An den verehrten Bruder
Herrn Kardinal Pietro Parolin
Staatssekretär Seiner Heiligkeit


In diesem Jahr feiern der Heilige Stuhl und die Kirche in Europa einige bedeutende Jubiläen. Vor fünfzig Jahren wurde die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und den europäischen Institutionen durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den damaligen Europäischen Gemeinschaften und die Anwesenheit des Heiligen Stuhls als Ständiger Beobachter beim Europarat konkret. Im Jahre 1980 wurde die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) ins Leben gerufen, an der alle Bischofskonferenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit einem eigenen Delegierten teilnehmen, mit dem Ziel, »hinsichtlich der pastoralen Fragen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung der Kompetenzen und Aktivitäten der Union stehen, eine engere Zusammenarbeit zwischen diesen Bischofskonferenzen« zu fördern. In diesem Jahr wurde auch der 70. Jahrestag der Schuman-Erklärung begangen, ein Ereignis von größter Bedeutung, das den langen Weg der Integration des Kontinents inspiriert hat, sodass eine Überwindung der durch die beiden Weltkriege entstandenen Feindschaften möglich wurde.

Im Lichte dieser Ereignisse werden Sie demnächst wichtige Besuche bei den Verantwortlichen der Europäischen Union, bei der Vollversammlung der COMECE und bei den Verantwortlichen des Europarates machen. Im Hinblick darauf halte ich es für angebracht, Ihnen einige Überlegungen zur Zukunft dieses Kontinents mitzuteilen, der mir besonders am Herzen liegt, nicht nur wegen meiner familiären Herkunft, sondern auch wegen der zentralen Rolle, die er in der Geschichte der Menschheit gespielt hat und meiner Meinung nach weiterhin spielen sollte, wenn auch mit anderen Akzenten.

Diese Rolle wird im Zusammenhang mit der Pandemie, die wir gerade erleben, noch bedeutsamer. Das europäische Projekt rührt in der Tat von dem Wunsch her, die Spaltungen der Vergangenheit zu überwinden. Es entspringt dem Bewusstsein, dass wir gemeinsam und geeint stärker sind, dass die Einheit über dem Konflikt steht und dass die Solidarität »zu einer Weise [wird], Geschichte in einem lebendigen Umfeld zu schreiben, wo die Konflikte, die Spannungen und die Gegensätze zu einer vielgestaltigen Einheit führen können, die neues Leben hervorbringt«. In unserer Zeit, in der es »Indizien für einen Rückschritt« gibt und man die Dinge zunehmend selbstständig tun möchte, ist die Pandemie wie eine Wasserscheide, die uns vor die Wahl stellt: entweder wir gehen den Weg des letzten Jahrzehnts weiter, der von der Versuchung zur Autonomie geprägt war, und steuern so auf wachsende Missverständnisse, Gegensätze und Konflikte zu, oder wir entdecken wieder jenen Weg der Geschwisterlichkeit, der zweifellos die Gründerväter des modernen Europa, angefangen bei Robert Schuman selbst, inspiriert und beseelt hat.

In der europäischen Berichterstattung der letzten Monate wurde all dies durch die Pandemie deutlich sichtbar: sowohl die Versuchung von Alleingängen und unilateralen Lösungen bei Problemen, die über die Grenzen der einzelnen Staaten hinausgehen; aber auch, dank des großen Vermittlungsgeistes, der die europäischen Institutionen kennzeichnet, der Wunsch, mit Überzeugung den Weg der Geschwisterlichkeit zu beschreiten, der auch der Weg der Solidarität ist, indem man Kreativität und neue Initiativen ins Spiel bringt.

Die unternommenen Schritte müssen jedoch Festigkeit gewinnen, um zu verhindern, dass die zentrifugalen Kräfte wieder an Stärke zunehmen. Die Worte des heiligen Johannes Paul II. bei der Europa-Feier in Santiago de Compostela erscheinen heute aktueller denn je: Europa »finde wieder zu dir selbst! Sei wieder du selbst!« In einer Zeit des jähen Wandels besteht die Gefahr, dass man seine Identität verliert, insbesondere wenn es an gemeinsamen Werten fehlt, auf die sich die Gesellschaft gründen kann. [...]
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