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Alte Menschen als Hüter des Wissens in Afrika

Alte Menschen als Hüter des Wissens in Afrika
»Die Worte eines alten Menschen fallen niemals zur Erde«, lautet ein Sprichwort der kenianischen Ethnie der Kamba. In vielen Kulturen Afrikas hatten die alten Menschen eine besondere Autorität und erfuhren hohe Wertschätzung. Vieles ändert sich heute, »aber ein alter Mensch ist immer und trotz allem eine Person, der Respekt geschuldet wird«.
Von Giulio Albanese

»Wenn in Afrika ein alter Mensch stirbt, verbrennt eine Bibliothek.« Das ist einer der berühmtesten Sätze des malischen Schriftstellers, Historikers und Dichters Amadou Hampâté Bâ (1900-1991): Intellektueller im weitesten Sinne des Wortes durch seine zahlreichen Werke, die er der Nachwelt im Lauf seines ereignisreichen Lebens hinterlassen hat, und überzeugt von der Zentralität der mündlichen Überlieferung in den afrikanischen Kulturen. Denn gerade durch das »gesprochene Wort« werden das traditionelle Wissen, die Kenntnisse, die Kosmogonie, die Weisheit der alten Menschen weitergegeben, wenn sie gemeinsam mit den jungen Generationen, die ihren Erzählungen lauschen, am Feuer sitzen. Sie haben eine Autorität, die zum Beispiel in der Kultur des Lango-Volkes in Nord-Uganda aus der gemeinsamen Leitung erkennbar ist, die seit jeher dem Kollegium der Stammesältesten (Jo Adongo) unter dem Vorsitz ihres Anführers (Rwot Adwong) zusteht. Dabei ist hervorzuheben, dass sie vor der kolonialen Eroberung das Recht garantierten, ohne auf bewaffnete Kräfte zum Schutz ihrer Unversehrtheit zurückgreifen zu müssen.

Aufschlussreich ist die Tradition der Mossi in Burkina Faso, nach der die Macht (Naam) durch die Ältesten als Dienst ausgeübt wird, da sie Offenbarung der Worte der Ahnen ist, deren Einhaltung sie durchzusetzen haben. Das heißt, es geht nicht um Macht als Selbstzweck. Eine Vorstellung, die der Sprache der Mossi (Mooré) Teil der volkstümlichen mündlichen Überlieferung geworden ist: »Drei Brüder erhielten eines Tages jeder einen Beutel mit einem Symbol ihrer zukünftigen Berufung. Der Beutel des ersten Bruders enthielt Hirsesamen, und er wurde in der Tat ein Bauer. Der Beutel des zweiten Bruders enthielt Eisen, und er wurde Schmied. Der dritte Beutel schließlich enthielt gar nichts: Der dritte Bruder wurde demnach ein Anführer.« Es ist kein Zufall, wenn gerade in der Sprache Mooré das Wort »Nàaba« die zweifache Bedeutung von Anführer und Diener hat.

Es stellt sich spontan die Frage, ob die Darstellung der alten Menschen als Träger und Hüter der mündlichen Tradition im subsaharischen Afrika auch heute noch Sinn hat und von Bedeutung ist. Zweifellos sind im ersten Teil des dritten Jahrtausends die Dinge im Fluß. Wie der Anthropologe Mario Aime sagt: »In den Städten verändern sich die Beziehungen, zum Teil sehr schnell, und zwischen Jung und Alt sind die Beziehungen häufig uneindeutig. Auf der einen Seite möchte man das Band der Tradition zerreißen, das die jungen Menschen an die Vergangenheit bindet. Auf der anderen Seite besteht eine Art Ehrfurcht, die auch die vorgebliche Modernität der Städte nicht ausgelöscht zu haben scheint.«

Lebenserfahrung

Mit Blick auf Vergangenheit und Gegenwart darf die Rolle der Alten keineswegs idealisiert werden, schon allein weil jede Kultur ihre starken und schwachen Seiten hat. Und daher sind die Arten von Wissen, die die anthropologische Forschung in Bezug auf die alten Menschen zusammenzutragen versucht, sehr vielfältig, und das in einem sehr großen territorialen Kontext, dem subsaharischen Afrika. Es geht hier um Wissen und Kenntnisse in Bezug auf das Leben, die Fertigkeiten, das In-der-Welt-Sein allgemein, die jedes Individuum durch jahrelange Lebenserfahrung besitzt. [...]
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