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Kultur

Architektonische Ideen mit Rücksicht auf die Gärten

Architektonische Ideen mit Rücksicht auf die Gärten
Ein Auftrag von Pius XI. an den Architekten Giuseppe Momo: das Governatoratsgebäude
Von Mario Panizza

Für die Geschichte der Urbanistik Roms ist der 20. September 1870 ein Datum, der weit über die Bresche in der Aurelianischen Stadtmauer hinausgeht. Die Annexion der Stadt durch das Königreich Italien und ihre Ausrufung zur Hauptstadt einige Monate später setzen eine Neuorganisation des gesamten städtischen Territoriums in Gang, und zwar sowohl diesseits als auch jenseits des Tiber. Denn der Vatikan muss nun auf seinem Gebiet Baulichkeiten für all jene Funktionen schaffen, die vorher in der Stadt verteilt waren. Die Leoninische Mauer bildet die Grenze eines Territoriums, das in den folgenden 150 Jahren all das aufnimmt, was für eine selbstständige und funktionierende Verwaltung notwendig ist. In den ersten Jahren erfolgen nur wenige, einzelne Maßnahmen, darunter die Wiedereröffnung des »Turms der Winde« mit neuen astronomischen Geräten (1891) und der befahrbare Tunnel zwischen dem Belvedere-Hof und den Vatikanischen Gärten, der auf Pius X. zurückgeht.

Umfassendere und bedeutende Bauarbeiten beginnen erst nach dem Konkordat von 1929. Sie betreffen einen Teil der Grünflächen, die den Petersdom und die bestehenden Gebäude im Vatikan umgeben, aber auch exterritoriale Flächen außerhalb des Vatikan. Auf Letzteren werden vor allem Bauten für das Gesundheitswesen und für Bildungseinrichtungen untergebracht. Das Kinderkrankenhaus »Bambino Gesù« zum Beispiel vergrößerte den ursprünglichen Baubestand (1869) an der Piazza Sant’Onofrio durch die Errichtung weiterer Krankenstationen (1912). Im Laufe der Zeit kamen zwei neue Standorte hinzu: Palidoro (1978) auf nicht-exterritorialem Gebiet und San Paolo (2012) auf dem Areal, das zur Basilika St. Paul vor den Mauern gehört. Auf dem exterritorialen Territorium beim Lateran, das die Basilika St. Johannes einschließt, wird kurz nach der Unterzeichnung des Konkordats der Gebäudekomplex der Päpstlichen Lateranuniversität errichtet (1932-37).

Unterschiedliche Persönlichkeiten Die »modernen« Bautätigkeiten innerhalb der Vatikanstadt beginnen demnach erst in den 1930-er Jahren. In dieser Zeitspanne gibt es zwei für die Architektur bedeutsame Momente, die mit der jeweiligen Wahl eines Architekten durch den Papst in Zusammenhang stehen: Pius XI. entscheidet sich für Giuseppe Momo, Paul VI. für Pier Luigi Nervi. Die beiden Architekten sind ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Momo (1875-1940), »Architekt der Dombauhütte von St. Peter«, kann eine Berufserfahrung mit intensiver Tätigkeit vor allem im Piemont, seiner Herkunftsregion, vorweisen. Nervi (1891-1979), international bekannter Bauingenieur, bringt eine Erfahrung mit, die auch in Zusammenarbeit mit den größten Architekten jener Zeit herangereift ist.

Die von Pius XI., dem »Baupapst«, bei Momo in Auftrag gegebenen Arbeiten sind nie der Suche nach einem persönlichen, wiedererkennbaren Stil verpflichtet, sondern zielen eher auf konkrete Funktionalität und solide Konstruktion. Das Bild des »Modernismus« wird stets von der Bezugnahme auf die Tradition begleitet. Momo bringt seine Vorstellung von Architektur durch den Gebrauch verschiedener Stilelemente aus unterschiedlichen Inspirationsquellen zum Ausdruck, die er jedoch stets getrennt stehen lässt, ohne sie innerhalb eines Bauwerks miteinander zu vermischen. Das Governatoratsgebäude (»Palazzo del Governatorato«, 1931) war sicherlich formal und von der Größenordnung her die größte Herausforderung. Es gliedert sich in drei voneinander abgesetzte Baukörper, deren mittlerer zurücktritt, aber die anderen überragt. Dem Bau ist eine Treppe vorgelagert, die auf das erhöht liegende Niveau des Eingangs führt. Der symmetrischen Fassade mit ihrem regelmäßigen Fensterrhythmus ist die Aufgabe anvertraut, einer geordneten internen Aufteilung Ausdruck zu verleihen, zugeschnitten auf ein geräumiges, gut beleuchtetes und belüftetes Arbeitsumfeld.

Eher in eklektizistische Richtung verweist der Vatikanbahnhof, ein nicht sehr großer Bau, dem ein enormer Pronaos mit zwei ionischen Säulen vorgelagert ist. Hier endet die kurze Bahnlinie, die den Vatikan mit dem nahegelegenen Bahnhof »St. Peter« verbindet. Der zwischen 1929 und 1932 errichtete Vatikanbahnhof wurde 1934 offiziell eröffnet und 1962 zum ersten Mal von einem Papst benutzt, als Johannes XXIII. mit dem Zug nach Loreto und Assisi fuhr. Gegenwärtig ist in dem Bau ein Verkaufsbereich untergebracht. [...]
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